Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 04.04.19 11:59

Bezeichnung: Kerner - trocken - Qw
Winzer/Produzent: Kress
Land / Region: Deutschland - Baden
Jahrgang: 2013
Typ: Weißwein
Rebsorte: Kerner
Alkohol (Vol.%): 13
Verschluss: Glasstopfen
Weitere Angaben:
Preis: 11,2 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 04.09.2014
Bewertung: Nachkauf 1/3, Gesamt 16/25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 03.04.2019
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 07. Mai 2015:

In der Nase gleich ein Stachelbeeraroma, das mich -unterstützt durch ganz leichte grüne Noten- eigentlich in Richtung Sauvignon geleitet hätte. Am Gaumen ist dieser Sauvignon-Touch allerdings deutlich weniger ausgeprägt, Äpfel und Birnen sind erkennbar, ein bißchen Blutorange vielleicht, die eine kleine Bitterkeit mitbringt. Leichte Mineralik, präsente, aber nicht aufdringliche Säure, ziemlich trocken -auch wenn deutliche Fruchtsüße vorhanden ist- und mit 13 PS nicht unbedingt ein Leichtgewicht, dennoch gut zu trinken, ohne daß sich Müdigkeit breit macht.

Dieser Kerner ist jetzt kein hochkomplexer Wein, für mich aber doch so interessant, weil eigenständig, daß ich ihn wohl wieder mal kaufen werde, wenn die Bestände aufgebraucht sind.

Wertung vom 07. Mai 2015: Nachkauf 2/3

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Verkostung vom 30.11.2016:

Im Glas noch ein eher jugendliches Goldgelb, dabei immer noch leicht perlend. Das ist wohl eine Folge des recht dichten Glasstöpsels. In der Nase finde ich frische Äpfel, ganz leicht Holunder, Sternfrucht und dezent eine grüne Heunote. Am Gaumen recht frisch-fruchtig, hier auch ein paar Äpfel, wieder etwas Holunder, Mirabellen (werden mehr und reifer mit der Zeit), ganz verschämt noch Reste einer Stachelbeere. Ein paar kleine Steinchen als Unterlage, die niemanden erschrecken, die Säure ist recht lebendig und korrespondiert sehr schön mit dem Extrakt; eine leichte Frucht-Restsüße zeigt sich, die aber in keinster Weise klebrig bzw. anstrengend ist. Der Abgang ist ein bißchen gelber als das Mundgefühl, ist von mittlerer Länge und bleibt die ganze Zeit auf der frischen Seite ohne störendes Beiwerk.

Wertung vom 30.11.2016: Nachkauf 2/3

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Verkostung vom 27.04.2018:

Im Glas ein mittlerweile recht kerniges Goldgelb, in der Nase herb-würzige, fortgeschrittene Frucht, die an Kaktusfeige bzw. Karambole sowie gebackene Holunderblüten erinnert. Am Gaumen ebenfalls recht dichte und reife Frucht, hier auch ein paar überreife Stachelbeeren mit leicht Thymian und Beifuß, dazu dezent alter Lederkragen und ein paar Eisensalze. Sehr schöne frische Säure, die den Extrakt incl. leichter Patina (aber keine Phenolik) nach wie vor auf der erfrischenden Seite hält. Der recht lange Abgang ist mineralisch fruchtig mit einem leichten, aber angenehmen Eisentouch.

Der Kerner kommt jetzt mit Würde in die etwas reiferen Jahre und macht dabei immer noch eine gute Figur. Dabei äußert sich die Reife eher in der Zunahme von herber Würze und Salzigkeit denn in organischen Noten, wie man sie z.B. vom Riesling her kennt. Allerdings denke ich nicht, daß hier noch großartiges Potential für signifikante Verbesserungen in überschaubarer Zeit besteht. Also demnächst die Reste aufmachen...

Wertung vom 27.04.2018: Nachkauf 2/3, Gesamt 18/25

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Verkostung vom 03.04.2019:

Die Farbe ist ein recht kräftiges Gold- bis Messinggelb, nasenmäßig gibt's recht reifes Kernobst, weiters ebensolche Kaktusfeige und gelbe, leicht angematschte Pflaumen sowie etwas Bienenwachs; ein Hauch Kräuterigkeit ist geblieben, am ehesten Beifuß. Am Gaumen sind die Früchte nun schon deutlich mit Firn überzogen bzw. gewachst, ein bißchen Zitronat schwingt mit. Die Säure kämpft nunmehr ein bißchen mit dem reifen Extrakt, hält sich aber noch wacker. Der Abgang ist wachsig-geschmeidig und weist ein leicht säuerliches Bitterchen auf.

Nunmehr wirkt der Kerner auf mich wie so manche 20 bis 30 Jahre alte Riesling-Spätlese mittlerer Qualität, allerdings mit etwas anderen Altersnoten, als es diese Rebsorte üblicherweise bietet. Wenn man mit solchen Altweinen was anfangen kann, ist das ein ganz nettes Erlebnis, den Abgang fand ich aber schon etwas schwierig, daher die Abwertung gegenüber letztem mal. In jedem Fall jetzt wegtrinken, wenn man sowas noch im Keller haben sollte.
Trinkreife: schon abbauend
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2019/04/03/kerner-vom-see/
Link 2: -
Link 3: -
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