Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 29.12.19 19:41

Bezeichnung: Timotheus - trocken - Landwein Weinland
Winzer/Produzent: Gut Oggau
Land / Region: Österreich - Leithaberg
Jahrgang: 2015
Typ: Weißwein
Rebsorte: Cuvée
Alkohol (Vol.%): 12,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: Cuvée aus 70 % Grünem Veltliner und 30 % Weißburgunder
Preis: 32 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Wein am Limit - 19.10.2016
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 24 von 25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 29.12.2019
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 06.03.2018:

Im Glas zeigt sich ein sehr sattes Goldgelb mit deutlichen orangen bzw. ockerfarbenen Anteilen, außerdem gibt's recht nachhaltig Bläschen, die sich am Glasrand absetzen. Das Bukett zeigt neben leicht angemosteten Birnen, Quitten und Äpfeln auch deutlich gebackene Banane mit Honig und Nüssen. Am Gaumen steht der cremig-hefigen Gesamtstruktur neben der durchaus schön balancierten Säure auch die Kohlensäure gegenüber und bringt damit eine eher unerwartete Frischenote mit ins Spiel. Auf der Fruchtseite finden sich auch einige gelblich-orange Zitrusnoten mit leichten Bitterchen wieder, allerdings eher in der leicht ankandierten Form. Der Abgang ist recht warm und durch die Honignoten schon klar auf der fetteren Seite zuhause, aber auch hier bilden die verschiedenen Säurefraktionen einen schönen Gegenpart.

Die erwähnte Kohlensäure macht nun keinen leichtfüßigen Genuß aus "Timotheus", aber sie verleiht dem Stoff dann doch eine gewisse Spritzigkeit, die den Trinkspaß durchaus fördert. Zum Glück ist diese Kohlensäure nicht gleich verdampft, eine gewisse Zeit lang kann man diesen Effekt also gut nutzen. Ob der Rest im Kühlschrank diesbezüglich morgen auch noch auftrumpfen kann? Mal sehen, für heute gibt's jedenfalls

Wertung vom 06.03.2018: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25

1. Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: Wie erwartet bzw. befürchtet hat sich die Säurestruktur nach dem Schwinden der Kohlensäure aus meiner Sicht deutlich verschlechtert. Der Wein wird nun signifikant breiter und macht relativ schnell satt. In der Kombination mit einem etwas sahnelastigen Essen und auch mit einer Mango-Quark-Creme funktioniert das noch recht gut, aber solo wird es sofort anstrengend. Deshalb: aufmachen und mit Spaß schnell weg damit! Somit ergibt sich nach einem Tag eine deutlich abgefallene Wertung, ich lasse aber mal die Erstwertung stehen, man muß halt einfach wissen, wie man mit dem Stoff umgehen muß...

Wertung am zweiten Tag: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 17 von 25

2. Nachtrag nach 6 Tagen mit Luft: Ein bißchen was war noch übrig, das reichte noch für ein nicht sehr hoffnungsvolles Glas. Aber: die bemäkelte Breite ist jetzt erstaunlicherweise komplett weg! Auf einmal sind die ganzen Tugenden des 12er Jahrgangs auch hier verfügbar. Also: entweder schnell weg damit oder lange genug offen lassen!

Wertung am sechsten Tag: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25

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Verkostung vom 29.12.2019:

Die Farbe ist ein recht dichtes, leicht trübes Altgold mit urinöser Anmutung, ein Teil der Trübung ist auch dem leichten Moussieren geschuldet. Riecht nach mürbem Apfel mit Hefeknödel, fast wie ein stiller Champagner mit etwas Cidre sowie sekundärer Orange und einigen anderen Zitrussprengseln, weiters auch Roiboos-Tee und ein bißchen Rosella (eine Malvenart aus Tanzania). Schmeckt dann auch ein bißchen nach Cidre (auch wegen dem recht beständigen, sehr feinen CO2-Anteil) plus dem ganzen oben genannten Zeugs, eine ordentliche Ladung weißer, sehr samtiger Tannine sorgt für eine gewisse Wärme, die super austarierte Säure ist für eine recht geringe Viskosität verantwortlich, darunter liegt ein ordentliches Bett aus Tuffstein mit Feuersteineinschlüssen. Der Abgang ist von erheblicher Länge, hier bringt die Gerbstofffracht auch ein paar animierende Bitterfetzen mit, die Cidre-Äpfel sind hochkonzentriert, aber von äußerst belebender Textur.

Die gut eindreiviertel Jahre mehr Lagerzeit waren echt Gold wert, das ist bis jetzt wohl der beste "Timo", den ich je im Glas hatte, vor allem vermeidet dieser Wein das, was so manche Naturweine an sich haben, nämlich daß sie am Gaumen bei aller aromatischen Dichte ein gewisses Loch aufweisen, hier geht's von A bis Z voll zur Sache; die zuvor angemeckerte "Opulenzbreite" ist aber nun zum Glück kein Thema mehr, ich finde heute keine Kante, an der ich was auszusetzen hätte. Ein ganz klein bißchen "mehr" bzw. "besser" kann ich mir zwar noch vorstellen, aber viel ist's nicht...
Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2019/12/29/fett-und-spritzig-nachtrag/
Link 2: -
Link 3: -
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