Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 15.10.24 21:31

Bezeichnung: Riesling - Rödelseer Küchenmeister "Hoheleite" - trocken - Große Lage - GG
Winzer/Produzent: Weltner
Land / Region: Deutschland - Franken
Lage: Küchenmeister (Rödelsee - Franken) (in weinlagen.info)
Jahrgang: 2013
Typ: Weißwein
Rebsorte: Riesling
Alkohol (Vol.%): 13
Verschluss: Glasstopfen
Weitere Angaben: AP 5054 019 14
Preis: 28 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 14.08.2015
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 24 von 25
Preis / Genuss: gut
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 15.10.2024
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 10.11.2019:

Farblich ein leuchtendes, helleres Goldgelb, riecht deutlich nach Basalt mit Zitronat und Orangenzesten, mit etwas Luft übernimmt ein Schwarm Minneloas die Hoheit, ganz leichter Blütenhoniganflug. Schmeckt nach einem prall gefülltem Zitruskorb mit Zesten und Spalten von Minneloa, Zitrone, Kumquat und ein bißchen Ugli, der ordentliche Extrakt ist dabei leicht kantig auf die angenehme Art, die Säure ist deutlich und prägend, jedoch nicht vorlaut, ein bißchen Rest-CO2 läßt die "Hoheleite" etwas keck daherkommen; Basalt und Gips sind hier weniger präsent, lassen sich aber dennoch die Butter nicht vom Brot nehmen. Der Nachhall hallt sehr lange, die dichte Zitrusmelange wird hier von der Säure trotz aller Dichte auf niederviskosem Niveau gehalten, im Finale bleibt für mehrere Minuten eine Mischung aus Basalt und Minneloaschalen präsent.

Das ist nun alles andere als ein GG der leisen Töne, der Zitruskorb kommt schon sehr mächtig daher, erschlägt einen aber nicht, sondern fasziniert -zumindest mich- aufgrund seiner scharfen Abgrenzung der Einzelaromen, von denen die Minneloa vor allem beim Abgang klar dominiert. Ist jetzt wunderbar angereift, typische Riesling-Alterungsnoten (wie Petrol / Phenol) gibt's noch gar nicht, trotz aller Fülle hocherfrischend.

Wertung vom 10.11.2019: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25

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Verkostung vom 15.10.2024:

Optisch ein leuchtendes Altgold, nasal ein strammer, orange-gelber Zitrusmix mit Minneloa, Kumquat, Yuzu und Ugli mit hohem Zestenanteil und ausgeprägter Etherik, dahinter auch etwas Petersilienwurzel und ein Hauch Selleriestaude. Am Gaumen dann auch dieser unglaublich konzentrierte, dabei aber hochfrische und kein Stück belastende Agrumenmix, der Jugend und angedeutete Reife perfekt vereint und von dem man meint, daß er sich demnächst in Richtung Tankstelle auf die Reise macht, aber eben erst demnächst; dem steht eine knackig-klare Säure zur Seite, mit ihr macht sich auch ein ganz leichtes Zitrusbitterchen von einer Bitterorange bemerkbar, Kräuter gibt’s auch in Form von Melisse und einer Spur Eukalyptus, steinseitig ist der vor Ort vorhandene Keuper schlüssig. Auch der minutenlange Nachhall zelebriert in erster Linie die hier etwas herber wirkende Agrumik, die durch die ebenso herb-staubigen Bitterchen leicht dehydrierend wirkt, das alles aber im höchst angenehmen Bereich, im kaum abebbenden Finale dann prominent Minneloa mit Curryblättern.

Boah, ist das goil, auch und gerade im 11ten Jahr! Insbesondere initial nach der Öffnung waren noch einige Tankstellenvorstufen vernehmbar, die sich jedoch in kürzester Zeit fast vollständig verflüchtigt haben, übrig blieb ein höchstkomplexer, wundervoll differenzierbarer Agrumenmix mit einer irrsinnigen Dichte, die den Wein aber nicht aus der Leichtfüßigkeit entläßt, dazu im Oberschwingungsbereich ein animierender Mix aus Kräutern und Wurzeln, weiters eine einfach nur perfekte Säurestruktur und last but not least eine betörende, jugendlich-frische Struktur bei gleichzeitiger Erwachsenheit. Ich bin mir allerdings trotz der ganzen Superlative nicht sicher, wie lange dieser Highest-Level-Status anhält, denn die anfangs zumindest angedeuteten Petrol-Noten könnten auf einen bereits eingesetzten Sinkflug hinweisen, allzu lange her kann der Zenit jedoch nicht gewesen sein. Ohne nachgeschaut zu haben, dürfte das ganz unerwartet mein bisher bester Franke ever gewesen sein, größte Freude!
Trinkreife: jetzt trinken
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2024/10/15/minneloasaft/
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