Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 10.05.23 14:47

Bezeichnung: Riesling - Laumersheimer Steinbuckel - trocken - 1. Lage - GG
Winzer/Produzent: Philipp Kuhn
Land / Region: Deutschland - Pfalz
Lage: Steinbuckel (Laumersheim - Pfalz) (in weinlagen.info)
Jahrgang: 2010
Typ: Weißwein
Rebsorte: Riesling
Alkohol (Vol.%): 13,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: AP 5 128 037 024 11
Preis: 23,4 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Vinus - 07.06.2019
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25
Preis / Genuss: gut
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 05.05.2023
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 29.06.2019:

Die Farbe ist ein sehr intensives Goldgelb, fast schon Bernstein, für den Riechkolben gibt's vom Fleck weg Thymianhonig mit Blutorangenkonzentrat, mit der Zeit wird der kandierte Zitruskorb immer voller und vielfältiger, der Honig wird etwas in den Hintergrund gedrängt; ordentlich Säure kündigt sich an, allenfalls ein Hauch Bienenwachs schwingt mit. Am Gaumen dann von orange bis gelb alles an Zitrusextrakt, was man sich so vorstellen kann incl. Kumquat, Pomeranze und auch etwas Tamarinde, begleitet von einem bißchen weißem Pfeffer; die Honigseite wird hier eher durch Rosmarinhonig vertreten. Die potente Säure ist perfekt austariert und hält den amtlichen Extrakt souverän in Schach. Als Unterlage fungieren nicht wenige herbe Steine mit einem sehr dünnen Steinkohlenteerölcoating. Der Nachhall hallt locker im Minutenbereich, ist sehr dicht und fruchtig-würzig, die agile Säure hält aber auch hier alles auf der klar erfrischend-beschwingten Seite.

So liebe ich (unter anderem) Riesling-GG's: opulent in der Zitrusfrucht mit vielen, sich abwechselnden Varietäten, unlimitierte Säure für kompromißlose Frische, kantige mineralische Beigaben. Der Wein zeigt abgesehen von dem Hauch Bienenwachs beim Bukett keinerlei Alterungsphenolik oder -petrolik. Das bestärkt mich erneut in meiner Meinung, daß 2010 in D insbesondere bei den höheren weißen Qualitäten ein herausragender Jahrgang ist, dem 2015, 2018 etc. trotz kollektiver Hochlobung nicht das Wasser reichen können. Bis jetzt mein Highlight bei den Kuhn'schen Riesling-GG's.

Wertung vom 29.06.2019: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 24 von 25

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Verkostung vom 05.05.2023:

Das Glas präsentiert ein leuchtendes Bernstein, nasal gibt's ein leicht staubig wirkendes Konzentrat aus Kumquat und Orange, Spalten- / Zestenverhältnis ca. 1:1, minimalst auch etwas Wachs und Naphtalin. Schmeckmäßig verschiebt sich o.g. Verhältnis in Richtung 1:2, außerdem kommen noch ein bißchen Bitter- und Blutorange dazu, eine Art Orange Pepper sowie rosa Beeren sorgen für eine kecke, leicht scharfe Kante, die höchst agile Säure hält alles im Fluß; steinseitig fällt mir vor allem Glimmer ein, den's in der Lage vermutlich gar nicht gibt (im Netz steht was von kalkdurchsetztem Mergel), mit viel Luft nehmen die Riesling-Alterstöne ganz sachte zu. Auch der Mehrminüternachhall konzentriert sich im wahrsten Sinne des Wortes auf das Agrumenkonzentrat, wieder eine leichte Gewürzschärfe, weiters trockener Palmzucker (sic!), von der phenolischen Seite her noch etwas extradickes Getriebeöl (SAE 90 oder so...).

Anfangs dachte ich aufgrund der Farbe "Au weia", zum Glück hielt die Optik nicht, was sie androhte! Dennoch: dieser Riesling steht jetzt am Scheideweg zwischen Zitruskonzentrat und Tankstelle, wobei sich letztere aber nur ganz ganz leicht andeutet. Dem satten Agrumenextrakt steht die höchst agile 10er-Säure gegenüber, welche für enorme Spannung sorgt, also null Trinkflußbremse. Ist jetzt wohl leicht jenseits des Zenits, was der kleine Punkteabstand zur letzten Begegnung zeigt, aber so weit kommen die allermeisten Weine im Leben nicht. Dennoch sollte man die vermeintlichen Restflaschen zeitnah mit Hochgenuß wegtrinken, besser wird's m.E. nicht mehr...
Trinkreife: jetzt trinken
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2023/05/06/grossartiges-aus-dem-a-jahr/
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