Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 28.12.21 18:07

Bezeichnung: Riesling - Rüdesheim Berg Schloßberg - [trocken] - Erstes Gewächs
Winzer/Produzent: Balthasar Ress
Land / Region: Deutschland - Rheingau
Lage: Berg Schloßberg (Rüdesheim (Rhein) - Rheingau) (in weinlagen.info)
Jahrgang: 2011
Typ: Weißwein
Rebsorte: Riesling
Alkohol (Vol.%): 14
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: AP 31 059 026 12
Preis: 30,67 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Vinus - 07.12.2015
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 24.12.2021
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 17.02.2017:

Sehr intensives Goldgelb im Glas, in der Nase gleich ein opulenter Fruchtkorb, hoch konzentriert finden sich Blutorangen und Pampelmusen, Mangos und Tamarinden. Dazu kommen noch Karamell und Rosmarinhonig. Dazu noch etwas Würze in Form von Sternanis. Am Gaumen setzt sich die Opulenz fort, eine ausgeprägte Säure hält die Viskosität jedoch recht niedrig. Fruchtseitig kann man noch Aprikosen addieren. Der Extrakt knabbert zwar ein klein bißchen an den Schleimhäuten, das Gefühl bleibt aber auf der angenehmen, fast erfrischenden Seite. Auch hier etwas Braunwürze, wieder Anis, leicht Nelke und etwas Süßholz. Vor lauter Kraft bei Frucht und Würze übersieht man fast, daß da auch ein paar ganz leicht herbe Steinchen mit im Spiel sind. Der Nachhall bietet Spaß für mehrere Minuten und offenbart nochmals die reichhaltige Fruchtpalette kaum abschwellend an, begleitet von einer elegant-dichten Mischung aus Würze und Honig.

Richtig fetter Stoff im besten Sinne, belastet (mich) kein bißchen, und das trotz 14 PS und der fast überbordenden Extraktsüße, freien Zucker spüre ich jedenfalls gar nicht, der ist ziemlich perfekt eingebunden. Ganz großes Rheingauer Riesling-Kino.

Wertung vom 17.02.2017: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 24 von 25

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Verkostung vom 03.04.2020:

Im Glas ein superfettes Altgold, ganz leichte CO2-Emissionen. Riecht sehr opulent nach einem gelb-orangen Zitruskorb mit vorwiegend Zesten von Minneloa, Blutorange, "normalen" Orangen, Kumquat und etwas Ugli, ganz entfernt ein bißchen Naphtalin. Am Gaumen bestätigt sich das Ganze, die ganze Zitrusfracht wird um einen Hauch Bitterorange und mit Luft auch noch um Pomeloschale verstärkt und kommt hier fast schon ölig im besten Sinne daher; die potente Säure hält den Wein erfolgreich vom Dickschiffcharakter fern, der Schiefer sorgt mit etwas weißem Pfeffer für eine schöne Unterlage, mit Luft dann noch ein paar feine Bitterchen von Pomeranze und Pomelo. Der Abgang ist immens lang, nach gut 10 Minuten ist der Zitrusextrakt immer noch da.

Ich weiß nicht, ob ich jemals -von Beerenauslesen & Co. mal abgesehen- so ein intensives und vor allem auch sortenreiches Zitruserlebnis hatte. Dabei verrichtet die Säure sehr gute Arbeit, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Dennoch hat's diesmal nicht ganz zu der euphorischen Bewertung aus 2017 gereicht, bewegt sich aber nach wie vor auf sehr sehr hohem Niveau...

Wertung vom 03.04.2020: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25

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Verkostung vom 24.12.2021:

Die Farbe ist ein sattes Altgold, nasal gibt's Zitruszesten satt: Orange, Kumquat, Minneloa und Ugli, dazu auch ein kleiner Spaltenanteil. Am Gaumen recken sich vor allem die Zesten von Bitterorange und Pomeranze nach vorne, dazu ein recht kantiges Bitterchen aus der Chininecke, steinigerseits gibt's kühl-erdiges, glimmerhaliges Gestein. Der ziemlich lange Abgang ist ebenfalls sehr kantig-zitrisch-bitterlich mit hohem Erfrischungsfaktor.

Das ist nun in frisch aus der Flasche sicher nicht jedermanns Sache, denn die deutlich bittere Zitrusaromatik ist schon recht fordernd, aber wenn man drauf steht, richtig goil! Dennoch heute nicht ganz so begeisternd wie bei den früheren Kontakten.

Wertung am ersten Tag: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25

Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: nasal keine grundsätzliche Änderung, wirkt nun etwas runder. Am Gaumen wirken die Bitterchen nun auch etwas weniger kantig, ohne daß dabei Spannung verloren gehen würde. Der minutenlange Abgang ist nun deutlich kräuteriger, sogar signifikant salzig.
Ein klarer Schritt nach vorne, spannend und ausgeglichen zugleich, dabei m.E. nunmehr reichlich untypisch fürs Rheingau. Insgesamt aber nicht mehr ganz auf dem Niveau der vorherigen Verkostungen.

Wertung am zweiten Tag: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2021/12/28/erste-sahne/
Link 2: -
Link 3: -
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