Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 02.03.24 21:15

Bezeichnung: [Pinot noir] - Blanc de noirs - brut nature - Deutscher Sekt
Winzer/Produzent: Philipp Kuhn
Land / Region: Deutschland - Pfalz
Jahrgang: 2016
Typ: Schaumwein
Rebsorte: Spätburgunder (Pinot noir)
Alkohol (Vol.%): 12
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: Losnummer: 1201632020
Preis: 17,14 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Vinus - 12.09.2020
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25
Preis / Genuss: gut
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 02.03.2024
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 19.10.2020:

Im Glas ein mittleres Messing, recht lebendige, mittelfeine Perlage mit hoher Ausdauer, schon im Näschen furztrocken wirkend, nach zuckerbefreitem Backapfel und weißen sowie ein paar roten Johannisbeeren riechend, dezenter, aber durchaus prägender Hefehauch. Am Gaumen ebenfalls total zuckerfrei anmutend, zur sehr reduzierten Bukettfrucht kommt noch ordentlich Säure mit sekundärer Zitronen- und Limettensaftbegleitung, weiters auf der Steinseite gelöschter Kalk mit leichtem Hefezusatz. Auch der lange Abgang ist hochfrisch und knalltrocken, hier kommen die gelb-grünen Agrumen am meisten zur Geltung, die saure Seite ist bissig, aber dabei keineswegs verletzend.

Dieser Schäumer überzeugt mich mit seiner glasklaren Struktur, hier lenkt kein Gramm Fett von der Essenz aus Frucht und Mineralik ab oder kleistert irgendwelche Schwächen zu, wer hier blind auf einen (Winzer-) Champagner aus dem Dosage Zero-Bereich tippt, muß sich für seinen Fehlwurf nicht schämen. Man muß solch messerscharf geschmiedete Sachen aber schon zu schätzen wissen, wer's eher elegant-geschmeidig mag, der sollte jedoch generell nicht bei "brut nature" sein Glück suchen...

Wertung vom 19.10.2020: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25

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Verkostung vom 02.03.2024:

Ein helleres Messing im Glas, mittelfeiner Blubber mit hoher Ausdauer. Geruchlich erst mal ein deutlicher, aber nicht scharfer Säurehauch, dann rote Bergäpfel und Johannisbeeren in weiß und rot, auch ein bißchen Hefeknödel mit zuckerfreiem Zimtzucker (sic!). Geschmacklich schlägt die Säure einerseits deutlich zu, andererseits vermittelt die Frucht mit ihrem Extrakt zumindest ein wenig, wobei diese nun zusätzlich ein paar grüne Äpfel sowie einen Fetzen Tamarinde aufweist; steinseitig fühlt sich's an wie ein Gemenge aus Kalk, Schiefer und Glimmer, weiters ein bißchen des angebräunten, leicht malzigen Bodens einer in der Pfanne mit Milch, Zucker und Butter warmgemachten Dampfnudel. Abgangsseitig ist dann die weiße Johannisbeere vorne, im langen Finale ist sie dann für längere Zeit Solist, bis ein leichtes Chininbitterchen aufbegehrt.

Nach wie vor ist das kein Schmeichelgetränk, sondern schon einigermaßen fordernd und mit hoher innerer Spannung, ich liebe ja solche Sachen! Wobei Spannung und Klarheit in den letzten dreieinhalb Jahren noch etwas zugenommen haben, da sich der einstige Backapfel in Luft aufgelöst hat. Der Champagnervergleich kann immer noch gut gezogen werden, nur die Mineralik könnte einem blind auffallen und den Sekt als vermeintlichen Piraten entlarven. Jedenfalls ist das nach wie vor ein sehr animierender Schäumer mit einem äußerst guten PLV, zumindest sofern man Zéro-Blubber mit Biß zu schätzen weiß.
Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2024/03/02/zero-champagner-oder-doch-nicht/
Link 2: -
Link 3: -
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