Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 18.11.22 22:04

Bezeichnung: Pinot Grigio - Punggl - Südtirol DOC
Winzer/Produzent: Nals-Margreid
Land / Region: Italien - Südtirol
Jahrgang: 2013
Typ: Weißwein
Rebsorte: Pinot grigio
Alkohol (Vol.%): 14
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: L14/135
Preis: 12,5 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 27.06.2014
Bewertung: Nachkauf 1 von 3, Gesamt 17 von 25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 18.11.2022
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 18.12.2014:

Der Punggl stammt aus dem äußersten Süden Südtirols in der Nähe von Margreid und besticht durch ein Wechselspiel von süßen und sauren Aromen, unterstützt durch leichten Holzeinsatz. Die Rebstöcke sind anscheinend uralt, soweit ich weiß, ca. 70 oder 75 Jahre, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Der Ausbau erfolgt in einer Kombination aus Stahl und Holz, ich weiß aber nicht, in welchem Verhältnis.

Das oben beschriebene Süß-Sauer-Spiel spielt sich am Gaumen sehr intensiv und nachhaltig ab ohne daß der Wein einen überrumpelt. Der Wein ist viel, ja, aber vor allem in Hinsicht auf seine Eleganz.

Als typischen Vertreter der Rebsorte würde ich ihn nicht bezeichnen, ich hätte ihn blind wohl ziemlich sicher auch nicht als Pinot grigio erkannt. Aber das schmälert seine Klasse nicht, im Gegenteil!

Wertung vom 18.12.2014: Nachkauf 3 von 3

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Verkostung vom 26.06.2015:

Bereits in der Nase eine schöne Frische, saubere Frucht, die sowohl gelbe Äpfel als auch Orangen und Minneloas zeigt, daneben auch Korianderhonig und -wie soll ich es sagen- eine gewisse Knusprigkeit. Am Gaumen wieder dieses schon vor einem halben Jahr erlebte Süße-Säure-Spiel. Frische, Gehalt, Eleganz, alles in einem bzw. in einem wunderbar ausbalancierten Wechselspiel. Kräftiger und mineralischer Abgang, der seinesgleichen sucht.

Es ist immer schwierig, mit dem Abstand von ein paar Monaten genau zu beschreiben, wie sich der Wein denn nun entwickelt hat. Quantensprünge hat er jedenfalls (noch?) nicht gemacht. Aber wo soll er auch noch hin? Im Vergleich mit anderen Südtiroler PG's hebt sich der "Punggl" deutlich hinsichtlich des erwähnten Süße-Säure-Spiels und der faszinierenden und scharfen Trennung der verschiedenen Fruchtaromen ab.

Wertung vom 26.06.2015: Nachkauf 3 von 3

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Verkostung vom 13.09.2016:

Im Glas zeigt sich der Punggl Goldgelb. In der Nase vor allem reife Äpfel, dazu etwas Quitte, auch ganz leicht rauchig. Am Gaumen mürber Apfel, weißer Pfirsich, der mit etwas Zeit im Glas sehr reif wird, dazu ein bißchen Mirabelle, die aber mit der Zeit verdrängt wird. Auf der mineralischen Seite leicht herb-schieferige Steine, für einen PG eine recht schöne Säure, die dem Wein in die Sparte "frisch und leicht cremig" verhilft. Der Abgang ist ordentlich lang, dabei fruchtbetont, leicht mineralisch.

Der Punggl zeigt sich nunmehr als sehr runder, eleganter, leicht cremiger Wein. Aber ich muß auch sagen, daß er vor einem Jahr noch irgendwie spannender war. Vor allem den damaligen Spannungsbogen zwischen Zitrusfrüchten und den Honignoten habe ich gar nicht mehr finden können.

Wertung vom 13.09.2016: Nachkauf 2 von 3

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Verkostung vom 02.10.2018:

Die Farbe ist ein satteres Goldgelb mit leichten rötlichen Reflexen. Das Bukett ist anfangs etwas verhalten, nach einiger Zeit tauchen dann herbe, gesteinsmehlgepuderte Äpfel und Mirabellen auf, leicht auch Koriandersaat. Geschmacklich zeigt sich ebenfalls diese deutlich mineralisierte und angekräuterte Frucht, dezent auch ein bißchen was teeriges. Dazu gibt's eine durchaus animierende Säure, mit der auch ein wenig eisenbeschlagene Bergamotte mitkommt. Der Nachhall hallt ordentlich, auch hier gibt's einige würzig-mineralische Kanten, welche die Frucht klar auf die Plätze verweisen.

Nachdem sich der "Punggl" vor zwei Jahren in einem leichten Performance-Loch befand, hat er sich da jetzt wieder erfolgreich herausgewühlt; war vielleicht eine Umbauphase. Dabei hat er die Fruchtphase nicht vollends hinter sich gelassen, aber die Sekundäraromen dominieren nun deutlich, was hier aber absolut kein Nachteil ist.

Wertung vom 02.10.2018: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25

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Verkostung vom 15.10.2021:

Die Farbe ist dunkleres Altgold, riecht nach Lavendelhonig und getrockneten Aprikosen, macht dabei aber keinen fetten Eindruck. Am Gaumen dann schon fortgeschrittene Reife mit Firnis und Koriandersaat mit begleitendem Bitterchen, dazu eine noch recht agile Säure. Der ziemlich lange Abgang wirkt dann allerdings vor lauter altgewordenen Kräutern etwas harsch.

Ist nun in Ehren ergraut und macht durchaus noch Freude (vor allem nasal), wenn man nicht zu empfindlich gegenüber Bitterstoffen ist, ist aber nunmehr klar auf dem Weg nach unten. Dennoch in Summe ein sehr schöner Wein für seinen damaligen Preis...

Wertung vom 15.10.2021: Nachkauf 1 von 3, Gesamt 16 von 25

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Verkostung vom 18.11.2022:

Farblich weiterhin ein dunkleres Altgold, nasal zeigt sich Met mit reifem Steinobst. Am Gaumen geht's so weiter, untermalt von einer Melange aus recht feinen Bitterchen aus der Braunkräuter- sowie Bitterorangenecke, weiters eine noch recht lebendige Säure, leicht lehmige, aber nicht in die Breite führende Basis. Der schön lange Abgang lebt dann auch in erster Linie von den zuckerfreien Honigaromen, auch hier sind die gesammelten Bitterchen alle recht fein gestrickt.

Der Verschluß dieser Flasche war zwar vom Typ "Elender Bröselkork", er war jedoch ansonsten sensorisch völlig unauffällig. Jedenfalls wirkt diese Flasche deutlich angenehmer als die letzte, denn es sind zwar ebenso eine ganze Reihe an Altersbitterchen vorhanden, diese gebärden sich jedoch um Einiges umgänglicher. Daß Bitterstoffe bei angereiften Weinen mit noch mehr Lager ihre Kanten abschleifen, daran glaube ich eigentlich nicht, also vermutlich doch eher eine Flaschenvarianz zu meinen Gunsten...
Trinkreife: schon abbauend
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2022/11/18/nalser-zweitwein/
Link 2: -
Link 3: -
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