Verkostungsnotiz: Hooley Dooley 2004, Dowie Doole

Details zur Verkostungsnotiz

Eintrag erstellt/geändert am 03.04.07 19:12

Bezeichnung:	Hooley Dooley
Winzer/Produzent:	Dowie Doole
Land / Region:	Australien - Mc Laren Vale
Jahrgang:	2004
Typ:	Rotwein
Rebsorte:	Cuvée
Alkohol (Vol.%):	14,5
Verschluss:	sonstige
Weitere Angaben:
Preis:	10,99 Euro (im Handel) - Juli 2006
Bewertung:	(90/100 Punkte)
Preis / Genuss:	gut
Autor/Verkoster:	eike
Verkostungsdatum:	29.06.2006
Eingetragen von:	eike ... geändert von eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail:	Machen in Australien mehr Freaks als anderswo Wein? Oder hört man nur öfter von Ihnen? Hooley Dooley heißt ein neuer Wein, der mit einem Etikett wie ein Faschingsplakat daherkommt , als seien recht heitere Häusle bei Dowie Doole am Werkeln. Auf dem Rücken-Label liest es sich auch, als vergessen die Weinmacher keinesfalls, den lieben langen australischen Tag über, sich den Gaumen feucht zu halten: "Dieser Wein ist ein durchdachter Blend aus Cabernet Sauvignon, Merlot, Shiraz und Petit Verdot, gemacht von jenen brilliantklugen Leuten von Dowie Doole." Das Gut, dem Aussie-Autorität Halliday 2006 dreieinhalb von fünf Sternen zukommen ließ, 2007 jedoch nur noch drei, ist benannt nach den Gründern Drew Dowie und Norm Doole, zwei Umsteigern, der eine ehemals Architekt, der andere Ex-Banker; zwei aus Kanada stammende Herren durchaus schon gesetzteren Alters, die den Weinexperten Leigh Gilligan 1998 mit ins Boot nahmen und von Brian Light in der Boars Rock Winery ihre Trauben vinifizieren lassen. Bekanntester Wein im eigenen Portfolio des immer noch die meisten Trauben an andere Betriebe verkaufenden innerhalb eines Jahres von 7500 auf 9000 12erKisten gesteigerten Unternehmens ist neben dem Shiraz vor allem der noch renommiertere, als konstant geschätzte Chenin Blanc. Das McLaren Vale Victorias weist durchweg in Menge und Qualität gute Ernten auf. 2004 war wieder ein Qualitätsjahr und brachte bei diesmal geringerer Menge immer noch so viel Ertrag, daß der bei stagnierendem Exportmarkt seinen Teil zur allgemeinen Weinschwemme Australiens beitrug. Ob nun nur des Erntesegens Herr zu werden und/oder mit einem Auge Euro-Kundschaft im Auge, die zunehmend an im Preis und Schmackhaftigkeit konkurrenzfähigen südfranzösischen Cuvées Gefallen findet - man entschloß sich zum erstenmal eine Art "Gutsroten" herzustellen. Was kommt da nun nach 12monatiger Lagerung in einem Mix aus neuer Franzosen-Barrique-Eiche und bis hin zu Viertgebrauch älteren, angetoasteten US-hogheads tiefrot aus der Flasche? Kein Flüssigkonfetti, sondern ein ernstzunehmender, von Cabernet dominierter Wein mit cool-climate-Charakter, allerdings noch so jung, daß er sich bisher in den wenigen Monaten nach Herausgabe nicht völlig versammelt hat. Fruchtige Süß/Sauerkirsche mit guter Säure übt am Gaumen die größte Präsenz aus bei etwas mehr als mittlerem Körper mit 0,6 Gramm Restsüsse zu hinreichendem Abgang, in dem ohne Eichenlast Schoko noch mitklingelt. Aber ein "Blockbuster" wie Nathalie Lump als Presse-Sommeliere in ihrem "Brigitte"-Weintipp festzustellen meint? Der Hooley Dooley kann, um im Bild zu bleiben, nicht einmal das Dach eines Einfamilienhäuschens anheben, selbst bei seinen aussieüblichen 14,5 Prozent. Dazu scheint er auch nicht gedacht. Die Hersteller sagen, gemacht sei er, um binnen der nächsten fünf Jahre getrunken zu sein. Wie Hooley Dooley sich in dieser Zeit entwickelt, darüber kann nur spekuliert werden. Von der Struktur her könnte sich etwas tun. Darum zu den 89 Punkten ein Plus mit Fragezeichen. 89 Punkte ist der Wein auch Halliday wert. 90 gab Mondo im Februar 2006. 88 Paul Ippolito im Januar 2007 mit dem Hinweis: Für den Preis (in Australien umgerechnet ca. 9 Euro) ein bestbuy. Wie auch immer: zu attraktiv mehr als konkurrenzfähigem Preis ermüdungsfreier Leckertrunk, den auch Dowie&Doole gerne zu sich zu nehmen scheinen. Schreiben Sie doch in ihrem Flyer: "Abgefüllt mit Schraubverschluss, so daß der Wein, den Sie schmecken, der Wein ist, den wir gemacht haben". Tja, in den mir gelieferten Pullen steckten Presskorken. 2.4.2007: Kein Fragezeichen zum Plus mehr. Heute gerundeter Wein mit 90 Punkten.
Trinkreife:	trinken oder lagern
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Hooley Dooley 2004 - Cuvée (Dowie Doole) 

Machen in Australien mehr Freaks als anderswo Wein? 

