Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 15.04.22 22:08

Bezeichnung: Riesling - Wiltinger Braunfels - [trocken] - Qw
Winzer/Produzent: Van Volxem
Land / Region: Deutschland - Saar
Lage: Braunfels (Wiltingen - Mosel) (in weinlagen.info)
Jahrgang: 2013
Typ: Weißwein
Rebsorte: Riesling
Alkohol (Vol.%): 12
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: AP 3 567 212 10 14
Preis: 13,67 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Vinus - 2016
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
Preis / Genuss: gut
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 15.04.2022
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 14.06.2016:

Die Farbe ist eher auf der gold- denn der strohgelben Seite, in der Nase entwickelt sich innerhalb einiger Minuten ein recht dichtes, oranges Zitrusaroma, Orange, Minneloa, Mandarine, dazu etwas Karambole, auch der Saar-Schiefer zeigt sich hier schon sehr schön. Am Gaumen wirkt der Riesling tatsächlich trocken, die vorhandene Süße, ob nun aus dem Zucker oder dem Extrakt resultierend, ist perfekt und harmonisch eingebunden. Die korrespondierende Säure ist kernig, aber wiederum durch die süße Seite so gut im Zaum gehalten, daß die Gesichtszüge bei aller Frische in keinster Weise entgleisen. Die Fruchtseite wird durch die oben erwähnten Gewächse repräsentiert, ein bißchen Ananas, Grapefruit und Limette schwingen noch mit. Auch hier eine herbe, sogar leicht rostige Gesteinsnote. Der Nachhall betont die eher saure Seite der Zitrusfrüchte, was ihn aber deswegen nicht per se sauer macht.

Nachtrag nach 48 Stunden mit Luft: auch diesem Wein tut die Zeit in der offenen Flasche eher gut als schlecht. In der Nase noch dichter und vielschichtiger, hinter all den Zitrusaromen auch etwas Honig, jedoch ohne die eigentlich dazu gehörende Süße. Falls jemand was mit dieser Beschreibung anfangen kann. Am Gaumen finde ich auch noch ganz leicht etwas Braunwürze sowie etwas Bratapfel. Der "Braunfels" hat sich den Großen Lagen aus dem gleichen Haus ein Stück weit angenähert.

Wertung vom 14.06.2016: Nachkauf: 2 von 3

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Verkostung vom 04.08.2017:

Im Glas ein mittleres Goldgelb, für die Nase gibt's sofort einiges an dichter, aber doch sehr frisch wirkender Zitrusaromatik, Orange, Minneloa & Co., entfernt auch Ananas und Stachelbeere. Am Gaumen wieder diese schöne "trockene Geschmackschakteristik", die Fruchtseite setzt sich in fast kandierter, aber nicht fetter Form fort, die Säure ist knackig, aber dennoch perfekt integriert; Schiefer gibt's auch nicht gerade wenig. Der Abgang sorgt für lange Freude mit intensiv-frischer Fruchtigkeit auf einem ziemlich fetten Schieferbett.

Eine drastische Veränderung im Vergleich zur letzten Flasche konnte ich nun nicht feststellen. Der "Braunfels" wirkt immer noch trotz aller Dichte jugendlich-knackig, macht auch und gerade bei höheren Temperaturen viel Freude!

Wertung vom 04.08.2017: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25

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Verkostung vom 15.04.2022:

Satt liegt das Goldgelb im Glas, das Bukett liefert einen sehr gut gefüllten Korb mit Agrumen von gelb bis orange, Bitterorange, Kumquat, Minneloa und Ugli lassen sich klar differenzieren, Zesten- / Spaltenverhältnis etwa 1:3; kühl-warmer (sic!) Schiefer schimmert durch. Schmeckt dann hochfrisch nach den erwähnten Zitrusfrüchten mit der Kumquat vorndran plus ordentlich Zitrone, welche mit der satt wirkenden Säure mitkommt; untendrunter ein Mix aus Schiefer und Rotlage. Der ewig lange Abgang hat dann eine Orange in der Pole, der Extrakt wirkt hier im Rachen und weiter tief nach unten trotz oder gerade wegen der ordentlichen Säurekonzentration leicht wärmend, im Finale macht sich der Schiefer sehr deutlich bemerkbar, auch er hat eine signifikant warme Komponente.

Der "Braunfels" ist hinsichtlich seiner Süße-Säure-Struktur gepaart mit dieser hohen Klarheit und den messerscharf abgegrenzten Zitrusaromen ein Wein mit extrem hoher Spannung, was zumindest uns quasi aufs Äußerste animiert; für säureempfindliche Zeitgenossen dürfte das jedoch eher nix sein, auch wenn der perfekt eingebaute Restzucker das Säurepotential perfekt wegpuffert. Bei einem Restzuckergehalt von 7 g/l und einer Säure von gerade mal 6,5 g/l gemäß einer Netzfundstelle verwundert das geschmackliche Erlebnis zwar, aber mein Vertrauen in solche Angaben im Netz ist andererseits auch nicht besonders hoch. Gefühlt hat der Wein jedenfalls einen deutlichen Säureüberschuß, was genau meine Kragenweite ist, angesichts der aktuell großen Freude mit dem "Braunfels" braucht man eigentlich keine Große Lage mehr...
Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2022/04/15/saar-gutswein/
Link 2: -
Link 3: -
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