Verkostungsnotiz: Reserve Shiraz 2000, Fox Creek

Details zur Verkostungsnotiz

Eintrag erstellt/geändert am 04.03.07 14:08

Bezeichnung:	Reserve Shiraz
Winzer/Produzent:	Fox Creek
Land / Region:	Australien - Mc Laren Vale
Jahrgang:	2000
Typ:	Rotwein
Rebsorte:	Shiraz
Alkohol (Vol.%):	14
Verschluss:	Naturkork
Weitere Angaben:
Preis:	45 Euro je 0,75 l (im Handel) - Juli 2003
Bewertung:	(93/100 Punkte)
Preis / Genuss:	akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster:	eike
Verkostungsdatum:	4.3.2007
Eingetragen von:	eike ... geändert von eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail:	2000 galt für das McLaren Vale als durchschnittlich ordentlich - in der Summe. Tatsächlich war es für die Region ein quergemischtes Jahr für Rote, sehr verschieden von Gut zu Gut, in dem die hierzulande unterschätzten CabSauvs mehr Qualität brachten. Fox Creek (Grunddaten des Gutes, siehe unter VKN Reserve Shiraz 1998) erwischte für seinen Reserve Shiraz nicht das bessere Ende; jedenfalls wohl nach Meinung Olivers. Der fertigte den ansonsten lobverwöhnten Wein mit 88 Punkten ab, der nicht nur von Parker (aber zu dem Jahr von ihm unberücksichtigt) durchweg hochbewertet wird. Auch Rick "Torbwine" zeigte sich nicht animiert. Er kritisierte im Februar 2002 den Reserve als zu kurz, unter Zusatz der gerbstoffhaltigen Bemerkung, der Wein leiste dem Ruf Fox Creeks keinen Gefallen. Wineanorak spricht dagegen von einem sehr gutem bis excellentem Wein, der seine Zeit zur Integration brauche. Immerhin noch auf 92 Punkte brachte es, auch früh verkostet, beim WineSpectator der wie stets von den schwarzlehmigen Böden der Willows-Block-Lage stammende Jahrgang, der tropfbewässert, handverlesen 15 Monate in 98 Prozent neuer US- und zwei Prozent neuer französischer Eiche verblieb nach achttägiger Fermentierung auf den Hülsen. Kontroverse Urteile lassen Spannung aufkommen: Eine Stunde dekantiert, dominiert im Duft des Tiefdunklen bei 19 Grad im großen Glas vor allem Kaffeenote und nahezu eukalyptische Minze. Der Zunge begegnet ein, was die Frucht betrifft, von schwarzem Steinobst geprägter vollerer Körper mit immer noch fester Struktur, ordentlichem Anteil von Tannin und lebendiger Säure. Echtlakritz und Bitterschoko sind mit im Spiel, formen aber nicht einen tiefschichtigen Wein. Das ist der Fox Creek auch bester Jahrgänge kaum, nie durch eine Raffinesse beeindruckend, sondern durch seine Massivität, allerdings auch die üppigen Eicheeinsatzes. Diesmal "nur" 14 Prozent Alkohol gehen auch in Ordnung. Ohne die Stoppuhr in Anschlag zu bringen: Der Abgang hat nicht ganz die vom Reserve gewohnte Bestlänge, aber ist allemal imponierend genug. Auf jeden Fall 93 Punkte. Was Oliver zu 88 bewegte, (der allerdings selbst dem herausragenden 99ger nur 90 zubilligte) gibt Anlass, die Folgen zu überdenken, da Kritiker sich gezwungen sehen, früh ein Urteil über auf Flaschenentwicklung angelegte Weine abzugeben. Nicht nur im Bordeaux-Bereich unterliefen dadurch selbst weinweltweit prominenten Autoritäten krasse Fehleinschätzungen. Oliver gibt diesem Reserve allerdings nur eine Trinkfähigkeit bis 2008. Nun aber doch bis 2010, meinen die zuständigen Weinmacher Dan Hills und Tony Walker, sei bei korrekter Einkellerung sogar die Erhaltung der Primärfrucht zu erwarten, bei gleichzeitiger Entwicklung von Sekundäraromen. Wat dem einen nur ne Uhl, is dem annern sien Nachtigall. Weder Olivers Pessimismus noch Hills&Walkers sich als zu euphorisch erwiesene Entwicklungszuversichtlichkeit teilen zu können, bin ich mit dem Wein als einem doch ganz strammem Hahn zufrieden, der noch Lebensjahre mit einigem Fleisch am Knochen vor sich haben könnte. 45 Euro kostete der Reserve Mitte 2003. Da gibt es im P/L-Verhältnis günstigere Weine. Aber auch noch teuerere. Siehe auch VKN des 2000er.
Trinkreife:	trinken oder lagern
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Reserve Shiraz 2000 (Fox Creek) 

