Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 11.01.08 10:27

Bezeichnung: The Steading
Winzer/Produzent: Torbreck Vintners
Land / Region: Australien - Barossa Valley
Jahrgang: 2000
Typ: Rotwein
Rebsorte: Cuvée
Alkohol (Vol.%): 13,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben:
Preis: 27,5 Euro je 0,75 l (im Handel) - Dezember 2003
Bewertung: (93/100 Punkte)
Preis / Genuss: gut
Autor/Verkoster: eike
Verkostungsdatum: 9-11. 2006
Eingetragen von: eike ... geändert von eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail: In Torbrecks ( Grundfakten siehe unter VKN The Factor 1998) von Auszeichnungen überhäuften dreizehn Weine umfassendem Portfolio, mit The RunRig an der Spitze, ist der The Steading das deutlich unterhalb der rechnerischen Durchschnittsmitte eingepreiste, aber vom Haus mit Augenmerk gepflegte Kernstück in dem sich Torbreck-Stil und Arbeitsweise dokumentiert. Das Unternehmen hält keine eigenen Weinberge, sondern wählt seine Frucht aus 45 im Barossa verstreuten, sehr alten Lagen langfristiger Vertragswinzer. Die Gesamt-Stilistik Torbrecks neigt deutlich Richtung Frankreich.

The Steading ist schon vom Cuvée her klar C9dP-orientiert: 60 Prozent Grenache, je zwanzig Shiraz und Mourvedre, alles Frucht aus Rebstöcken der Zeit um die Jahrhundertwende. 18 Monate reift der Wein jeder Parzelle getrennt in gebrauchter US-Eiche von Hogheadsgröße und ebenfalls wiederverwendeten französischen Barriques. Erst zum Abschluß wird er zum Blend zusammengeführt, der ungefiltert auf die Flasche geht.

2000 war im Barossa so hitzegebeutelt alles andere als der Jahrgang von dem der Winzer träumt. Aber, und nicht zuletzt wegen angeführter sich vorbehaltener Blendmöglichkeiten, ist der 2000er Steading doch wieder ein stolzer Wein geworden, wenn auch nicht so ganz die Höhe des wiederum selbst auch nicht den Gipfel erklimmenden Jahres 99 erreichend, geschweige die über den Wolken liegende Spitze des 98ger. (Halliday für 98 im Juni 2000 94 Punkte, für 99 im Januar 2001 92 Punkte. Parker für 98 im Februar 2000 96, für 99 im Juni 2001 91 Punkte. Siehe auch 99er-VKN von jkl).

Dekantiert muß der 2000er nicht mehr werden. Kurz Ablüften tut ihm dennoch gut, denn direkt an der Flaschenöffnung widerfährt neugieriger Nase gleich nach Ziehen des Korkens knalliger Reduktionston. So etwas wird in Australien und den USA schnell als "Stinker" qualifiziert, wo auch das Steak eher rotblutig, denn mit dem Houtgout französisch Bleus geschätzt wird. Der Ton legt sich jedoch. Im großen Glas bei 18 Grad eingeschenkt, wickelt sich nach und nach aus dem opakroten, Ziegelrand zeigenden Wein wunderschön mürbes Bouqet von Waldpilzen, Leder und anderen animalischen Noten über einer schwer zu definierenden Melange von Pflaume und Kirsche liegend. Das alles findet sich auch an Zunge und Gaumen, dazu schimmernde Säure, feine Tannine und eine leichte, einen Hauch marzipanene Süsse. Außerdem gibt es, unaufdringlich dosiert, angenehmes Holz zu schmecken, das nicht den Versuch macht, mittleren Körper aufzumotzen. Weicher, makelloser Abgang, ohne Alpenecho.

Knapp 93 Punkte, weil etwas knapp in Hinblick auf zu wünschend deutlicher kontourierendem Biss. Oliver gab 93 Punkte; bei Frühstverkostung
im Dezember 2001 Halliday 90 Punkte; Parker im Oktober 2002 89 Punkte.

In geradezu zurückhaltenster Bescheidenheit empfiehlt Torbreck den The Steading schlicht als "dining wine". Dann hat dieser Wein aber auch vollauf Leckeres auf dem Teller verdient.

Weitere Trinkfähigkeit? Durchweg werden für The Steading ab drei/vier Jahren als zum sich Sammeln notwendig verstandener Mindestlagerung sieben blühend weitere vorausgesagt. Angesichts des gut abgehangenen Zustands: Besser jetzt geniessen, wer auf sicherer Seite bleiben will.

Zum Preis: Der Originalpreis ging in Ordnung. Glückliche haben bei jenen der Händler, die ihn aufgaben, den Wein später sogar erheblich reduziert erwerben können. Neuere Jahrgänge sind weiterhin erhältlich, so der als exzellent geltende 2002er, für den von knapp 29 Euro bis hin zu über 33 genommen werden.
Trinkreife: jetzt trinken
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