Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 28.06.19 13:25

Bezeichnung: Pinot Noir - >Inspiration Blanc< - Blanc de Noirs - Meersburger Sonnenufer - trocken - Qw
Winzer/Produzent: Aufricht
Land / Region: Deutschland - Bodensee
Jahrgang: 2012
Typ: Weißwein
Rebsorte: Spätburgunder (Pinot noir)
Alkohol (Vol.%): 13
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: AP 117 47 13
Preis: 16,9 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 04.09.2014
Bewertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 17 von 25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 27.06.2019
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 14.08.2015:

Die Farbe deutet nicht mal ansatzweise auf Pinot Noir hin: ein mittleres Strohgelb, wie es auch z.B. ein Weißburgunder haben könnte. Kein Stückchen rötlicher Reflex, nix. In der Nase grüne Äpfel, Löwenzahn, Pinienkerne, ganz leicht Dill. Und nasse Steine. Am Gaumen sind die Äpfel etwas reifer, dazu kommen Ananas, Limette und etwas Johannisbeere. Man spürt das große Holzfaß ein bißchen in Form von Nelke und Leder, anfangs nur sehr dezent, nimmt aber mit der Zeit ein bißchen zu. Trocken, aber ziemlich extraktreich, reibt partiell ein bißchen am Gaumen. Prägnante Säure, die den Wein trotz 13 PS sehr frisch macht. Schöner mineralisch-säurebetonter Abgang, der noch ein bißchen Blutorange mitbringt.

Wertung vom 14.08.2015: Nachkauf 3 von 3

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Verkostung vom 06.11.2017:

Die Farbe ist Strohgelb, kein Hinweis auf die Abstammung von roten Trauben oder auch fortgeschrittene Reifung. Geruchlich zeigen sich ein paar Nüsse, etwas Weißkohl und Rucola sowie sonstige Wiesenkräuter, auch einiges an Kernobst sowie Anklänge von Windeleimer, aber nicht unangenehm. Am Gaumen ist die Fruchtseite ausgeprägter: frische Äpfel, nicht ganz reife Ananas sowie leicht Johannisbeere geben den Ton an, alles von einer leichten Schmutzigkeit umspült. Mit der knackigen Säure kommen noch Limette und Pampelmuse incl. kleinem Bitterchen mit. Den beim letzten mal beschriebenen Holzeinfluß findet man fast nicht mehr, dafür ist eine herb-seifige Mineralik deutlich präsent. Der Abgang ist von der Länge her ordentlich, die Blutorange gibt’s hier immer noch; Frucht und Schmutz halten den etwas eigenen Charakter dieses "Spätburgunders incognito" weiter hoch.

Immer noch sehr jugendlich wirkend, die leichte Fermentationsaromatik ist allerdings sicher nicht jedermanns Sache, für mich ist es eine schöne Kante bei diesem Wein, muß man aber mögen…

Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: Die leicht gemüsigen Noten sind sehr stark zurückgegangen, die Säure fühlt sich etwas runder an. Kurz gesagt: die Kanten wurden etwas abgeschliffen; ist also etwas "gefälliger" geworden. Nicht besser oder schlechter als gestern, nur ein bißchen anders...

Wertung vom 06.11.2017: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 18 von 25

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Verkostung vom 27.06.2019:

Im Glas ein recht sattes Goldgelb mit graurotem Touch, auf den ersten "Riech" denkt man erst mal an leicht angereiften Riesling, etwas Ski- und Bohnerwachs kommt einem da entgegen, auch Pilze bzw. eher eine Art torfig-karamelliger Baum-Schwamm auf recht angenehme, warme Art; dahinter dann etwas gelbes Steinobst. Am Gaumen setzt sich das Ganze in ähnlicher Form fort, die Frucht kommt hier noch etwas besser zur Geltung und wird durch etwas Blutorangenkonzentrat nebst kleinem Campari-Bitterchen ergänzt. Die Säure ist nicht überbordend, hält den BdN aber souverän auf der belebenden Seite, Steinchen gibt's im Hintergrund mit leichtem Teer- / Wachscoating. Der Nachhall hallt ordentlich lang, auch hier dominiert die wachsige Rieslingreifearomatik mit schöner Säure-Bitterchen-Kombination.

Sehr interessant, wie dieser weiße Spätburgunder sich nun zum Ende seines Lebens hin entwickelt hat. Macht -sofern man was mit Riesling-Alterungstönen was anfangen kann- durchaus noch Spaß, sollte man aber binnen einer Stunde ausgetrunken haben, danach geht's bergab. Zulegen wird die "Inspiration blanc" also sicher nicht mehr, besser jetzt und zügig wegtrinken!
Trinkreife: schon abbauend
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2019/06/28/spaetburgunder-incognito/
Link 2: -
Link 3: -
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