Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 02.06.24 22:17

Bezeichnung: Chardonnay - Les Cèdres - Côtes du Jura AOC
Winzer/Produzent: Ganevat
Land / Region: Frankreich - Jura
Jahrgang: 2015
Typ: Weißwein
Rebsorte: Chardonnay
Alkohol (Vol.%): 13,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: L 1517
Preis: 32 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Grandsbourgognes - 27.08.2018
Bewertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 02.06.2024
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 07.08.2019:

Die Farbe ist ein mittleres, leicht trübes Gold- bis Cadmiumgelb, anfangs noch mit einigen Bläschen. Riecht als erstes nach Sauerteig, was mit der Zeit abnimmt; mit steigender Temperatur ploppen dann weitere Aromen wie Schwefel, Glaubersalz (-lösung), sehr reduktive Frucht wie reife Mirabellen und Pfirsiche auf, dazu eine deutlich angekündigte Säure. Schmeckt gleich sehr herb-frisch-reduktiv mit zitrisch-malziger Säure, die durch den leichten Prickel gut gestützt wird; dazu ordentlich Gerbstoffe, leichte Adstringenz, stellenweise auch hefig, einiges an vulkanisch anmutenden Salzen. Der sehr lange Abgang ist ebenfalls sehr reduktiv unterwegs, die staubigen Limetten sorgen mit einem dezenten Bitterchen bei niedrigem pH-Wert für erhebliche Belebung.

Wunderschön schräger Aromenmix, der den Chardonnay zwar ordentlich verbiegt, aber doch nicht gänzlich verleugnet. Es zeigt sich auch eine ständige Veränderung im Glas, es sind zwar meist alle Aromen präsent, deren Gewichtung und Rangfolge verschiebt sich jedoch ständig. Entdeckerwein, mit dem man sich andauernd beschäftigen kann bzw. muß. Nur klassischen Chardonnay darf man nicht erwarten; es wundert mich fast ein bißchen, daß dies kein "Vin de pays" ist, aber vielleicht sind die Juraner da generell aufgeschlossener...

Wertung vom 07.08.2019: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25

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Verkostung vom 02.06.2024:

Optisch ein leuchtendes Messing, nasal zeigt sich ein Mix aus sehr sekundären Früchten wie Abate-Birne, Ume (aus einer entsprechenden Pflaumenweinflasche ohne brandige Attribute) sowie ein Hauch japanisches Bananenkonfekt, dazu dezent pastöser Schwefel, weiters erst ganz schüchtern, im weiteren Verlauf aber etwas zunehmend Papierkleber, der sich jedoch im noch weiteren Verlauf wieder fast vollständig verzieht. Am Gaumen ist im Wesentlichen die gleiche Aromatik im Spiel, der Papierkleber ist hier insgesamt weniger bis später gar nicht mehr vorhanden, etwas anfermentierte Mandarinenschalen tauchen auf, auch weißer Pfeffer; die Säure ist ordentlich bemessen, drängt sich aber nicht in den Vordergrund, mineralischerseits sind wir hier eher lehmig unterwegs, ohne daß das in die Breite führt. Abgangsseitig ist „Les Cèdres“ über den gesamten Zeitraum quasi kleberfrei, dafür zeigen sich hier besonders viele Fermentationsnoten von Orange und Maracuja, die Säure ist noch etwas agiler und sorgt für Speichelfluß.

Dieser Chardo sorgt zwar immer noch für einige Freude, die anfangs präsenten Klebstoffaromen -die jedoch noch weit vom Ethylacetat entfernt sind- deuten jedoch trotz ihrem Schwinden nach gut einer halben Stunde meines Erachtens ein nahendes Ende an. Hier hatte ich wohl einfach Glück, daß man das im 9. Jahr letztlich noch sehr gut genießen kann, dennoch ein weiterer Beleg dafür, daß viele der ungeschwefelten (Natur-) Sachen nicht für die lange Distanz gemacht sind. Was ich schade finde, denn so ist man in der Beobachtung der Reifeentwicklung eines Weins doch stark eingeschränkt. Deshalb ist der heutige, abgestufte Wertungs-Zweier auch nur für den sehr zeitnahen Genuß relevant.
Trinkreife: jetzt trinken
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2024/06/02/was-vom-chard-uebrig-blieb/
Link 2: -
Link 3: -
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