Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 07.09.23 21:44

Bezeichnung: Pinot Noir - Kalkstein - trocken - QbA
Winzer/Produzent: Frank John
Land / Region: Deutschland - Pfalz
Jahrgang: 2015
Typ: Rotwein
Rebsorte: Spätburgunder (Pinot noir)
Alkohol (Vol.%): 13
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: AP 5 176 207 0001 17
Preis: 34 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Vinus - 01.12.2019
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 07.09.2023
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 27.01.2020:

Farblich ein etwas schmutzig wirkendes Braunrot, leicht trüb. Riecht nach leicht ankompottierter Kirsche / Schattenmorelle plus einem Hauch Aronia, das Ganze garniert mit gelöschtem Kalk und etwas Pulpe; mit etwas Verzögerung zeigt sich das Großholz mit vornehmer Zurückhaltung in Form von altem Leder und etwas Baumschwamm, später auch saures Lakritz und ein bißchen Schnupftabak. Schmeckt erst mal wie's riecht, dazu einige sehr samtige Tannine mit einem Anflug von Adstringenz, eine ebenso samtige wie potente Säure, vom Holz kommt auch eine Schippe an Waldboden sowie etwas Lakritz mit, entwickelt sich dann noch malzig-tabakig weiter, auch hier eine deutliche Kalkspur. Der lange Abgang ist der Teil, bei dem die Holzseite am meisten dominiert, die reichlich sekundäre Frucht schmilzt hier förmlich dahin, verschwindet aber nicht in der Belanglosigkeit.

Mit etwas Anlaufzeit hat man hier einen sehr dichten, aber auch filigran bzw. sehr differenziert wirkenden PN im Glas, der sich aus meiner Sicht zwar ein bißchen an guten Burgundern orientiert, doch recht klar dazu abgrenzt, das wird vermutlich auch der naturnahen Vinifizierung geschuldet sein. Jedenfalls ein recht ernsthafter PN mit hohem Spaßfaktor, dürfte jetzt bereits sehr nahe seines Zenits sein und setzt auf den 14er noch gut was drauf!

Wertung vom 27.01.2020: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25

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Verkostung vom 07.09.2023:

Farblich ein dunkles Schwarzkirschrot mit mäßiger Transparenz, geruchlich zeigen sich anfangs eher untypisch schwarze Johannisbeeren und Wacholder, mit Luft kommen Schwarzkirschen und ein sehr sehr dunkler Märchenwald mit Morchelbefall nach vorne; holzseitig gibt's Teak und Bongossi, ganz leicht auch Holzteer, mit noch mehr Luft dann der Auftritt von Pfifferlingen und Ziegenbart. Geschmacklich zeigt sich dann eine recht straffe Tanninstruktur, nicht ruppig, aber doch kernig, allerdings nur wenig Adstringenz; danach präsentiert sich das oben beschriebene Holz in prägend und doch zurückhaltend, Wald und Frucht liefern hier nur Oberschwingungen, beeinflussen den Gesamteindruck aber doch deutlich und positiv, der etikettierte Kalkstein ist auch tatsächlich mitgeliefert worden; mit ganz viel Luft auch hier ein bemerkenswertes Pilzwachstum. Abgangsmäßig kommen dann Wald und Kirschkompott wieder mehr zur Geltung, im Finale schiebt sich das Holz erneut nach vorne, auch hier mit der Zeit eine Zunahme von Pilz- und Totholzaromen.

Vor allem anfangs hätte ich blind so gar nicht auf Pinot getippt, weiß aber auch nicht so genau, auf was sonst, vielleicht auf einen eher burgundischen Bordeaux? Mit Luft gibt sich die Sorte jedoch mehr und mehr zu erkennen, läßt sich für mich jedoch nicht regional einordnen; das ist aber auch nix Schlimmes, eher im Gegenteil. Ist im aktuellen Stadium schon ein ziemlicher Querschläger und machte erweitert Freude, auch wenn ich heute etwas weniger tief in die Punktekiste greife...
Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2023/09/07/natur-pinot/
Link 2: -
Link 3: -
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