Details zur Verkostungsnotiz |
Eintrag erstellt/geändert am 15.02.25 21:18 |
Bezeichnung: |
Scheurebe - Rödelseer Schwanleite - trocken - Erste Lage |
Winzer/Produzent: |
Paul Weltner |
Land / Region: |
Deutschland - Franken |
Lage: |
Schwanleite (Rödelsee - Franken) (in weinlagen.info) |
Jahrgang: |
2014 |
Typ: |
Weißwein |
Rebsorte: |
Scheurebe |
Alkohol (Vol.%): |
12,5 |
Verschluss: |
Schraubverschluss |
Weitere Angaben: |
AP 5054 11 15 |
Preis: |
10,5 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 14.08.2015 |
Bewertung: |
Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25 |
Preis / Genuss: |
grandios |
Autor/Verkoster: |
EThC |
Verkostungsdatum: |
15.02.2025 |
Eingetragen von: |
EThC
... geändert von EThC
... [Rückfrage zur VKN an EThC] |
VKN im Detail: |
Verkostung vom 22.06.2016:
Recht helles, leicht grünlich schimmerndes Gelb im Glas. In der Nase grüner Apfel und etwas Stachelbeere, ein paar grüne Kräuter wie Estragon und Dill. Später taucht auch noch eine Mirabelle auf. Am Gaumen spielen auch ein paar gelbere Früchte mit: Nektarine (nicht ganz reif) und Karambole zum Beispiel, später auch Kaktusfeige. Dazu Limette und Pampelmuse, jeweils ohne Bitterchen. Kräuter sind auch hier vertreten, fast schon ein bißchen Korinander, dazu etwas weißer Pfeffer. Und was gesteinsmehliges liegt auch noch drunter. Sehr vielschichtig also, dabei aber nicht schwer oder aufdringlich wirkend, die prägnante Säure wirkt recht ausgleichend. Die grünen Früchte und Kräuter bestimmen den minutenlangen Nachhall.
Schöne frisch-fruchtige Scheurebe, die für solche warmen Sonnenabende mit Berg- und Seeblick wie geschaffen ist. Funktioniert aber sicher auch ohne Alpen bzw. Gewässer...
Wertung vom 22.06.2016: Nachkauf 2 von 3
Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: Wie eigentlich alle Weltner-Weine der oberen Ligen hat sich auch die Scheurebe schön weiterentwickelt. Kein gänzlich anderer Wein, aber die Aromatik hat sich zur gelben und leicht reiferen Seite hin verlagert, ohne dabei die grünen Kräuter zu übertünchen. Der Pfeffer ist weitgehend verschwunden, dafür sind die Steine jetzt größer. Schöne Entwicklung!
-------
Verkostung vom 13.12.2019:
Die Farbe ist ein etwas grünliches Goldgelb, leicht CO2-haltig. Riecht recht frisch und dicht grün-gelblich mit Stachelbeere, Limette und sehr reifer Karambole, dazu ordentlich Kräuter aus der Estragon- / Zitronengrasecke plus blau-herber Steinchen. Schmeckt recht kantig frisch mit ordentlichem Säurezug, die blauen Steine und die kernigen Kräuter setzen noch ein's d'rauf, die Zitrusseite ist hier noch etwas vielschichtiger auf der grün-gelben Seite. Der Abgang ist von ordentlicher Länge und dabei auch sehr knackig mit schönem Pomeranzen-Bitterchen beim ausgedehnten Finale.
Gegenüber dem qualitativ gleichauf stehenden 16er -der relativ gesehen eher der Schmeichler ist- ist dieser 14er kompromisslos trocken und frisch (mehr noch als zuletzt vor 3 Jahren), der deutliche Extrakt verhindert dabei erfolgreich jede Gesichtsentgleisung, ist aber mit seiner klaren, sehr kühlen Struktur nicht unbedingt jedermanns Sache, wie ich in der Runde feststellen mußte. Egal, bleibt mehr für mich!
Verkostung vom 13.12.2019: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25
-------
Verkostung vom 15.02.2025:
Das Glas emittiert ein leuchtendes, minimalst schwefeliges Goldgelb, geruchlich zeigen sich in recht konzentrierter Form Williamsbirnen, Weinbergspfirsiche und Kaktusfeigen, die einerseits recht jugendlich und mit vielleicht 5 % Grünanteil, aber andererseits auch so sekundär daherkommen, daß jede Plakativität vermieden wird; begleitend eine recht feine Kräuterspur sowie einige sehr gelbe, florale Noten. Geschmacklich zeigt sich dann ein ziemlich strammer Extrakt mit leichter Süßewirkung, dennoch kommt dieser mit einer maximalen Leichtigkeit daher, die stramme, klare, aber nicht vorlaute Säure bildet einen perfekt abgestimmten Gegenpart, in Verbindung mit der elegant-kantigen (sic!) Kräuterigkeit wirkt der Keuper-Untergrund absolut stimmig. Dann hallt’s mehrminütig nach, hier ist auch eine Art Limettat im Spiel, welches die Kräuterigkeit mit entsprechender Trockensüße ergänzt.
Der Wein hat seinerzeit zehnfuffzich ab Hof gekostet, mittlerweile muß man für aktuelle Jahrgänge fast das Doppelte investieren, was aber angesichts der Qualität immer noch i.O. ist. Denn hier ist einfach alles in wunderbarer Balance, Extraktsüße gegen Säure, jugendliche Fruchtigkeit gegen gesetztere Etherik, und die Spannung kommt dabei auch nicht zu kurz. Dabei zeigt diese Scheurebe auch im 11. Jahr keinerlei Schwäche, könnte glatt sein, daß der Zenit noch gar nicht erreicht ist. Große Freude zur samstäglichen Streifenbarbe… |
Trinkreife: |
trinken oder lagern |
Link 1: |
https://ec1962.wordpress.com/2025/02/15/schoener-schwan/ |
Link 2: |
- |
Link 3: |
- |
|
Diese Verkostungsnotiz wurde bisher 833 mal abgerufen |
Bilder:
Kommentar zu dieser VKN schreiben:
Kommentare können nur von angemeldeten Benutzern erstellt werden !
Du kannst dich auf der Startseite anmelden bzw. kostenlos neu registrieren.
|