Details zur Verkostungsnotiz |
Eintrag erstellt/geändert am 06.03.25 21:21 |
Bezeichnung: |
[Pinot noir] - [trocken] - Badischer Landwein |
Winzer/Produzent: |
Forgeurac |
Land / Region: |
Deutschland - Baden |
Jahrgang: |
2015 |
Typ: |
Rotwein |
Rebsorte: |
Spätburgunder (Pinot noir) |
Alkohol (Vol.%): |
13,5 |
Verschluss: |
Naturkork |
Weitere Angaben: |
L 002 |
Preis: |
16,9 Euro je 0,75 l (Sonstige Bezugsquelle) - 17.05.2019 |
Bewertung: |
Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25 |
Preis / Genuss: |
gut |
Autor/Verkoster: |
EThC |
Verkostungsdatum: |
06.03.2025 |
Eingetragen von: |
EThC
... geändert von EThC
... [Rückfrage zur VKN an EThC] |
VKN im Detail: |
Verkostung vom 17.05.2019:
Im Glas ein sehr helles Himbeer- bis Ziegelrot, leicht trüb, mit deutlicher Transparenz; das Bukett zeigt helle Kirschen, Waldhimbeeren (verziehen sich mit Luft etwas), dann auch rote Pflaumen, etwas Blutorange. Dazu gibt's ein bißchen helle Würze, das Holz in Form einer Zigarrenkiste nimmt stetig zu, ohne dabei aber vorlaut zu werden. Am Gaumen ist die Frucht recht hell und doch intensiv, die Säure ist sehr deutlich, das Holz bringt auch hier Zigarrenkiste und etwas Kaffee mit. Der Abgang ist sehr lang, sehr dicht und vielschichtig und doch gefühlt sehr leicht.
Bei diesem Landwein hat jemand einfach alles richtig gemacht, die Struktur des Spätburgunders ist etwas ungewohnt, aber doch nicht freakig, die Aromatik klar fokussiert und doch etwas eigen, die Säurestruktur schlicht perfekt. Dazu ein aus meiner Sicht äußerst günstiger Preis...
Wertung vom 17.05.2019: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
-------
Verkostung vom 02.07.2022:
Dunkleres Rubinrot mit deutlicher Transparenz, nasal gibt's frisches Kirschkompott mit Schwammerlkorb und Lakritzhauch. Gaumal geht das so weiter, zur Kirsche gesellt sich auch eine selbstbewußte, jedoch nicht vorlaute Blutorange nebst stattlicher Säure, filigranes wie prägendes Holz: Herbstwald mit etwas Totholzanteil, eine kleine Pilzpfanne; als Basis ein kühles Tuffbett. Superlanger und ebenso frischer Abgang, der Wald ist hier von einer Unzahl von tuffumsäumten Bächlein durchzogen (wie im Eibenwald bei Paterzell), erinnert mit Luft auch ein bißchen an eine Levada im Eukalyptuswald auf Madeira.
Dieser badische "PiNo" war bei einer unserer Weinrunden vor gut 3 Jahren der überraschende Star des Abends. Etwa ein Jahr später konnte der 17er bei einer Online-Probe da nicht ganz mithalten. Die erste der nachgekauften 15er Flaschen hat nun alles andere als enttäuscht, die durchaus erahnbare Reifeentwicklung verdeckt dabei das aus meiner Sicht eigentliche Charakteristikum dieses PN in keinster Weise, denn die nicht überbordende, aber prägende Blutorange verleiht dem Wein etwas Trousseauiges, das ich in dieser Weise so noch nicht bei Spätburgunder im Glas hatte. Ich hoffe nur, daß auch andere Jahrgänge diese schöne Eigenständigkeit abbilden können...
Wertung vom 02.07.2022: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
-------
Verkostung vom 06.03.2025:
Visuell ein dunkleres Schwarzkirschrot, mittlere Transparenz; nasal eine klassische, gereifte Pinotaromatik mit leicht mürber Schwarzkirsche sowie einem Hauch Blutorangenetherik, dazu sehr kühl und auch gleichzeitig warm wirkende Pilzwaldbegleitung, ein Hauch Menthol noch. Auch am Gaumen hält sich die Blutorangenetherik sehr schön, obwohl die Waldaromen schon ein bißchen nach vorne drängen, mit Luft kommt sogar noch etwas Minneloa dazu; die Säure ist selbstbewußt und leicht kantig unterwegs, steinseitig gibt’s kühlende Elemente, die sogar etwas an Schiefer erinnern, vorwiegend kommt’s aber kühl-tuffig daher. Dann ein schöner Mehrminüter, der eine recht ausgewogene Balance zwischen Kirschen und Agrumen zeigt, der Wald zieht sich leicht zurück.
Im zehnten Jahr ist dieser recht eigene Pinot immer noch voll auf der Höhe, zwar leicht angereift -oder besser: erwachsen-, aber keinesfalls reif bzw. schon auf dem absteigenden Ast. Die aromatische Trousseau-Verwandtschaft zeigt sich immer noch sehr schön, wenn auch leicht abgeschwächt, was der Qualität des Weins aber generell nicht abträglich ist, auch wenn er mir bei der letzten Begegnung noch ein kleines Stückchen besser gefallen hat, aber das ist vorliebenbehaftete Meckerei. Insgesamt ein wunderbar ausdrucksstarker Pinot, vielleicht etwas rustikal im besten Sinne, der für die seinerzeit knapp 17 Euronen mehr bietet als so mancher Burgund-Village fürs 3- bis 4-fache an Invest, auch die derzeit aufgerufenen 23 EUR gingen voll in Ordnung, wenn die aktuellen Jahrgänge hier anknüpfen können… |
Trinkreife: |
trinken oder lagern |
Link 1: |
https://ec1962.wordpress.com/2025/03/06/pinot-mit-trousseau-charakter/ |
Link 2: |
https://ec1962.wordpress.com/2019/05/22/die-lagen-vom-tesch/ |
Link 3: |
- |
|
Diese Verkostungsnotiz wurde bisher 980 mal abgerufen |
Bilder:
Kommentar zu dieser VKN schreiben:
Kommentare können nur von angemeldeten Benutzern erstellt werden !
Du kannst dich auf der Startseite anmelden bzw. kostenlos neu registrieren.
|