Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 22.12.24 14:36

Bezeichnung: Riesling - Grosskarlbacher [Burgweg] "Im großen Garten" - trocken - Großes Gewächs
Winzer/Produzent: Philipp Kuhn
Land / Region: Deutschland - Pfalz
Lage: Burgweg (Großkarlbach - Pfalz) (in weinlagen.info)
Jahrgang: 2015
Typ: Weißwein
Rebsorte: Riesling
Alkohol (Vol.%): 13
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: AP 5 128 037 031 16
Preis: 22,9 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Vinus - 16.12.2016
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
Preis / Genuss: gut
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 21.12.2024
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 08.07.2018:

Im Glas ein recht sattes Goldgelb, der Nase offenbart sich sofort ein Zitruskorb mit erheblicher Artenvielfalt: vor allem Mandarinenschale, ebenso von Orange und Kumquat, dazu die leicht ankandierten Spalten von Blutorange, Ugli, Limette und Pomeranze, auch ein bißchen Tamarinde, dahinter leicht nasser Schiefer (auch wenn die Sub-Lage kalksteindominiert ist, aber vielleicht sind's die d'rüber liegenden Sedimente…). Dagegen steht ein bißchen Wiesenblütenhonig und eine hier schon sehr agile Säure. Am Gaumen zeigt sich die dichte, nicht ganz so kandierte Zitrusfrucht trotz hohen Extrakts gleich auf eine sehr frische Art, der sehr straffen Säure sein Dank. Mit einer animierenden Leichtigkeit wird hier ordentlich Druck aufgebaut (klingt paradox, ist es auch!), viel Salz aus den Familien derer mit Calcium und Magnesium bildet eine handfeste Basis. Der schön lange Abgang lebt in erster Linie von der Wechselwirkung zwischen Salzen und Säure, die herb-frische Zitrusfrucht steht hier zwar in der zweiten Reihe, zeigt aber dennoch ordentlich Profil.

So stelle ich mir einen (nahezu) perfekten, trockenen Riesling vor. Hinsichtlich Bukett und Säurestruktur greife ich so tief in die Punktekiste, wie's nur geht. Am Gaumen und beim Abgang "kannt's a bisserl mehra sei", ggf. auch durch ein bißchen mehr Reife, jedenfalls sehe ich da noch etwas Luft nach oben. Aus meiner Sicht -wie erwartet- schon jetzt voll trinkreif, es sei denn, man setzt voraus, daß sich schon erste Phenolik bzw. Petrolik zeigen und sich die "jugendliche Knackigkeit" schon etwas abgeschliffen haben muß. Tue ich aber nicht.

Wertung vom 08.07.2018: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25

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Verkostung vom 21.12.2024:

Farblich ein Mix aus Goldgelb, Altgold und Messing, geruchlich gibt’s ordentlich anfermentierte, orange Agrumen, vorwiegend Kumquat und Minneloa in Zestenform; dazu ein Hauch Wachs, im Oberschwingungsbereich auch etwas Limettenabrieb und Petersilienwurzel sowie ein Hauch frischer Koriander. Geschmacklich wirkt die Zitrusseite einen Tick weniger fortgeschritten, hier sind eher Ugli, Mandarine und gelbe (Ostafrika-) Orange präsent, die leicht kräutersalzig daherkommen, ergänzt um ein kleines Limettenbitterchen und nicht ganz reife Physalis; die Säure ist knackig wie reif, die Mineralik ist recht klar-kantig-kiesig. Der minutenlange Abgang ist dann der frischeste wie jugendlichste Teil des Genusses, im Finale arbeiten sich die grün-gelben Anteile von Limette und Pomelo nach vorne.

„Im Großen Garten“ ist aktuell noch nicht die dunkle Seite der Macht eingekehrt, die Agrumen befinden sich noch in einer Vorstufe der Metamorphose zu Heizöl & Co., was derzeit noch extrem animierend wirkt; ich traue mir aber keine Vorhersage zu, wie lange das noch auf diesem für mich sehr hohen Niveau bleiben wird. Jedenfalls bin ich froh, dieses GG in einer noch so schönen Phase erwischt zu haben, auch wenn meine Wertung ganz leicht gegenüber der Erstbegegnung in jungen Jahren abgesackt ist. Was mir wieder mal bestätigt, daß gemessen an meinen Vorlieben die Warmjahr-GGe mehrheitlich in recht jung die meiste Freude machen…
Trinkreife: jetzt trinken
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2024/12/22/fruehreif/
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