Oder hört man nur öfter von Ihnen? 

Hooley Dooley heißt ein neuer Wein, der mit einem Etikett wie ein Faschingsplakat daherkommt , als seien  recht heitere Häusle bei Dowie Doole am Werkeln. Auf dem Rücken-Label liest es sich auch, als vergessen die Weinmacher keinesfalls, den lieben langen australischen Tag über, sich den Gaumen feucht zu halten: 'Dieser Wein ist ein durchdachter  Blend aus Cabernet Sauvignon, Merlot, Shiraz und Petit Verdot, gemacht von jenen brilliantklugen Leuten von Dowie Doole.' 

Das Gut, dem Aussie-Autorität Halliday 2006 dreieinhalb von fünf Sternen zukommen ließ, 2007 jedoch nur noch drei,  ist benannt nach den Gründern Drew Dowie und Norm Doole, zwei Umsteigern, der eine ehemals Architekt, der andere Ex-Banker; zwei aus Kanada stammende Herren durchaus schon gesetzteren Alters, die den Weinexperten Leigh Gilligan 1998 mit ins Boot nahmen und von Brian Light in der Boars Rock Winery ihre Trauben vinifizieren lassen. Bekanntester Wein im eigenen Portfolio des immer noch   die meisten Trauben an andere Betriebe verkaufenden innerhalb eines Jahres von 7500 auf 9000 12erKisten gesteigerten Unternehmens ist  neben dem Shiraz vor allem der noch renommiertere, als konstant  geschätzte Chenin Blanc. 

Das McLaren Vale Victorias weist durchweg in Menge und Qualität gute Ernten auf. 2004 war wieder  ein Qualitätsjahr und brachte bei  diesmal geringerer Menge immer noch so viel Ertrag, daß der bei stagnierendem Exportmarkt seinen Teil zur allgemeinen Weinschwemme Australiens beitrug. Ob nun nur des Erntesegens Herr zu werden und/oder mit einem Auge Euro-Kundschaft im Auge, die zunehmend an im Preis und Schmackhaftigkeit konkurrenzfähigen südfranzösischen Cuvées Gefallen findet - man entschloß sich zum erstenmal eine Art 'Gutsroten' herzustellen.

 

Was kommt da nun nach 12monatiger Lagerung in einem Mix aus neuer Franzosen-Barrique-Eiche und bis hin zu Viertgebrauch älteren, angetoasteten US-hogheads tiefrot aus der Flasche? Kein Flüssigkonfetti, sondern ein ernstzunehmender, von Cabernet dominierter  Wein mit cool-climate-Charakter,  allerdings noch so jung, daß er sich bisher in den wenigen Monaten nach Herausgabe nicht völlig versammelt hat. Fruchtige Süß/Sauerkirsche mit guter Säure übt  am Gaumen die größte Präsenz aus bei etwas mehr als mittlerem Körper mit 0,6 Gramm Restsüsse zu hinreichendem Abgang, in dem ohne Eichenlast Schoko noch mitklingelt.  

Aber ein 'Blockbuster' wie Nathalie Lump als Presse-Sommeliere in ihrem 'Brigitte'-Weintipp festzustellen meint? Der Hooley Dooley kann, um im Bild zu bleiben, nicht einmal das Dach eines Einfamilienhäuschens anheben, selbst bei seinen aussieüblichen 14,5 Prozent. Dazu scheint er auch nicht gedacht. Die Hersteller sagen, gemacht sei er, um binnen der nächsten fünf Jahre getrunken zu sein. Wie  Hooley Dooley sich in dieser Zeit entwickelt, darüber kann nur spekuliert werden. Von der Struktur her könnte sich  etwas tun. Darum zu den 89 Punkten ein Plus mit Fragezeichen.  89 Punkte ist der Wein auch Halliday wert. 90 gab Mondo im Februar 2006. 88 Paul Ippolito im Januar 2007 mit dem Hinweis: Für

den Preis (in Australien umgerechnet ca. 9 Euro) ein bestbuy.

Wie auch immer: zu attraktiv mehr als konkurrenzfähigem Preis ermüdungsfreier Leckertrunk, den auch Dowie&Doole gerne zu sich zu nehmen scheinen. Schreiben Sie doch in ihrem Flyer: 'Abgefüllt mit Schraubverschluss, so daß der Wein, den Sie schmecken, der Wein ist, den wir gemacht haben'. Tja,  in den mir gelieferten Pullen steckten Presskorken.

2.4.2007: Kein Fragezeichen zum Plus mehr. Heute gerundeter Wein mit 90 Punkten.

 (90 Punkte)

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