Details zur Verkostungsnotiz |
Eintrag erstellt/geändert am 30.08.24 23:01 |
Bezeichnung: |
Rotweincuvée - Kapitel I - trocken - Landwein Weinland |
Winzer/Produzent: |
Christian Tschida |
Land / Region: |
Österreich - Neusiedlersee |
Jahrgang: |
2012 |
Typ: |
Rotwein |
Rebsorte: |
Cuvée |
Alkohol (Vol.%): |
12,5 |
Verschluss: |
Naturkork |
Weitere Angaben: |
Cuvée aus Zweigelt und Cabernet Franc,
L 02 |
Preis: |
18 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 09.12.2014 |
Bewertung: |
Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25 |
Preis / Genuss: |
akzeptabel/angemessen |
Autor/Verkoster: |
EThC |
Verkostungsdatum: |
30.08.2024 |
Eingetragen von: |
EThC
... geändert von EThC
... [Rückfrage zur VKN an EThC] |
VKN im Detail: |
Verkostung vom 02.06.2019:
Die Farbe ist ein dunkles Rubinrot mit violetten Rändern, fast blickdicht. Geruchlich gibt's herbe, dunkle Frucht wie Schattenmorellen und Aronia, dazu ganz leicht Karton und Kellerabgang, dezent auch grau sonnengegerbtes Fichtenholz einer alten Berghütte, welche mit Luft in der Größe deutlich zunimmt, außerdem ploppt irgendwann ein mit hellem Tabak gefülltes, kleines Ledertäschchen auf. Am Gaumen sehr herb-frisch-saftig, die Säure ist recht deutlich und wirkt rot-zitrisch, auch wenn ich das konkret keiner Frucht zuordnen kann. Mit der säuerlich-frischen Frucht kommt einiges an Gesteinsmehl mit, allerdings recht subtil. Tannine gibt's auch ein paar, die kommen erst mit etwas Verzögerung zur Geltung und wirken dann kurz ein bißchen adstringierend, korrespondieren sehr schön mit der Säure. Auch hier nach einiger Zeit ein Hauch Leder und Tabak. Der Abgang ist von ziemlicher Lange, dabei sehr frisch, herb, dezent reduktiv und hier auch recht gerbstoffig, wieder mit einer distinguierten Gesteinsunterlage und langsam aufkommender, immer dienender Holzaromatik.
Auf den ersten "Schmeck" wirkt der "Kapitel I" fast wie ein herber Fruchtsaft, die für Tschida-Verhältnisse eher hohen 12,5 Umdrehungen scheint es überhaupt nicht zu geben. Mit etwas Zeit tauchen dann mehr und mehr Aromen auf, die den Wein immer ernsthafter erscheinen lassen, wobei aber keiner der aromatischen Anteile jemals eine deutliche Führungsrolle übernimmt oder versucht, ihn aus der frisch-kühlen, fast kargen Ecke zu holen.
Wertung vom 02.06.2019: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25
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Verkostung vom 30.08.2024:
Visuell ein leicht angebräuntes, kaum durchscheinendes Schwarzkirschrot, fürs Näschen gibt’s dichte, reife, aber kaum kompottige Beerenfrucht, wobei über die Zeit sowohl Brom-, Heidel-, Preiselbeeren, auch schwarze Johannisbeere sowie minimal Zwetschge kommen und gehen, holzseitig eine minimale Anmutung größerer Gebinde, dezenter, etwas bis stärker angesäuerter Kalkwind; mit viel Luft schiebt sich wie aus dem Nichts eine Sauerkirsche nach vorne. Geschmacklich deutlich kühler und weniger dickfruchtig als nasal angekündigt, was hier ausschließlich positiv gemeint ist, weil dadurch recht frisch und fast jugendlich, aber doch klar entwickelt anmutend; die Säure ist ziemlich straff, aber nicht fordernd (zumindest für mich nicht) und schleppt ein bißchen nicht ganz reife Blutorange mit, anfangs nur wenige Tannine mit minimaler Pelzgenese, die sich aber im Laufe der Zeit etwas formieren; die Mineralik ist klarer, kühler als beim Bukett, nicht gerade schieferig, geht aber in die Richtung, mit Luft dann auch minimal eisen- bzw. jodhaltig, holzseitige Aromen gibt’s so gut wie gar nicht mehr, allenfalls ein paar Oberschwingungen. Auch der sehr lange Abgang ist in erster Linie kühl-mineralisch ohne dabei ins Substanzlose abzugleiten, im Finale zeigt die Säure ordentlich zitronige Züge.
In den letzten 5 Jahren hat sich hier eine ganze Menge getan, die Frucht wurde komplett umgebaut, Holzaromatik gibt’s so gut wie gar keine mehr, auch die Steinseite tickt nun anders; lediglich die Säure zeigt Konstanz. Dennoch kein komplett anderer Wein, vor allem ist beeindruckend, wie ernsthaft dieser mittlerweile nochmals deutlich reduzierte, teils karge und vor allem kühle Wein im Glas steht, es gibt auch keinerlei Anzeichen von Alterungsnoten jedweder Art. Einfach ein cooler Rotwein, der mit Kellertemperatur wunderbar auf die abendliche Terrasse paßt. Eine super Entwicklung nach oben, großer Spaß! |
Trinkreife: |
trinken oder lagern |
Link 1: |
https://ec1962.wordpress.com/2024/08/30/das-erste-kapitel/ |
Link 2: |
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Link 3: |
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Bilder:
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