Details zur Verkostungsnotiz |
Eintrag erstellt/geändert am 26.09.24 20:37 |
Bezeichnung: |
Riesling - [Hattenheim Engelmannsberg] - >42< - trocken - Rheingauer Landwein - Gutswein |
Winzer/Produzent: |
Balthasar Ress |
Land / Region: |
Deutschland - Rheingau |
Lage: |
Engelmannsberg (Hattenheim - Rheingau) (in weinlagen.info) |
Jahrgang: |
2012 |
Typ: |
Weißwein |
Rebsorte: |
Riesling |
Alkohol (Vol.%): |
12,5 |
Verschluss: |
Schraubverschluss |
Weitere Angaben: |
lot. no.: 09-16 |
Preis: |
37,49 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Wein am Limit - 12.08.2016 |
Bewertung: |
Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25 |
Preis / Genuss: |
akzeptabel/angemessen |
Autor/Verkoster: |
EThC |
Verkostungsdatum: |
24.09.2024 |
Eingetragen von: |
EThC
... geändert von EThC
... [Rückfrage zur VKN an EThC] |
VKN im Detail: |
Verkostung vom 29.07.2019:
Im Glas ein fortgeschrittenes Goldgelb, ganz leicht trüb. Das Bukett zeigt intensiv Zesten von Pomelo, Zitrone, Limette und Blutorangen incl. diversen Bitterchen, dahinter eher dezent, aber doch prägnant Sauerteig, ganz leicht weißer Rauch und später noch ein Hauch Zuckerkulör; mit Temperatur auch Kumquat und etwas Khaki. Am Gaumen erstmal eine immense Frische von den Spalten der o.g. Zitrusfrüchte plus etwas Pomeranze und Minneloa, auch von den Zesten schwingt einiges mit. Die Säure ist hochanimierend, ihr gegenüber steht ein Mix aus unraffiniertem Palmzucker (nur das Aroma), etwas Backhefe und ein bißchen Kreide sowie ein paar Moleküle blauer Steine. Der Abgang ist sehr lang, dabei herb-blau-mineralisch mit intensivem Zitrussaftabzug sowie ganz leicht süßlichem, etwas malzigem Finale.
Eigentlich ein typischer, besserer Rheingauriesling plus einiger aromatischer Beigaben aus der Hefe- / Kohlehydratecke, hochanimierende Gesamtstruktur mit ordentlich Zug, Frische und Eleganz-Topping, ein bißchen wie ein Traditionsschäumer ohne Schaum, der dann aber alles andere als schal wirkt. Hat sich anscheinend -wenn ich mir die Kommentare aus dem Wein am Limit-Livestream aus dem Jahr 2016 so anschaue- deutlich verändert, womöglich war er damals noch etwas freakiger, da es auch Stimmen gab, daß man den "42" überhaupt nicht als Riesling erkennen kann. Das ist aber nun aus meiner Sicht ganz klar möglich, auch die Zuordnung zum Rheingau ist schlüssig, könnte heute m.E. nach glatt die Qw-Prüfung schaffen. Spielt für mich in der "Erstes Gewächs"-Liga, aber er hat halt noch einiges on top parat, großer Spaß!
Wertung vom 29.07.2019: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25
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Verkostung vom 24.09.2024:
Visuell ebenfalls ein helleres Honiggelb im Glas, anfermentierte Zesten und Albedo von gelber Orange, Yuzu und Kumquat im Näschen, volatile Etherik, ganz leicht Blumenladen. Am Gaumen wirken die Zesten leicht angebrannt, die an sich stramme Säure wirkt recht mürbe und leicht pulpig, zur mineralischen Seite fällt mir am ehesten Beton ein und zwar ein klein bißchen stockig. Auch beim gut langen Abgang könnte man eine leichte Muffigkeit ins Feld führen, die Agrumen weichen hier auch merklich auf.
Der »42« zeigt nun schon ein paar erste Alters-Wehwehchen, die noch nicht wirklich schlimm sind, aber den Zenith haben wir aus heutiger Sicht schon klar hinter uns, zuwarten braucht man hier nicht mehr.
Wertung am ersten Tag: Nachkauf 1 von 3, Gesamt 17 von 25
Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: nasal ist nur das Aufkeimen von etwas Basalt erwähnenswert, welcher den Blumentopf weitgehend in die Schranken weist. Auch gaumenmäßig entspannt sich die Lage deutlich, der stockige Beton wandelt sich zu leicht salzigem Vulkanismus, beim ellenlangen Abgang dann nochmal eine ordentliche Steigerung der Salzfracht, die Agrumen dahinter schwächeln auch nicht mehr, ein paar frische wie rasse Kräuter schwingen noch mit.
Puuhhh, solch eine Startverzögerung habe ich selten erlebt, gestern noch ein mittlerer „1er“, heute wieder locker in der „3er“-Riege unterwegs, hätte nicht gedacht, daß sich der »42« noch so erstaunlich derrappelt…
Wertung am zweiten Tag: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25
Nachtrag nach 48 Stunden mit Luft: neben dem Basalt gewinnen die orangen Agrumen mit Zesten und Albeden mehr Raum, Blumentopf & Co. gibt’s nun gar nicht mehr. Auch geschmacksmäßig legen die Agrumen massiv zu, Mandarinen, Kumquats, gelbe Orangen sind nebst etwas Physalis und Pastinake nun klar differenzierbar und sorgen mit einiger Etherik für Hochspannung, welche durch die agile Säure noch gestützt wird, herb-kühle, etwas staubig wirkende Steinchen als Basis. Der Nachhall lebt dann von einer staubig-gegerbten Frische der hier sehr sekundären Zitrusseite.
Und nochmal ein kleiner, aber feiner Schlag obendrauf, unglaublich, große Freude über meine vorgestrige Fehleinschätzung!
Wertung am dritten Tag: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25 |
Trinkreife: |
trinken oder lagern |
Link 1: |
https://ec1962.wordpress.com/2024/09/26/ist-42-10-mehr-als-32/ |
Link 2: |
https://ec1962.wordpress.com/2019/07/30/typisch-rheingau-plus-x/ |
Link 3: |
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Diese Verkostungsnotiz wurde bisher 545 mal abgerufen |
Bilder:
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