Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 26.03.07 13:17

Bezeichnung: 2003 Shiraz
Winzer/Produzent: Barossa Old Vine Company
Land / Region: Australien - Barossa Valley
Jahrgang: 2003
Typ: Rotwein
Rebsorte: Shiraz
Alkohol (Vol.%): 14,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben:
Preis: 49 Euro je 0,75 l (im Handel) - März 2007
Bewertung: (95/100 Punkte)
Preis / Genuss: gut
Autor/Verkoster: eike
Verkostungsdatum: 25.3.2007
Eingetragen von: eike ... geändert von eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail: Wer ist die Barossa Old Vine Company? Informationen sind so mühselig zu erhalten wie seinerzeit in der DDR Bananen. Website erst im Aufbau. 500 Kisten wurden vom 2003er Shiraz hergestellt, einem ordentlichen Jahr im Barossa. 2001 ging das Unternehmen an den Start. Der Erstlingsjahrgang erhielt von Parker 96 Punkte. Heißt: Für kleines Geld ist der Wein nicht zu haben. Besitzer des Unternehmens ist Carl Langmeil. Der führt die von Halliday mit allen fünf Sternen auszeichnete, 1996 gegründete Familienfirma Langmeil Winery, die aus sieben Hektar 15 000 12erKisten hervorbringt.

Der Barossa Old Vine Shiraz war innerhalb Deutschlands nicht zu beziehen. Nun hat der Wein einen deuschen Importeur-Händler und kostet nicht mehr wie beim holländischen Edeldealer 67 Euro, sondern bürgerfreundlichere 49. In den USA wird dieser Shiraz zwischen 90 und 147 US-Dollar gehandelt. Auch eine Spanne, die verblüfft. Weinmacher ist Paul Lindner, der ansonsten für die Langmeil-Weine zuständig ist. Vielleicht führt der Einfachheit halber der Importeur den Barossa Old Vine Shiraz darumunter Langmeil.

Nicht nur Preis und Gut machen gespannt auf diesen Shiraz, sondern vor allem die Rebstöcke aus deren Trauben er hergestellt ist. Sie wachsen in drei Wein-bergen sandigen Lehms, deren jüngste Reben 109 und die ältesten 152 Jahre alt sein sollen. Sehr alte Reben kommen im von der Reblaus verschonten Australien als Seltenheit vor. Aber solche Methusalems dürfen dann wohl zurecht mit Old Vine bezeichnet werden. Die handgeernteten, korbgepressten, offen fermentierten Minimalerträge von zwei Tonnen per Acre ruhten, bevor sie ungefiltert auf die Flasche kamen, 24 Monate in einer Kombi aus rund 70 Prozent französischer und rund 20 Prozent neuer US-Eiche, Rest Alteiche.

Der Wein erstaunt. Anders als andere große Weine ist er bereits trinkfertig und bietet selbst undekantiert bei 18 Grad im großen Glas sich der Nase voll dar und auch dem Gaumen. Der Tiefrote zeigt ein voluminös warmes Früchteparfüm, das an Amarones erinnert, dazu jedoch ohne Schwere in der leichten Rumtopfigkeit Zederton und Minze, beides feiner Art. Mit bestem Mundgefühl schmeicheln der Zunge nicht überholzt zu einer ganzen Kiepe voller Dunkelfrucht süssfeine Tannine. Der Alkoholgehalt ist stimmig. Der Abgang schwingt aus wie eine große Glocke. Was will man mehr? Einen Spritzer mehr Lebendigkeit in der Säure. Dessen Fehlen macht mir den Wein ganz leicht plüschig. Was andere wiederum als den puren Samt begrüssen mögen. 95 Punkte. Parker nannte den Jahrgang eine "Schönheit" und gab im Oktober 2005 93. Kein muskelstrotzender, ein ungedopt sanftvoller grosser Barossa, dem eine Spur mehr Straffheit bei seinem Anklang von Dörrfrucht dazu verhelfen könnte als ein ganz großer gewertet zu werden.

Der Händler sagt eine Lagerfähigkeit von bis zu 15 Jahren voraus.
Trinkreife: trinken oder lagern
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