Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 12.12.20 21:45

Bezeichnung: Weissburgunder - Auener - Wein am Limit Edition - trocken - Qw
Winzer/Produzent: Marcus Hees
Land / Region: Deutschland - Nahe
Jahrgang: 2013
Typ: Weißwein
Rebsorte: Weißburgunder
Alkohol (Vol.%): 13
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: AP 7 709 015 015 14
Preis: 12 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Wein am Limit - 18.04.2015
Bewertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25
Preis / Genuss: gut
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 09.12.2020
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 16.04.2015:

Mein erster Nahe-Wein seit gefühlt mindestens 1.000 Jahren war gleich nach dem Einschenken noch recht verhalten in der Nase. Marcus Hees entschuldigte sich im Live-Stream fast dafür, daß der Wein etwas braucht, aber ich kann da jetzt nichts Schlimmes dran finden. Nach ein bißchen Zeit kommt dann recht schlagartig ein Quitten- und reife-Mirabellen-Aroma zum Vorschein, was sich aber nicht in den Vordergrund schiebt, der Wein wird eher durch durch mineralisch-kräuterige Noten getragen sowie dezentes Holz, welches sich aber wohltuend zurückhält und nichts übertüncht. Für einen Weißburgunder überraschend gut ausgeprägte Säure, das ist sonst häufig ein bißchen mein Kritikpunkt bei Weiß- und vor allem bei Grauburgundern. Intensives Geschmackserlebnis ohne müde zu machen, der 13er Alkoholgehalt paßt eigentlich gut zu diesem extraktreichen Wein, er trinkt sich jedoch deutlich leichter, als die Umdrehungen dies vermuten ließen.

Am Samstag dann eine Entwicklung zu einer etwas komplexeren Fruchtaromatik, ein bißchen Exotik ist spürbar, der Wein ist nochmal etwas runder am Gaumen, das Holz weniger präsent. Nicht unbedingt besser als am Donnerstag, einfach ein bißchen anders, etwas feiner, geschliffener, weniger fordernd. Jedenfalls auf keinen Fall schlechter.

Sehr schöner Wein, den man auch mit gutem Gewissen über mehrere Tage trinken kann.

Wertung vom 16.04.2015: Nachkauf 2 von 3

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Verkostung vom 25.09.2016:

Im Glas ein unspektakuläres, aber schönes Goldgelb, nun gleich von Anfang an sehr intensiv und frisch nach Babyananas, gelber Kiwi und Löwenzahn riechend, dazu eine leicht herbe Gesteinsmehlnote. Am Gaumen ebenfalls frisch-fruchtig-dicht, also recht extraktreich, dabei weist der WB aber eine recht deutliche Säure auf, die der spürbaren, aber angenehmen Fruchtsüße gegenüber steht. Die Fruchtaromatik folgt im wesentlichen dem Eindruck in der Nase, ein bißchen Quitte kann man sich noch einbilden, ganz leicht auch Grapefruit, aber ohne Bitterchen. Dazu etwas Braunwürze, die an Pfeifentabak erinnert, aber wirklich sehr dezent.Das Ganze schwimmt auf einer dünnen, aber spürbaren Kieselunterlage. Der Abgang ist extraktreich fruchtig, dabei leicht süßlich, bleibt aber klar auf der frischen Seite und wird von einer kleinen Lakritzschnecke begleitet.

Der WB dürfte nun soweit "fertig" sein, jedenfalls macht er von Beginn an Spaß, läßt sich trotz der Dichtezunahme immer noch reibungsfrei weglitern und bietet dazu eine schöne, sich über die Zeit leicht ändernde Aromenkombination.

1. Nachtrag nach 72 Stunden mit Luft: In der Nase nun Pfirsich und Mirabellen, ganz leicht Schwefel, am Gaumen sind die Fruchtaromen auch auf der Quitten- und der leicht auf der Orangenseite unterwegs, die Säure nach wie vor recht prägnant, der Spannungsbogen zum Extrakt ist aber weicher und eleganter geworden. Der Abgang ist intensiv fruchtig und, bleibt aber auf der trinkfreudigen Seite. Insgesamt hinterläßt der WB heute einen ausgewogeneren Gesamteindruck, auch wenn mir die Fruchtpalette vor 3 Tagen noch ein bißchen besser gefallen hat.

2. Nachtrag nach 12 Tagen mit Luft: Die Fruchtseite hat sich hinsichtlich der Aromabestandteile nicht großartig verändert, ist aber nochmal etwas dichter und dabei gleichzeitig geschmeidiger geworden. Auch finde ich eine ganz leichte Karamellnote. Und das (Frucht-) Süße-Säure-Spiel ist nochmal runder, eleganter geworden. Der WB zeigt auch nach so langer Zeit nicht die Spur von Schwäche, im Gegenteil, er hat sich nur nach vorne entwickelt.

Wertung vom 25.09.2016: Nachkauf 2 von 3

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Verkostung vom 09.12.2020:

Farblich ist der Wein nun beim Altgold angelangt, die Nase wird mit einer dichten und reifen Fruchtmelange aus Aprikose, Physalis und Kaki konfrontiert, das Ganze weit vom Plakativen entfernt, im Hintergrund was leicht Beifußiges und etwas sonnengegerbte Berghütte. Am Gaumen eine schöne Balance zwischen Cremigkeit, Fruchtextrakt und Säure, welche insgesamt auch eher auf der fluffigen Seite unterwegs ist, aber trotzdem für niedrigen Trinkwiderstand sorgt, etwas herber Erikahonig ohne Süße noch; steinseitig zeigt sich ein kleiner, staubiger Keller. Der minutenlange Abgang zeigt die fluffige Dickfrucht auf eine recht herbe, leicht staubige Art, hier wieder der getrocknete Beifuß als animierende Kante.

Dieser Weißburgunder ist nun ein "Best-Ager" im besten Sinne, dürfte nahe seines Zenits sein. Die Frucht ist dominant, aber nicht aufdringlich, ein paar herbe Kanten sorgen für Ernsthaftigkeit, strengt trotz der Dichte aufgrund der beschwingten Säurestruktur nicht an, auch solo nicht.
Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2020/12/12/2-tage-nach-wal-nahe-premiere/
Link 2: -
Link 3: -
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