Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 17.07.22 21:48

Bezeichnung: Riesling - Randersacker Marsberg "Spielberg" - trocken - Erste Lage
Winzer/Produzent: Schmitt's Kinder
Land / Region: Deutschland - Franken
Lage: Marsberg (Randersacker - Franken) (in weinlagen.info)
Jahrgang: 2013
Typ: Weißwein
Rebsorte: Riesling
Alkohol (Vol.%): 12,5
Verschluss: Schraubverschluss
Weitere Angaben: AP 3149 015 14
Preis: 14,5 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 15.08.2015
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
Preis / Genuss: grandios
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 16.07.2022
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 17.09.2015:

In der Farbe eher hell für einen Lagenriesling, dachte ich mir so beiläufig. In der Nase ein bißchen verhalten fruchtig nach Apfel, Ananas, unreifer Pfirsich, interessant aber der weiße Pfeffer mit echter Schärfe in der Nase nebst einem deutlichen Steinhaufen. Am Gaumen dann grünfruchtig, grüne Äpfel, Reneclaude, Limette, weiters Rosmarin und Majoran sowie auch hier der bereits erwähnte Pfeffer und wieder der deutliche mineralische Anteil. Sehr trocken, kernige Säure, dadurch sehr frisch. 12,5 PS weist das Etikett aus, paßt! Der Abgang ist säuerlich fruchtbetont und mittellang.

Schöner eigenständiger Riesling mit einer außergewöhnlichen Mineralik, der aber zur Zeit sehr jugendlich ist und seine wahren Qualitäten wohl erst in ein paar Jahren entfalten wird, deshalb greife ich bei der Wertung aktuell nicht so hoch. Aufgrund meiner persönlichen Erwartung für die nächsten Jahre bei speziell diesem Wein habe ich aber noch was im Keller liegen, was so schnell nicht angerührt wird...

Wertung vom 17.09.2015: Nachkauf 1 von 3

-------

Verkostung vom 04.02.2018:

Im Glas zeigt sich ein helleres Goldgelb mit einigen CO2-Bläschen, die Nase wird von Beginn an recht deutlich mit flintgeschwängerten, sehr frisch anmutenden Früchten aus dem Bereich Ananas, Mirabelle und Kumquat bedacht. Geschmacklich übernimmt gleich die kernig-prickelige Säure die Führung ohne daß der nicht gerade geringe Fruchtextrakt dabei zu kurz kommt. Auch hier spielen ziemlich viele Steine mit, deren geschmacklicher Roter Phosphor-Anteil (einfach mal an einer Streichholzschachtelreibefläche riechen oder lecken) relativ hoch ist. Die Säure bringt auch Pomelo- und ganz leicht Blutorangenaromen mit, der Abgang ist über lange Zeit sehr erfrischend, ohne daß die Gesichtsmuskulatur beschäftigt wird (zumindest meine nicht); im Finale ist auch nach einigen Minuten noch die Mineralik auf relativ hohem Niveau präsent.

Wow, hier hat sich wirklich einiges getan. Rieslinge, die sich auf der Frischeskala so weit oben bewegen, zehren auch bei mir schon mal an der Mimik, hier aber kann der gar nicht mal so gelb-reife, aber einfach sehr ordentlich bemessene Fruchtextrakt die Wohlfühlbalance schön im stabilen Bereich halten. Ist aufgrund seiner Struktur aus meiner Sicht nunmehr durchaus auf Augenhöhe mit so manchen GG's angesiedelt und müßte sich auch in dieser Riege nicht verstecken. Wäre bei einer blinden (fränkischen) GG-Probe aus meiner Sicht ein schöner Pirat.

Verkostung vom 04.02.2018: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25

-------

Verkostung vom 16.07.2022:

Im Glas ein leuchtendes Goldgelb, riecht nach einem straffen Zitruskonzentratmix mit Limette, Ugli und Pomelo, dahinter auch grüner Kümmel, weiters die Ankündigung einer strammen Säure. Schmeckt dann hyperfrisch nach dem o.g. Zitruskonzentrat, sehr klare, messerscharfe Säure, mit einem prägnanten Limettenbitterchen kommt auch ein bißchen grüne Walnuß mit, glasklare Steinbasis. Der schön lange Abgang zelebriert die grünliche Rieslingfrische bis ins glasklare Finale.

Viel frischer und klarer geht Riesling eigentlich nicht mehr, die Nicht-Zitrusfrucht ist faktisch Geschichte, es bleibt aber kein geschmackliches Loch übrig, sondern die schiere Spannung im Glas fesselt von Schluck zu Schluck und regt das Weinanalysezentrum nachhaltig an. Dennoch ein kleiner Abschlag gegenüber der letzten Begegnung, vielleicht aber nur eine Frage der Tagesform des Berichtenden.

Wertung am ersten Tag: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25

Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: das Bukett zeigt sich agrumenmäßig kaum verändert, die Kräuterseite ist aber jetzt eher im Bereich von Kerbel und Estragon angesiedelt, leicht auch ein bißchen Krautwickel. Auch am Gaumen Konstanz auf der Zitrusseite, die Säure nun etwas verjusiger, aber auch Limettensaftkonzentrat paßt zeitweise als Charakterisierung; die Kräuterseite schleppt nun ein kleines Chicorée-Bitterchen mit, fast stahlige Basis. Beim Abgang dann eigentlich das gleiche Bild wie gestern.

Insbesondere das Kräuter- und Bitterchen-Ensemble legt nun nochmal einige Volt an Spannung drauf, wobei ich mir denken könnte, daß insbesondere die bittere Seite jetzt etwas polarisierender wirkt als gestern. Mir gefällt's aber so gut, daß ich wieder zur Bewertung aus 2018 zurückkehre:

Wertung am zweiten Tag: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2022/07/17/der-steilste-schmitt/
Link 2: -
Link 3: -
  Diese Verkostungsnotiz wurde bisher 429 mal abgerufen

Bilder:

 

Codes zur Veröffentlichung in Internet-Foren

Als Bilddatei für Internet-Foren (z.B. dasweinforum.de oder weinfreaks.de):


Einbindung als Text (forenunabhängig):


Veröffentlichung in facebook

Bitte einfach den Link aus der Adresszeile oder diesem Feld kopieren:





Kommentar zu dieser VKN schreiben:

Kommentare können nur von angemeldeten Benutzern erstellt werden !
Du kannst dich auf der Startseite anmelden bzw. kostenlos neu registrieren.
RSS      2004 - 2012 von Gerald Schuster, Advanced Technical Software :: e-mail: webmaster@verkostungsnotizen.net :: Datenschutzerklärung