Details zur Verkostungsnotiz |
Eintrag erstellt/geändert am 11.08.24 20:42 |
Bezeichnung: |
Weisser Burgunder - Fass 208 - Wein am Limit Special Edition - trocken - Qw |
Winzer/Produzent: |
Von Winning |
Land / Region: |
Deutschland - Pfalz |
Jahrgang: |
2017 |
Typ: |
Weißwein |
Rebsorte: |
Weißburgunder |
Alkohol (Vol.%): |
13,5 |
Verschluss: |
Naturkork |
Weitere Angaben: |
AP 5 106 327 057 18 |
Preis: |
35,41 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Wein am Limit - 29.05.2019 |
Bewertung: |
Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25 |
Preis / Genuss: |
akzeptabel/angemessen |
Autor/Verkoster: |
EThC |
Verkostungsdatum: |
11.08.2024 |
Eingetragen von: |
EThC
... geändert von EThC
... [Rückfrage zur VKN an EThC] |
VKN im Detail: |
Verkostung vom 17.04.2020:
Farblich ein helleres Messing, in der Nase halb primäre, halb sekundäre Frucht in Form von Nektarine, Mirabelle, Reneclaude, dezente kräuterige Braunwürze und ein Hauch grüner Tabak, später auch grüne Walnuß in angenehmer Dosierung und in weiterer Folge zunehmend nasses Laub. Am Gaumen wirkt die Frucht leicht frisch-grün reduziert mit leichtem Nußmantel, ebenfalls von der etwas grüneren Sorte, gut ausbalancierte Säure, die den Wein aber grundsätzlich auf der eleganten Seite beläßt, von Cremigkeit kann man im Ansatz zwar sprechen, die grünlich-reduktiven Kanten geben aber den Ton an; mineralischerseits denke ich eher an Lehm und Ackerscholle denn an Steine. Der ziemlich lange Abgang stellt die grünlich-reduktiv gewürzte Frucht in den Vordergrund, sehr schönes Säurefinish.
Wenn in den diversen Foren über "angesagte" weiße Burgunder berichtet wird, fallen in dem Zusammenhang häufig Namen wie Huber, Knewitz und Rebholz, wobei mir selbst die Weine z.B. des zweitgenannten Guts meist eher zu "bissig" sind. Hier finde ich eine sehr schöne Ausgewogenheit zwischen grünen Kanten und reduktiver Eleganz, gefällt mir ausgesprochen gut, wobei ich mir die "3er Wertung" erst nach gut 1 1/2 Stunden aus den Rippen geschnitten habe! Wenn man den Vergleich mit Burgund machen möchte -auch wenn Weißburgunder dort zumindest in Reinform praktisch kaum vorkommt-, landen meine Gedanken stilistisch am ehesten noch im Mâconnais (z.B. Pouilly-Fuissé), eine Kopie dieser Stilistik ist es allerdings nicht...
Wertung am ersten Tag: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
Nachtrag nach 48 Stunden mit Luft: der grünlich-reduktive Holzanteil hat sich in der Nase etwas verstärkt, die Frucht hat sich in die sekundäre Ecke verzogen, am Gaumen Aufrüstung an allen Fronten, ohne daß irgendwas zu viel wird, der Abgang hat ein recht vielschichtiges grünes Lakritzfinale zu bieten. Nochmal ein schöner Schritt nach vorne, ist mir ein Extrapünktchen wert!
Wertung am dritten Tag: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25
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Verkostung vom 11.08.2024:
Im Glas ein leuchtendes, leicht giftiges Goldgelb, nasal empfängt einen erst mal eine wunderbare, lichte Holzstruktur mit sehr hellem Tabak und etwas Essigbaum, leicht rosmarinhonigdotiert, minimaler Frischkohlhauch, dahinter ein Mix aus sekundärer Mirabelle, Nektarine und Reneclaude. Am Gaumen nimmt die hier eher halbsekundäre, sehr flaumige Frucht deutlich mehr Raum ein, das helle, leicht trockenkaramellige Holz ist prägnant, aber nicht vorlaut, die Säure ist „à point“, distinguiert und selbstbewußt zugleich; steinseitig assoziiere ich was irgendwie Sandig-Lehmiges. Abgangsmäßig hat man sehr lang was davon, der Trockenhonig übernimmt hier ganz unplakativ die Pole, die Frucht mutiert etwas zur Kaki hin, das Holz konzentriert sich mehr auf den Tabak, im Finale ansatzweise auch was Gelbpilziges.
Bei den Von Winningschen Weinen ist es mir auch schon mal passiert, daß sich das Holz mit den Jahren zu sehr in den Vordergrund schob und / oder zu harsch wurde, das ist hier zum Glück gar nicht der Fall; Holz, Frucht, Säure, Phenolik sind hier wunderbar im Gleichklang, was aber nicht dazu führt, daß wir in den Mainstream verfallen, ganz im Gegenteil! Die einzelnen Aromenbestandteile machen allesamt mit Nachdruck auf sich aufmerksam, dennoch sticht nichts hervor, wirkt zuviel bzw. anstrengend, ganz einfach ein eindrucksvolles Weißburgundererlebnis, das nunmehr ziemlich für sich steht, ein Schielen zu anderen Regionen bringt hier nichts (mehr)… |
Trinkreife: |
trinken oder lagern |
Link 1: |
https://ec1962.wordpress.com/2024/08/11/fasswein-zum-lagerfeuer/feuer/ |
Link 2: |
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Link 3: |
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Bilder:
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