2000 galt für das McLaren Vale als durchschnittlich ordentlich - in der Summe. Tatsächlich war es für die Region ein quergemischtes Jahr für Rote, sehr verschieden von Gut zu Gut,  in dem die hierzulande unterschätzten  CabSauvs mehr Qualität brachten. 

Fox Creek (Grunddaten des Gutes, siehe unter VKN Reserve Shiraz 1998) erwischte für seinen Reserve Shiraz nicht das bessere Ende; jedenfalls wohl nach Meinung Olivers. Der fertigte den ansonsten lobverwöhnten  Wein mit 88 Punkten ab, der nicht nur von Parker (aber zu dem Jahr von ihm unberücksichtigt)  durchweg hochbewertet wird. Auch Rick 'Torbwine' zeigte sich nicht animiert. Er kritisierte im Februar 2002 den Reserve als zu kurz, unter Zusatz   der gerbstoffhaltigen  Bemerkung, der Wein leiste dem Ruf Fox Creeks keinen Gefallen. 

Wineanorak spricht dagegen von einem sehr gutem bis excellentem Wein, der seine Zeit  zur Integration brauche. Immerhin noch auf 92 Punkte brachte es, auch früh verkostet,  beim WineSpectator der wie stets von den schwarzlehmigen Böden der Willows-Block-Lage stammende Jahrgang, der tropfbewässert, handverlesen 15 Monate in 98 Prozent neuer US- und zwei Prozent neuer französischer Eiche verblieb nach achttägiger Fermentierung auf den Hülsen.

Kontroverse Urteile lassen Spannung aufkommen:

Eine Stunde dekantiert, dominiert im Duft des Tiefdunklen bei 19 Grad im großen Glas vor allem  Kaffeenote und nahezu eukalyptische Minze. Der Zunge begegnet ein, was die Frucht betrifft,  von schwarzem Steinobst geprägter vollerer Körper mit  immer noch fester Struktur, ordentlichem Anteil von Tannin und lebendiger Säure. Echtlakritz und Bitterschoko sind mit im Spiel, formen aber nicht einen tiefschichtigen Wein. Das ist der Fox Creek auch bester Jahrgänge kaum, nie durch eine Raffinesse beeindruckend, sondern durch seine Massivität, allerdings auch die üppigen Eicheeinsatzes.  Diesmal 'nur' 14 Prozent Alkohol gehen auch in Ordnung. 

Ohne die Stoppuhr in Anschlag zu bringen: Der Abgang hat nicht ganz die vom Reserve gewohnte Bestlänge, aber ist  allemal imponierend genug.

 

Auf jeden Fall 93 Punkte. Was Oliver zu 88  bewegte, (der allerdings selbst dem herausragenden 99ger nur 90 zubilligte) gibt Anlass, die Folgen zu überdenken, da Kritiker sich gezwungen sehen,  früh ein Urteil über auf Flaschenentwicklung angelegte Weine abzugeben. Nicht nur im Bordeaux-Bereich unterliefen dadurch selbst  weinweltweit prominenten Autoritäten krasse Fehleinschätzungen.

Oliver gibt diesem Reserve allerdings  nur eine Trinkfähigkeit bis 2008. Nun aber doch bis 2010, meinen die zuständigen Weinmacher Dan Hills und Tony Walker, sei bei korrekter Einkellerung sogar die Erhaltung der Primärfrucht zu erwarten, bei gleichzeitiger Entwicklung von Sekundäraromen. 

Wat dem einen nur ne Uhl, is dem annern sien Nachtigall. Weder Olivers Pessimismus noch Hills&Walkers sich  als  zu euphorisch erwiesene Entwicklungszuversichtlichkeit teilen zu können, bin ich mit dem Wein als einem doch ganz strammem Hahn zufrieden, der noch  Lebensjahre mit einigem Fleisch am Knochen vor sich haben könnte.  

45 Euro kostete der Reserve  Mitte 2003. Da gibt es im P/L-Verhältnis günstigere Weine. Aber auch noch teuerere.

Siehe auch VKN des 2000er.

 (93 Punkte)

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