Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 13.12.06 18:24

Bezeichnung: No. 6
Winzer/Produzent: Brothers in Arms
Land / Region: Australien - Langhorne Creek
Jahrgang: 2003
Typ: Rotwein
Rebsorte: Cuvée
Alkohol (Vol.%): 15
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben:
Preis: 13 Euro (im Handel) - Juni 2006
Bewertung: (91/100 Punkte)
Preis / Genuss: grandios
Autor/Verkoster: eike
Verkostungsdatum: 13.06.2006
Eingetragen von: eike ... geändert von eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail: Wer ein Auge auf reelles Preis-/Leistungsverhältnis behalten hat, oder sich gar über ein ganz reelles Schnäppchen freut: Brothers in Arms No. 6, ein Cuvée aus 85 Prozent Shiraz und 15 Prozent Cabernet Sauvignon.

Man streicht sich verwundert über die Zunge und fragt , wie so ein kompakter Tropfen zu solch einem Preis hergestellt sein kann,beziehungsweise, wieviel Kalkulationsluft bei anderen drin liegen mag.

Seit 1891 zieht die Familie Adams Wein im Langhorne Creek. Aber erst seit 1998 wird ein Teil des Shiraz des 40 Hektar großen 18 000-Kisten-Betrieb, den Halliday von 2005 auf 2006 von dreieinhalb zu vier von fünf möglichen Sternen höherstufte, selbst vinifiziert.

Langhorne Creek ist traditionell mit durchweg reichen Ernten besten Traubengutes gesegnet. 2003 war wie in den meisten Weingegenden Australiens, doch besonders im Langhorne Creek ein geradezu zu erfolgreiches Jahre mit der Folge einer Weinschwemme. Und das in einer Situation, da Australien zunehmend nach Marktlage sowieso schon überproduziert.

Die Fama geht um, daß im No. 6 genau der Shiraz des cirka ums Doppelte teueren, weil auch vielfach prämiierten, reinsortigen Brothers in Arms Shiraz enthalten ist. Man soll sich für den für das neue No. 6-Cuvée entschieden haben, um einen Kampfpreis-Wein auf den Markt bringen zu können, der für den Abfluß der köstlichen Flut sorgt. Australische Weinblätter zählen den Wein zu der Spitze ihrer 100 bestbuy-Empfehlungen.

Okay, die Geldbörse freut sich. Aber auch die Zunge? Durchaus. Fürs Auge gibt es Tiefrotes, für die Nase bei 18 Grad undekantiert im großen Glas animierende Dunkelfrucht, für die Zunge einen vollen, fast opulenten, jetzt noch vollfruchtigen Körper, reif und warm von süssdunklen, aber nicht übersüsslichen Früchten, gestützt durch gute Tanninstruktur. Dazu ein Hauch Anis. Ordentlicher Abgang. Durchaus schon trinkbar, wenn man dem Wein im Glas ein wenig Zeit zur Entfaltung gibt. Ein Wein, der nicht nur der Nase zu gefallen weiss.

15 Prozent Alkohol, 6,5 Gramm Säure, 2,5 Restsüsse. Der von dem zehn Jahre die überwiegende Zeit bis 1998 in Europa tätigen Australier David Fresci als Vertragsönologe vinifizierte Wein verbrachte 16 Monate in ein bis vier Jahre alten französischen und US-Barriques. Der Hersteller prognostiziert eine Lagerfähigkeit von mindestens 10 Jahren. Erfahrungen mit dem No. 6 liegen allerdings noch nicht vor, denn es handelt sich wie gesagt um eine neue Creation. Doch man könnte schon verführt sein, noch ein Kistchen mehr davon sich zu sichern und hinzulegen wagen, denn: ob der Wein auch seinen verbraucherfreundlichen Preis halten wird, das sagt der Hersteller nicht voraus.

Halliday meint 2006, der 2003er sei derzeit nur 86 Punkte wert und habe seinen Trinkhöhepunkt 2008. Da halten wir uns doch unbekümmert, auch an die eigene Nase fassend, an seine Mahnung im Wine Companion 2007: "Denken Sie daran, daß Verkosten eine höchst subjektive und unvollkommene Kunst ist."
Trinkreife: trinken oder lagern
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