Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 01.04.24 23:29

Bezeichnung: Silvaner - Retzstadter Langenberg - Der Schäfer - trocken - Erste Lage
Winzer/Produzent: Rudolf May
Land / Region: Deutschland - Franken
Lage: Langenberg (Retzstadt - Franken) (in weinlagen.info)
Jahrgang: 2015
Typ: Weißwein
Rebsorte: Silvaner
Alkohol (Vol.%): 13,5
Verschluss: Schraubverschluss
Weitere Angaben: AP 2152 018 16
Preis: 18 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 17.11.2016
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 30.03.2024
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 18.06.2017:

Die Farbe ist ein dichteres Goldgelb mit leicht kupfernem Einschlag. Für die Nase präsentiert sich der Wein gleich recht dicht und frisch zugleich mit Nektarinen, gelben Pflaumen und etwas Kaktusfeige, hintendran was ganz leicht karamelliges sowie ein Hauch Vanille. Am Gaumen ebenfalls ein gelber, aber frischer Fruchtkorb, der auch einige gelb-grüne Zitrusfrüchte enthält, ganz wenig Braunwürze, leicht manganhaltige Steine (ich weiß zwar nicht, ob dieses Element im Retzstadter Boden enthalten ist, erinnert mich aber an Permanganat-Salze). Dazu ein Säurebogen, der nach gut einer Stunde mit Luft sehr nah an der Perfektion dran ist. Der Abgang ist frisch-fruchtig-mineralisch mit einem dezenten Pampelmusen-Bitterchen und währt mehrere Minuten.

Das beste, was ich über diesen Wein sagen kann, ist, daß ich ihn blind wahrscheinlich nicht als 2015er eingeordnet hätte, das Süße-Säure-Spiel spricht trotz des dichten, aber sehr differenzierten Extrakts eher die Sprache eines kälteren Jahres, nichts ist von der warmen Breite manch anderer Jahrgangsgenossen zu spüren. Ob das nun einem etwas günstigeren -kühleren (?)- Mikroklima in Retzstadt oder mehr der Arbeit des Winzers (oder beidem) geschuldet ist, sei mal dahingestellt, in jedem Fall haben wir es hier mit einem super Wein zu tun!

Wertung vom 18.06.2017: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25

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Verkostung vom 30.03.2024:

Visuell ein leuchtendes Goldgelb mit minimalem Schwefelstich, fürs Näschen gibt's recht viel Frucht in Form von Mirabelle und Pfirsich, begleitet von Reneclauden und etwas Tamarinde, was das Ganze erfreulich weit weg vom Primärfruchtigen zieht, dezent wie prägend leicht angegrüntes Holz, das auch ein paar hellgrüne Tabakmoleküle freisetzt. Geschmacklich dann eher ein Mix aus grüner Kaki, Reneclaude, Limette und Pomelozesten, auch hier feinstes Holz in leicht grünlich-herblich-bitterlich, dazu eine ziemlich stramme Säure, die so gar nicht nach Warmjahr schmeckt, bodenseitig auch nach knapp sieben Jahren immer noch diese einzigartige Anmutung von Mangan und etwas Glimmer. Der Nachhall ist dann der frischeste Teil des Genusses, hier kommen auch nicht wenige Bitterchen ins Spiel, vorndran Chinarinde und juxigerweise Chinakohl, alles aber im sehr animierenden Bereich.

Meine mehrfache Verkündung, daß ich mich von den eher konventionelleren Silvanern -auch wenn sie aus bio- oder biodyn-Anbau stammen- mehr und mehr verabschiede, werde sicher aufrecht erhalten, die May'sche Ausnahme aber sicher auch. Denn wie hier selbst ein an sich recht fruchtlastigerer Wein gekonnt gegen eine ziemlich außergewöhnliche Mineralik balanciert wird, ist zumindest gemäß meines Erfahrungshorizonts nicht gerade alltäglich. Immer noch ein Top-Silvaner, der nicht nur zum Essen eine super Figur macht!

Nachtrag nach 48 Stunden mit Luft: ein paar silvanerreifetypische Torf- und Baumpilznoten tauchen auf, die dem Wein aber sehr gut stehen, kein Punkteabschlag notwendig.
Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2024/03/30/ende-der-saison/
Link 2: -
Link 3: -
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