Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 07.11.07 19:14

Bezeichnung: 1920´s Block Shiraz
Winzer/Produzent: Baileys of Glenrowan
Land / Region: Australien - Glenrowan
Jahrgang: 1999
Typ: Rotwein
Rebsorte: Shiraz
Alkohol (Vol.%): 14
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben:
Preis: 11,9 Euro je 0,75 l (Abverkauf/Sonderangebot) bei apell - August 2007
Bewertung: (90/100 Punkte)
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: eike
Verkostungsdatum: 1.09.2007
Eingetragen von: eike ... geändert von eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail: Glenrowan ist ein Kleinbezirk mit einer handvoll Winzer im Nordosten Victorias. Die Ecke ist vor allem bekannt für gespritete Weine aus Tokaj und Muscat, aber auch für ihre Roten, die auffruchtbar tiefen, Rotgranitböden gedeihen. Die Reben profitieren vom temperierendem Einfluss des Lake Mokoan. Baileys of Glenrowan ist mit einem Ausstoß von 15 000 Zwölfer-Kisten bedeutendster Betrieb der Region. Halliday gibt ihm 2007 alle fünf Sterne.

Baileys schien vergessener Außenposten des Behringer Blass-Konzerns zu
sein, als 1998 Weinmacher Paul Dahlenburg, das 1870 vom britischen Einwanderer Richard Bailey im Nebenerwerb begründete Gut übernahm. Bailey besaß ein Fuhrunternehmen, das Fracht für Goldgräber transportierte. Die ersten Stöcke pflanzte Baileys Sohn Varley in den 60gern des 19. Jahrhunderts. Die meisten waren in den 90gern von der Reblausplage nicht verschont. Dahlenburg trieb die Modernisierung der Winzerei voran. Unter seiner Leitung wuchsen die Weinfelder auf rund 14o Hektar.

Der seit 1990 herausgegebene Block 1920´s Shiraz zählt zum gehobenen Segment des neun Weine umfassenden Portfolios. Die Trauben stammen von Parzellen die 1920 anlässlich des 50jährigen Bestehens des Betriebes angepflanzt wurden. Noch älter sind nur die Stöcke für das teuere Flaggschiff des Hauses, den 1904er, benannt nach dem Jahr aus dem die ältesten Setzlinge stammen, die nach der Reblausplage neu gepflanzt wurden.

Der angestellte Block 1920´s Shiraz stammt aus dem Jahr 1999, einer Saison, die für Glenrowan als nur durchschnittlich gilt. 99 scheint im Abstand der Jahre allerdings unterbewertet unter dem Eindruck des sensationellen 98, denn 99ger bewiesen Struktur, die Lagerfähigkeit und -entwicklung bringen konnte. Mit 91 Punkten bewertet ohne Verkostungsdatum Oliver den 1920´s Block in derzeitiger Kondition sogar höher als den 98ger. Halliday gab im Oktober 2001 92 Punkte und charakterisierte den Jahrgang als an Eleganz grenzend.

Baileys sprach für seinen Shirazertrag des 20´s jenes Jahres zufrieden
von einem trockenem und warmen Sommer. Lagerfähigkeit ist nie ein Problem Baileys, eher, dass die Roten des Hauses Jahre auf der Flasche brauchen, um sich gänzlich aufzuschließen. Das dürfte nach nun fast neun Jahren eingetreten sein.

Einige der alle handgelesenen Partien des 20´s 99 fermentierten offen und kamen mit den anderen Anteilen für ein Jahr in US- und französische Barriques.

Reif, aber nicht überreif, im Sinne von alle Teile ergeben ein harmonisches Ganzes, verspricht der Händler, der sich zum Sonderpreis von 11,90 gegenwärtig vom Restbestand Baileys verabschiedet, das nicht mehr nach Deutschland exportiert. Gegenwärtige Jahrgänge kosten in seiner Heimat 36 Aussie-Dollar.

Korken hoch, der sich gering eingefärbt zeigt angesichts der Jahre bei
vom Händler angesagter perfekter Lagerung. Auch die durchaus frische, zedrige Nase des im großen Glas bei 18 Grad undekantierten Weines erstaunt, der in seinem Dunkelrot selbst am Rand so gut wie keine Altersbräune aufweist.
Ältere Kritiken sprechen von beeindruckend reifer Pflaumenfrucht. Primärfruchtdichte darf nach fast neun Jahren nicht mehr erwartet sein. Oliver meinte, der Wein könne durchweg selbst oberhalb des Limits seiner Gewichtsklasse bestehen. Deren Kathegorie hat er nicht erwähnt. In gegenwärtig
verbliebener Kondition: Mittelgewicht durchaus der Bundes-, aber nicht Championsliga.

Liebhaber französisch verschlankten Körpers werden ihn höher werten.
90 Punkte für als behutsam bemerkbare Eiche, gute Säure, elegante Gerbstoffe und manierlichen Abgang, bei etwas zu knapper Frucht mit nicht (mehr?) vorhandener Pflaume, eher doch Richtung Sauerkirsche.

Dekantieren erbringt auch bis zu Tag Zwei keine Änderung.Tag Drei geschah kein Wunder, eher ein Rücktritt mit Anstand.

Dahlenburg sagte auf dem Rücketikett eine Trinkfähigkeit von bis zu 20 Jahren voraus. Oliver hält das auch heute noch für möglich.

Besser jetzt konsumieren - als uneingeschränkt guten Essensbegleiter.

P/L-Verhältnis gegenüber dem ehemals ungefähr doppelt so hohem Verkaufspreis zu diesem Sonderpreis in verbliebener Kondition sehr in Ordnung.

PS: Siehe aber aufgrund dieser VKN eingegangene VKN von Moulis.
Trinkreife: jetzt trinken
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