Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 10.04.21 21:29

Bezeichnung: Silvaner - Iphöfer Julius-Echter-Berg - trocken - Große Lage - GG
Winzer/Produzent: Wirsching
Land / Region: Deutschland - Franken
Lage: Julius-Echter-Berg (Iphofen - Franken) (in weinlagen.info)
Jahrgang: 2013
Typ: Weißwein
Rebsorte: Silvaner
Alkohol (Vol.%): 13,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: AP 5011 061 14
Preis: 28 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 19.11.2016
Bewertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 10.04.2021
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 15.07.2017:

Im Glas ein leuchtendes, dichtes Goldgelb, geruchlich sofort recht intensiv fruchtig, kandierte, leicht rauchige Birne, reife grüne Reneclauden, etwas Malzbonbon und ein leichter Kräuterhauch. Anfangs zeigt auch noch was ganz leicht Gemüsiges, das verschwindet aber schnell und komplett mit ein bißchen Glasschwenkerei. Am Gaumen dicht und frisch zugleich, den genannten Früchten gesellen sich noch Limette und Grapefruit in konzentrierter Form dazu, die Säure steht dem Extrakt selbstbewußt gegenüber. Eine vielschichtige Mineralik aus alkalibasierten Salzen und brauner Würze plus einigen Kräutern aus der Majoran-Ecke machen den Berg-Silvaner zu einem "schmatzigen", dabei gefährlich flüssigen Erlebnis. Der Abgang sorgt zum Glück für längere Pausen zwischen den Schlucken; Frucht, Würze, Steine, Säure sind in perfekter Balance.

Dieses GG befindet sich anscheinend gerade in einer sehr schönen Übergangsphase. Frucht ist noch im Überfluß da, die die Reife kennzeichnenden Sekundäraromen sind aber schon sehr weit gediehen (aber rebsortentypisch petrolfrei) und die Säure ist immer noch fast keck unterwegs. Obwohl das GG von Beginn an "da" ist, lohnt es sich, dem Wein insbesondere bezüglich der spannenden Entwicklung der Mineralik etwas Zeit zu lassen. Paßte äußerst schön zum gebackenen Saibling mit frittiertem Romanesco, der Silvaner ist druckvoll genug, dem doch etwas gehaltvolleren Gericht standzuhalten, der feine Geschmack des Fisches wird aber dennoch nicht übertüncht. Sehr schönes und nicht ganz kleines Silvaner-Kino!

Wertung vom 15.07.2017: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25

Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft:

Ein bißchen was blieb tatsächlich noch übrig. Zum Glück! Denn die weitere Entwicklung war ganz anders als ich es mir eigentlich gedacht hatte. In vielen Fällen nimmt ja die Mineralik mit etwas Luft noch zu, hier war es genau umgekehrt. In der Nase zeigten sich dann auch reife Mirabellen und vor allem am Gaumen dann ein deutlicher Weinbergspfirsich, den man gestern nur erahnen konnte. Rauch, Steine und Kräuter treten signifikant zurück, wodurch der Wein allerdings nicht eindimensional wird, die Ecken und Kanten sind aber doch deutlich runder. Insgesamt wirkt das GG nun viel jugendlicher als gestern. Qualitativ ein Level, aber wenn ich ehrlich bin, hat mir der Silvaner gestern noch einen Tick besser gefallen. Ich gehe aber davon aus, daß es einige Leute gibt, bei denen das genau andersherum wäre. Bleibt in jedem Fall groß und frisch!

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Verkostung vom 10.04.2021:

Im Glas ein mittleres Goldgelb, nasal wirkt der Silvaner recht "stoffig" mit Aprikosen (-knödeln) und Weinbergspfirsich, mit etwas Luft ein erster zarter Ansatz von rebsortentypischen Reifenoten wie Baumschwamm und Ziegenbart. Schmeckt dann auch so, hier kommt ein Hauch Holzteer dazu, die Säure ist ordentlich, verhindert aber nicht, daß der Wein doch eine gewisse barocke Viskosität zeigt; die leicht herb-bittere Steingrundlage ist spürbar, hat's gegen den Fruchtschmelz aber recht schwer. Der äußerst lange Abgang präsentiert auch in erster Linie diese leicht behäbige Dickfrucht, die Säure verhindert aber ein Abgleiten ins Anstrengende.

Vom 13er hätte ich mir aktuell eine etwas frischere Gesamtstruktur erwartet, aber die Frucht steht noch da wie eine Eins bzw. hat noch ordentlich zugelegt (s.o.) und macht derzeit keine Anstalten zu gehen. Das paßte aber sehr gut zum (fast) klassischen Spargel und auch "das Glas danach" machte Freude. Im Vergleich zum Erstkontakt bin ich heute jedoch nicht mehr ganz so euphorisch, da die jugendliche Frische plus ein paar kecker Kanten mehr oder weniger ersatzlos fehlt; vielleicht kommt das Weinchen ja nochmal in wieder frischeres Fahrwasser, wenn sich das aktuell bestimmende Steinobst zurückgezogen hat...
Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2021/04/10/gross-und-frisch/
Link 2: -
Link 3: -
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