Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 08.07.21 20:15

Bezeichnung: Schwarzriesling - trocken - [Gutswein]
Winzer/Produzent: Friedrich Becker
Land / Region: Deutschland - Pfalz
Jahrgang: 2016
Typ: Rotwein
Rebsorte: Schwarzriesling
Alkohol (Vol.%): 13,5
Verschluss: Schraubverschluss
Weitere Angaben: AP 5 066 012 44 19
Preis: 11,5 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 07.12.2019
Bewertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 19 von 25
Preis / Genuss: gut
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 08.07.2021
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 02.10.2020:

Farblich ein recht dunkles und nur mäßig durchsichtiges Violettrot, riecht herb nach Schattenmorellen und leicht Aronia, die Tannine sowie nicht ganz wenige Gerbstoffe kündigen sich hier schon an. Am Gaumen wird Gerbstoff- / Tanninversprechen auch umgehend und nachhaltig eingelöst, daraus resultiert eine deutliche, aber samtige Adstringenz; die superherbe, aber auch geschmeidige Kirschfrucht spielt zwar in der zweiten Reihe, läßt sich aber nicht unterkriegen, dazu eine kecke Säure und eine herb-bittere, erdige Mineralunterbau. Auch der lang hallende Nachhall lebt in erster Linie von der amtlichen Tanninstruktur, ist dabei aber nie ruppig, sondern eher sanft mit Nachdruck.

Dieser Jahrgang ist wieder weniger nah am Spätburgunder orientiert als z.B. sein Jahrgangskollege 13, was ich eher als Vorteil hinsichtlich der Eigenständigkeit werte. Auch erstaunt mich dieser Schwarzriesling insofern etwas, als daß solch stark tanningeprägte Weine in der Regel nichts für mich sind, bevor nicht das Tanningerüst weitgehend abgeschmolzen ist, aber hier macht mir das nicht nur nichts aus, ich finde diese herb-bitter-dehydrierende Gesamtstruktur höchst belebend!

Wertung am ersten Tag: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25

Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: jetzt nasal ein bißchen "normalkirschiger", könnte man glatt mit Blaufränkisch verwechseln; nach wie vor die Gerbstoffvorwarnung. Am Gaumen sind die Tannine / Gerbstoffe ein bißchen weniger präsent, die Säure hat dafür mehr zu sagen, auch hier mehr BF-Feeling. Auch beim schön langen Nachhall hätte ich auf was aus dem Mittelburgenland getippt.

Immer noch ein sehr schöner Wein, aber am ersten Tag zeigte er sich von einer deutlich selbstbewußteren Seite (auch wenn ich mir vorstellen kann, daß viele Leute den Wein in dieser belüfteten Form besser finden), heute deshalb aus meiner Sicht "nur" noch

Wertung am zweiten Tag: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25

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Verkostung vom 08.07.2021:

Im Glas ein dunkleres Rubinrot, das zum Rand hin leicht ziegelig wird, mittlere Transparenz. Fürs Näschen gibt's zuckerfreie Schwarzkirschen und was dunkel Waldbeeriges (insofern stimmt der Text auf dem Rückenetikett schon mal gut mit der Realität überein), dahinter eine leichte Großholzanmutung (hier spricht das Etikett von kleinen Eichenholzfässern). Am Gaumen dann ernsthaft saftig, durch die deutliche Säure recht niederviskos, das Großholz wirkt hier etwas kleiner mit Spuren von Holzteer und Tabak, steinmäßig sind wir hier recht kühl unterwegs, die Tannine vom letzten Jahr sind weitgehend abgeschmolzen und sorgen allenfalls noch für einen Mikrofaserpelz. Der schön lange Abgang präsentiert dann noch ein kleines Campari-Bitterchen, die Kirsche zeigt sich hier am klarsten, ohne dabei ins Plakative abzugleiten.

Wenn man mich nach meinem Lieblings-Alltags-Schwarzriesling fragen würde, hätte ich wohl den hier genannt, auch wenn dieser Wein sich innerhalb des letzten Jahres nun doch ein bißchen in die gefälligere Richtung entwickelt hat. Ok, so viele all-day-Pinot Meuniers hatte ich bis jetzt nicht im Glas, aber ich kann diese Aussage problemlos auch auf die gesamte Burgunderfamilie ausweiten. Jedenfalls ist dieser Wein aktuell einerseits sehr unkompliziert, dennoch fern des Banalen, die Struktur ist ohne Fehl und Tadel, on top gibt's sogar noch ein paar animierende Rest-Käntchen, insbesondere im kaum abschwellenden Finale. Aber ein bißchen trauere ich dem Erscheinungsbild vom letzten Jahr doch nach...
Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2021/07/08/tanninspas-pur-incl-nachtrag/
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