Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 09.12.25 22:58

Bezeichnung: Chardonnay - Côtes du Jura AC
Winzer/Produzent: Domaine Rolet
Land / Region: Frankreich - Jura
Jahrgang: 2015
Typ: Weißwein
Rebsorte: Chardonnay
Alkohol (Vol.%): 13
Verschluss: sonstige
Weitere Angaben: DIAM10-Verschluß, L CJC 015
Preis: 15,77 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Vinus - 05.12.2019
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 09.12.2025
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 29.02.2020:

Ein mittleres Messinggelb im Glas, das Bukett zeigt reduktive, gelbe Frucht aus dem Bereich Mirabelle, gelbe Pflaume und ebensolche Kaktusfeige, wobei gleichzeitig ein paar wenige oxidative Noten mitschwingen, das Ganze in dezent angegrünte Großholzaromatik eingepackt; irgendwann taucht auch ein Hauch Waldhonig auf. Schmeckt dann leicht Macadamia-nussig, die reduktive Frucht mit den Oxi-Sprengseln ist hier sehr reduziert und dennoch recht präsent, dem Extrakt steht eine ordentliche Säure gegenüber, eine gewisse Geschmeidigkeit bleibt aber erhalten; distinguiertes, erdig-herbes Mineralienbett. Der ziemlich lange Abgang verbindet die hier leicht chininbittere Frucht mit etwas Nougat (welches ich in Reinform überhaupt nicht mag, hier gefällt's mir in der vorhandenen Dosis aber recht gut), wieder eine recht animierende, samtige Säure, mit etwas Luft zeigt sich dann auch etwas Bananensoufflé.

Sehr schöner, recht ernsthafter, aber nicht akademisch wirkender, überaus schön strukturierter Chardonnay, den ich -zumindest anfangs- nicht unbedingt als solchen erkannt hätte. Aber im Jura ticken die Weinuhren meist ein bißchen bis deutlich anders als anderswo. Paßte sehr gut zum geschmolzenen Mont d'Or -der auch etwas mit diesem Wein geimpft wurde- welcher mit angeschwitzten Shrimps und Brot dezimiert wurde.

Wertung vom 29.02.2020: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 21 von 25

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Verkostung vom 09.12.2025:

Optisch ein recht sattes Goldgelb, geruchsmäßig gibt’s teiloxidiertes Steinobst mit Pfirsich -ein paar Prozent davon aus der Dose- sowie gelber Pflaume, im Hintergrund auch etwas Zitronenalbedo bzw. zuckerfreies Zitronat, dezenter Großholzeindruck. Geschmacklich wirkt die Frucht etwas sirupös ohne dabei ins Mastige abzugleiten, ein Hauch weißer Pfeffer spielt mit, die potente Säure hält das Ganze äußerst gut flüssig, steinseitig wirkt’s irgendwie buntsandsteinig mit sehr feiner, animierender Eisenspur. Beim minutenlangen Abgang faltet sich die mineralische Seite am meisten auf, hier gibt’s leicht bittere, rostige Noten, auch Glimmer und nicht wenig Salz sind dabei, die Oxi-Frucht ist hier nur oberschwingungsmäßig aktiv.

Puuhhh, dieser Halb-Oxi-Chardo ist 5 Jahre nach der auch schon nicht unerfreulichen Erstbegegnung nunmehr in einer schier unglaublichen Balance zwischen frischefördernden und substanzbildenden Aromen, läuft trotz seiner objektiv höheren Viskosität „wie Hulle“ und baut insbesondere mit seiner Mineralik eine amtliche Spannung auf. Das ist jetzt im zehnten Jahr in einem quasi perfekten Reifestadium, vermutlich nahe seines Zenits, ob kurz davor oder dahinter, sei mal dahingestellt. Jedenfalls weiß ich gerade nicht, wo dieser Wein noch hinwollte, deshalb an alle, die davon ggf. noch was haben sollten: trinken, trinken, trinken!
Trinkreife: jetzt trinken
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2025/12/09/juranischer-kaese-wein/
Link 2: -
Link 3: -
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