Details zur Verkostungsnotiz |
Eintrag erstellt/geändert am 19.02.25 20:15 |
Bezeichnung: |
Chkhaveri - [Sakvavistke] - Amber - Wine of Georgia |
Winzer/Produzent: |
Iberieli |
Land / Region: |
Georgien - Gurien |
Jahrgang: |
2019 |
Typ: |
Weißwein |
Rebsorte: |
Chkhaveri |
Alkohol (Vol.%): |
12 |
Verschluss: |
Naturkork |
Weitere Angaben: |
LOT#:129919KCH19 |
Preis: |
21 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Edel & Faul - 11.01.2021 |
Bewertung: |
Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25 |
Preis / Genuss: |
akzeptabel/angemessen |
Autor/Verkoster: |
EThC |
Verkostungsdatum: |
18.02.2025 |
Eingetragen von: |
EThC
... geändert von EThC
... [Rückfrage zur VKN an EThC] |
VKN im Detail: |
Verkostung vom 15.01.2021:
Farblich ein ganz leicht angetrübtes, dunkleres Bernstein, in der Nase vor allem reduzierte Quitte, unreife Aprikose und nasser Ton, ein Hauch Rauch; driftet mit der Zeit ein bißchen in Richtung Cognac ohne jeglichen Alkohol ab. Am Gaumen dann etwas fülliger, auch wenn die Frucht zumindest anfangs ein sehr zurückgezogenes Dasein führt, die Gerbstoffe sind der Farbe entsprechend relativ orange, eher moderat wirkende Säure, im Laufe der Zeit auch ein bißchen was Hellmalziges. Der Abgang ist recht warm und auch ein klein bißchen lakritzig.
Man kann hier relativ viel finden, aber alle Aromen sind sehr zurückhaltend und stehen teils auch etwas isoliert da. Finde ich zwar recht interessant, für 21 Euronen hätte ich mir jedoch etwas mehr Expressivität erwartet.
Wertung am ersten Tag: Nachkauf 1 von 3, Gesamt 18 von 25
Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: nasal jetzt zuerst deutlich brauner Staub, etwas Mahagonischliff, die Frucht ist fast verschwunden. Gaumal nun eine Gerbstofforgie mit braunbitteren Noten, Kellerstaub, kleine Fehlfunktion in der Elektrik, etwas "Eschacher Luft" (ohne Alk), feine, aber ausdauernde Adstringenz, hier ebenfalls kaum noch Frucht, allenfalls etwas hypersekundäre Quitte. Der Abgang ist nun ein Mehrminüter, er lebt von den leicht süßlichen und feinen Bitterstoffen plus etwas Weihrauch, im Finale übernimmt die rauchige Seite die Pole und sorgt für einen feinen Dauerpelz.
Ist nun ziemlicher Freakstuff und polarisiert deutlich, ich durfte dann auch alleine weitertrinken...
Wertung am zweiten Tag: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 21 von 25
Nachtrag nach 48 Stunden mit Luft: farblich hat sich in das Bernstein ein Schlag Apricot eingeschlichen, in der Nase zeigt sich nun wieder etwas mehr reduzierte Quitte, ein Hauch likörig, dazu samtiger Rauch. Am Gaumen dann weitgehend wie gestern, etwas Menthol taucht auf, aber auch ein kleines geschmackliches Loch. Auch der Abgang wirkt irgendwie etwas leerer als am Tag zuvor.
Es scheint so, als ob der Zenit bereits gestern erreicht wurde...
Wertung am dritten Tag: Nachkauf 1 von 3, Gesamt 18 von 25
Verkostung vom 18.02.2025:
Farblich ein recht intensives, minimalst getrübtes Bräunlichorange, nasal zeigt sich erstmal eine Mischung aus weißem und braunen Rauch, dann auch getrocknete Orangen- und Mandarinenringe, etwas Stroh, später kommen noch Rübensirup und Malz in dezenter Form hinzu. Geschmacklich zeigt sich die rauchige Seite initial sehr ruppig, das bessert sich aber innerhalb einer guten Viertelstunde merklich, der Rauch -bzw. die verschiedenen Räuche- verschmelzen zusehends sehr schön mit den immer schmelziger werdenden Agrumenringen, etwas Granatapfelsirup spielt irgendwann auch mit, trockenkaramellige und malzige Noten tauchen auf, ohne den Wein zu mastig werden zu lassen; die Säure ist eher moderat, verrichtet ihre Dienste im Sinne der Niederviskosität aber recht gut, steinseits die Assoziation in Richtung Ton mit einer kleinen Beimengung von Kaliumpermanganat. Auch abgangsseitig integriert sich die rauchige Seite zusehends, ohne dabei unterzugehen, hier am deutlichsten auch eine Spur von fast zuckerfreiem Buchweizen- und Erikahonig, im Finale leicht zu was Melassigem, später auch Lakritze changierend.
Anfangs ist das schon ein recht ruppiger Kandidat und es bestätigt sich der nunmehr schon 4 Jahre zurückliegende Ersteindruck ganz gut, die Wandlung der Aromatik zum Versöhnlicheren hin vollzieht sich jedoch nunmehr in recht kurzer Zeit, der Wein bleibt aber dennoch durch seine Intensität der würzigen Seite eine gewisse Herausforderung, was mit dem tonig odorierendem Tajine-Inhalt aber recht gut korreliert, solo aber doch schnell zu „wird morgen nochmal probiert“ führt. Insgesamt aber eine erfreuliche Entwicklung! |
Trinkreife: |
trinken oder lagern |
Link 1: |
https://ec1962.wordpress.com/2025/02/19/alea-iacta-est/ |
Link 2: |
https://ec1962.wordpress.com/2021/01/19/edel-faul-in-georgien/ |
Link 3: |
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Diese Verkostungsnotiz wurde bisher 334 mal abgerufen |
Bilder:
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