Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 24.06.23 11:31

Bezeichnung: [Aligoté] - Chut... Derain - brut nature - Vin Mousseux
Winzer/Produzent: Derain
Land / Region: Frankreich - Burgund
Jahrgang: 2018
Typ: Schaumwein
Rebsorte: Aligoté
Alkohol (Vol.%): 11,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: L.118
Preis: 22 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Mes Bourgognes - 07.02.2020
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 20 von 25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 23.06.2023
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 09.08.2020:

Farblich ein helleres Messing mit leicht rötlichem Schimmer, mittelfeiner Blubber mit gutem Durchhaltevermögen. In der Nase leicht anfermentierte Zitronen, etwas großholzig, ein Hauch Croissant, leichter und angenehmer Säurenebel. Geschmacklich dann ist die Agrumenvarietät deutlich größer: Limette, Pampelmuse und Pomelo gesellen sich noch incl. ihrer verschiedenen, dezenten Bitterchen dazu und bringen auch etwas Extraktsüße mit, welcher eine respektable Säurefront gegenüber steht; mit etwas Luft kann man auch Nuancen von grünen Äpfeln und Lakritz erkennen, immer schwingt ein schön elegantierendes, leicht schmutzig-lehmiges Kalkbett mit. Der sehr lange Abgang ist frisch und elegant zugleich, er regt den Speichelfluß signifikant an und macht nachdrücklich Lust aufs nächste Glas.

Ganz vorzüglicher und frischer Zitrus-Schäumer, der aufgrund seines wunderbar eingestellten Extrakts nicht mit der ultratrockenen brut nature-Brechstange daherkommt, aber auch weit entfernt von einem Schmeichler ist, für mich auf einer Ebene mit sehr schönen Champagnern, wenn auch schon von der Mineralik und Hefestruktur her nicht damit vergleichbar.

Wertung vom 09.08.2020: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25

-------

Verkostung vom 04.09.2021:

Farblich ein dichteres Strohgelb mit Tendenz zum Messing, eher gröberer Blubber mit guter Ausdauer. Riecht nach frisch-mürben (sic!) Äpfeln mit leichtem, vorgehängten Schleier, dazu ein Hauch gelbe Zucchini, angekündigtes Kalk- / Specksteinmehlgemisch. Am Gaumen herrscht aristokratische Frische, irgendwie zurückhaltend, aber doch eindringlich, dazu anfermentierte Zitronen, edle Säuren, ein paar weiße Tanninchen führen zu einer Mikro-Adstringenz. Der sich im Mehrminutenbereich tummelnde Nachhall lebt ebenfalls von diesem etwas widersprüchlichen Gegensatz von Eleganz und Frische.

Ist mittlerweile schon deutlich anders als vor gut einem Jahr, die Entwicklung fand aber ohne Qualitätsabstriche oder aufkommende Reifenoten statt. Trotz gefühlter Zuckerfreiheit recht geschmeidig bis elegant, trotz der edlen Zurückhaltung fortgeschritten belebend; solche uneindeutigen Kunstwerke sind es, die das (Wein-) Leben spannend machen...

Wertung vom 04.09.2021: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25

-------

Verkostung vom 03.04.2022:

Ein leuchtendes Goldgelb im Glas, sehr feiner und äußerst nachhaltiger Blubber. Nasal ein Zitruskorb mit Ugli, Limette, Pomelo und Zitrone sowie einem Hauch Kumquat, dezente volatile Säure und ein kleiner Hefehauch. Am Gaumen dann etwas mehr Hefegebäck, der Zitruskorb ist hier nicht ganz so differenziert und außerdem wirkt die Zitrusfrucht leicht fermentiert; die über jeden Zweifel erhabene Säure hält jedoch alles schön auf der beschwingten Seite, die kalkige Basis hat noch ein paar gelbe Eisensalze im Gepäck. Der schön lange Abgang zeigt dann trotz brut nature ein bißchen Zitrusextraktsüße, welche den Schaum etwas in die elegantere Ecke führt.

Nach wie vor ein wunderbar animierender Burgundschaum, der zeigt, daß Aligoté auch einiges kann, wenn man die Sorte denn richtig behandelt. Hat mittlerweile das Kernobst komplett abgeworfen, was den Agrumen erheblich mehr Raum gibt, funktionierte zum Pilzrisotto wunderbar!

Wertung vom 03.04.2022: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25

-------

Verkostung vom 23.06.2023:

Ein etwas stumpfes, minimalst getrübtes Goldgelb im Glas, anfangs deutlicher, feiner Blubber, der zwar dann ein bißchen nachläßt, sich aber doch gut behauptet. Riecht frisch nach grünen Äpfeln und ein bißchen Reneclaude, dezente Hefespur. Geschmacklich zeigen sich die Früchte etwas mehr, nur leichte Extraktsüße, keine Restsüße, dennoch nicht karg, gut austarierte, leicht kecke, aber durchaus auch elegant wirkende Säure mit gelb-grünen Agrumen im Gepäck, Gebirgsbachanmutung. Der gut lange Nachhall ist dann der trockenste, säurebetonteste und auch mineralischte Teil des Genusses, hier könnte der ein oder andere Zeitgenosse auch zur Grimassenbildung neigen…

Wunderbar frischer Aligoté-Schaum, auf den ersten Blick bzw. Riech zwar aromatisch eher einfach gestrickt, überzeugt mich aber wiederholt mit seiner perfekten Struktur hinsichtlich der Säure-Extrakt-Balance; im Gegensatz zu den vorherigen Verkostungen macht sich jedoch durch das partielle Schwinden der Frucht ein gewisser Komplexitätsverlust bemerkbar, wird wohl auch nicht mehr besser, dennoch aktuell noch großer Spaß an der Feuerschale mit gerösteten Marshmallows...
Trinkreife: jetzt trinken
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2023/06/24/2-fach-konzentriert/
Link 2: -
Link 3: -
  Diese Verkostungsnotiz wurde bisher 398 mal abgerufen

Bilder:

 

Codes zur Veröffentlichung in Internet-Foren

Als Bilddatei für Internet-Foren (z.B. dasweinforum.de oder weinfreaks.de):


Einbindung als Text (forenunabhängig):


Veröffentlichung in facebook

Bitte einfach den Link aus der Adresszeile oder diesem Feld kopieren:





Kommentar zu dieser VKN schreiben:

Kommentare können nur von angemeldeten Benutzern erstellt werden !
Du kannst dich auf der Startseite anmelden bzw. kostenlos neu registrieren.
RSS      2004 - 2012 von Gerald Schuster, Advanced Technical Software :: e-mail: webmaster@verkostungsnotizen.net :: Datenschutzerklärung