Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 07.12.06 11:38

Bezeichnung: Hand Picked Mourvedre Grenache Shiraz
Winzer/Produzent: Yalumba
Land / Region: Australien - Barossa Valley
Jahrgang: 2003
Typ: Rotwein
Rebsorte: Cuvée
Alkohol (Vol.%): 13,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben:
Preis: 25 Euro je 0,75 l (im Handel) - Juni 2006
Bewertung: (85/100 Punkte)
Preis / Genuss: schlecht
Autor/Verkoster: eike
Verkostungsdatum: 12.06.2006
Eingetragen von: eike ... geändert von eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail: Robert Parker schreibt im Wine Advocate über diesen Wein des Jahrgangs 2003 im Wine Advocate Oktober 2004 zur Vergabe von 91+ Punkten unter anderem: "...reich, gute Textur, mittlerer bis voller Körper, eindrucksvolle Leistung, auch im realistischen Preis".

Nö. Schon einmal wegen des Preises bei diesem Genussversagen, jedenfalls dieser Flasche, sei denn, Parker hat nur ein Zehnerchen gelöhnt. Bläulichrot, als könnte er recht beaujolaismäßig mit Kohlensäure mazeriert sein, geht der Wein mit 18 Grad ins große Glas mit nichts als alkoholisch bleibender Nase bei 13,5 Prozent. Grün schmeckende Tannine trocknen den Gaumen wie ein essigpräpariertes Frotteehandtuch. "Bis voller Körper" schon gar nicht. "Trocken und zupackend (...), mit anderen Worten, diese Tannine führen zu nichts", meinte im Mai 2005 der Wine Enthusiast und beschied sich für den von ihm "straffen Stoff" genannten Wein mit 89 Punkten. Mattinson vergab im Winefront Monthly im August 2004 88 Pünktelchen, empfiehlt aber "Australier sollten mehr diesen Weinstil trinken, insbesondere zum Essen." Was heißt das nun ausgerechnet an diesem Beispiel? Als überpreisten Gaumenspüler? Gar apothekenpflichtigen Appetitzügler?
So sollte man wohlmeinend mit Landsleuten nicht verfahren.
Halliday entschließt sich gar zu nur 86 Punkten für den Jahrgang, getestet 2006 ohne Lagerempfehlung, vielmehr mit dem Hinweis: Jetzt trinken.


Stämmigen, robusten Charakter bescheinigt Parker dem von Kevin Glastonbury vinifizierten Wein,"korpulenter als der stromlinenförmige, elegante, nunancierte 2004." Heißt das, dieser 2003er könnte auf der Flasche zulegen? Bräuchte er Tempo, denn sechs bis sieben Jahre Keller billigt ihm der Hersteller nur zu. Und "Korpulenz" - auch als entfernter Reflex nur: Seit wann ist ein Sack dürrer Hirschgeweihe korpulent? Da hat auch der seltene Fall hauseigener Küferei nicht geholfen aufzupolstern. Vom hier verkosteten Wein meint das Gut sogar, er habe seidig ein cremiges Mundgefühl. Zu deutlich hat er seine 6,9 Gramm Säure bei so wenig Mitdabei.

12 Monate lag der Wein in französischer Eiche von hogshead-Größe, zuvor in offenem Stahl fermentiert. Die 60 Prozent Mourvedre, 25 Grenache und 15 Shiraz wurden seperat behandelt mit "natürlicher oder wilder Hefe". Yalumba setzt einigen und mit Nachdruck geäußerten Stolz in die Weine seiner durchaus preisgehobenen, handgelesenen Serie im dicken Portfolio des 900 000-12erKisten-Unternehmens, das von Anbeginn bis heute Familienbetrieb ist, seit der seinerzeit grad eingewanderte britische Brauer Samuel Smith 1849 die ersten Reben in den roten Barossa-Boden pflanzte.

Die Erntebedingungen bei Yalumba lagen 2003 qualititativ gut. Weniger, aber intensivere Trauben. So der Hersteller. Wo findet sich das in diesem Wein? Im Bestreben, nicht unbedachte Enttäuschung zu verbreiten, den Wein über vier Stunden hin immer wieder angegangen. Ergebnis: Tut mir mühevoll bis zum Ende nicht einmal leid - Wo gar nix ist, wo sollte da etwas werden.

In aufstrebenden Teilen Frankreichs Süden sind bessere Weine dieser Chateauneuf-Mischung und dazu preiswertere herauszufinden. Oder in dieser Preiskathegorie Charles Meltons >Nine Popes< zu probieren. (Verkostungsnotiz vom Nine Popes, siehe dort in der Datenbank).

Eingedenk der Vorsicht, die bei Vergleichen mit Weinen, zumal Provenienzen aus Fernab, walten sollte, wird die Kulisse bekanntgegeben in der dieses Urteil geschrieben ist: unter dem vergnüglichen Eindruck des zuvor verkosteten >Carpe Diem< von der Domaine Le Murmurium. Siehe auch dort.
Trinkreife: keine Angabe
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