Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 28.01.22 18:51

Bezeichnung: Sylvaner - Sabiona - Südtirol Eisacktaler DOC
Winzer/Produzent: Eisacktaler Kellerei
Land / Region: Italien - Südtirol
Jahrgang: 2008
Typ: Weißwein
Rebsorte: Silvaner
Alkohol (Vol.%): 14
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: L 92514
Preis: 16,79 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Weinhandel Susanne Herold - 10.01.2017
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 27.01.2022
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 08.04.2017:

Im Glas ein fortgeschrittenes Goldgelb, welches schon leicht zum Bernstein hin schielt. Die Nase wird mit recht intensiver Fruchtaromatik bedacht: reife Aprikosen, Pfirsiche und Quittengelee, im Hintergrund leichte Braunwürze in Form von Vanille und Malzbonbon. Am Gaumen ist die Fruchtseite voll in der Opulenzetage angekommen, etwas Erikahonig garniert die reifen Früchte; die Säure ist primär gar nicht so präsent, aber durch ihr engagiertes Mitwirken bleibt der Silvaner erstaunlich flüssig und hält den cremigen Anteil im unanstrengenden Bereich. Steinige Einflüsse finden sich am Gaumen fast gar nicht, erst beim langem und nur flach abschwellenden Abgang zeigen sich dann einige leicht herbe Kieselchen, sobald der amtliche Fruchtextrakt den Weg dafür frei macht.

Ich mag gereiften Silvaner fast lieber als gereiften Riesling. Letzterer kommt in der Regel mit entsprechender Petrolik daher, was generell auch sehr ansprechend sein kann. Diese pure Reife eines Silvaners, die sich voll auf die Intensivierung von Frucht und Würze konzentriert, ziehe ich jedoch häufig der Rieslingreife vor. Hier fasziniert mich vor allem, wie ein solch fetter Wein (im besten Sinne) so flüssig sein kann und sich meilenweit von jeglicher Klebrigkeit fernhält. Dieser Wein zeigt klar, daß der Silvaner in Südtirol -zumindest im Eisacktal- absolut seine Berechtigung hat und nicht nur eine Verlegenheitslösung ist.

Wertung vom 08.04.2017: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25

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Verkostung vom 27.01.2022:

Farblich ein äußerst warm wirkendes Altgold, nasal gibt's leicht wachsige Frucht in Form von Pfirsich, Kaki und Quitte, dazu eine samtige Würzmischung mit Vanille, Kardamom und einem Hauch Wildleder. Auch gaumal dominiert die wachsige Frucht, die jedoch nicht ältlich wirkt, sondern recht nobel lebendig, die Säure ist aristokratisch distinguiert und hat's dabei faustdick hinter den Ohren, dazu gibt's herben, zuckerfreien Honig à la Koriander oder so; den mineralischen Untergrund würde ich als staubig-flaumig beschreiben, so quasi Flokati auf Marmor. Der schön lang hallende Nachhall führt dann ein leicht staubiges Bitterchen mit, das jedoch klar auf der angenehmen Seite angesiedelt ist, das Finale lebt vom sehr noblen Säurespiel.

Nach wie vor ein richtig "lekker" Zeuch, das auch fast 5 Jahre nach der ersten, damals bereits reiferen Begegnung noch keinerlei Schwächen zeigt; die Frucht ist zwar sehr weit fortgeschritten sekundär, aber immer noch fast keck unterwegs und öffnet kein aromatisches Loch, die Reifenoten führen nicht zur Behäbigkeit, Bitterchen & Co. bringen (noch) keinen "na ja"-Effekt mit sich. Falls der "Sabiona" schon im Sinkflug sein sollte, dann ist die Kurve aktuell wohl noch recht flach und ich traue mir auch keine Vorhersage über das weitere Leben von möglicherweise noch existierenden Schwesterflaschen zu, aktuell gibt's noch die gleiche Wertung wie beim letzten mal...

Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: steht absolut stabil im Glas!
Trinkreife: jetzt trinken
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2022/01/27/fetter-sylvaner-vom-berg/
Link 2: -
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