Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 03.11.22 19:22

Bezeichnung: Pinot bianco - De Silva - Südtiroler DOC
Winzer/Produzent: Peter Sölva
Land / Region: Italien - Südtirol
Jahrgang: 2013
Typ: Weißwein
Rebsorte: Weißburgunder (Pinot blanc)
Alkohol (Vol.%): 13,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: L 10641
Preis: 11 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 18.08.2014
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 20 von 25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 03.11.2022
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 18.12.2014:

Was mir an diesem Pinot bianco respektive Weißburgunder so gut gefällt, ist die außergewöhnliche Paarung der Vielfalt von gehaltvollen Aromen -viel gelbes Obst und leichte Kräuternote- mit einer sehr schönen Frische und Leichtigkeit. Trotz seiner 13,5 PS ist da eine Flasche weg wie nix. Und man spürt die Aromen am Gaumen eine halbe Ewigkeit lang. Und trotzdem kein lauter Bruder. Sehr schöner Stoff, einen vergleichbaren WB muß man schon ein bißchen suchen.

Wertung vom 18.12.2014: Nachkauf 3 von 3

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Verkostung vom 24.07.2016:

Die Farbe ist immer noch ein sehr jungfräuliches Strohgelb. In der Nase für etwa zwei Minuten noch eher grün-frisch wirkend, kommen dann auch recht zügig und deutlich die gelben Aromen zum Vorschein. Weißer Pfirsich, etwas Quitte, Mirabelle, ganz leicht Estragon, noch weniger Braunwürze. Mit der Zeit wird der Pfirsich auch etwas gelber. Am Gaumen sehr cremig-geschmeidig, fruchtseitig deutlich intensiver, aber fern jeder Fettigkeit. Hier auch Backäpfel mit etwas Zimt, der Pfirsich von Anfang an recht gelb, Abate-Birne leg' ich auch noch dazu. Die Säure tut ihren Dienst in vorbildlicher Manier, ohne sich dabei in den Vordergrund zu schieben. Steinchen findet man nur, wenn man konzentriert danach sucht, der PB ist und bleibt einfach fruchtdominiert. Auch der Abgang ist intensiv und recht lang, dabei ebenfalls sehr samtig und gibt die Fruchtaromen nochmals sehr differenziert wieder.

Der De Silva PB ist kein Wein, der mit der Brechstange um die Ecke kommt. Ich würde ihn in die "feine" Ecke schieben, auch wenn er nüchtern betrachtet durchaus von recht intensiver Natur ist. Aber die einzelnen Aromabestandteile sind hier sehr schön klar voneinander differenzierbar, was für mich die besagte Feinheit ausmacht. Und der geschmeidige Charakter tut ein Übriges dazu. Dies ist und bleibt einer meiner Lieblings-Südtiroler.

Wertung vom 24.07.2016: Nachkauf 3 von 3

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Verkostung vom 26.09.2020:

Im Glas ein leuchtendes Goldgelb, riecht nach Nektarinen und Kaktusfeigen mit Pfeffer und Brennessel sowie einem Tick Großholz. Schmeckt einerseits recht intensiv, wobei die Frucht aber trotz der Dichte sehr beschwingt wirkt, Pfeffer und eine leicht kantige Kräuterigkeit incl. Zitronenmelisse sorgen im Verbund mit der sehr jugendlich wirkenden Säure für hohe Frische, das Ganze kommt auf einem satten Salzbett daher. Der lang hallende Nachhall lebt in erster Linie genau von dieser Salzigkeit, die mehrere Minuten präsent bleibt, dabei aber nicht austrocknend wirkt.

Ich denke, daß ich diesen Weißburgunder blind nicht älter als 2016 geschätzt hätte, er ist immer noch etwas ungestüm, aber andererseits auch voll entwickelt. Paßte wunderbar zu selbstgemachten Kastaniennudeln mit Pilz- / Maronensauce, da er den leicht süßlichen Nudeln incl. der Maronen in der Sauce einerseits gut Paroli bieten kann und andererseits der relativen Mächtigkeit des Gerichts seine kantig-frische Jugend entgegenhält. Für mich einer der Top 5 WB's aus Südtirol, zumindest soweit ich sie selbst kenne.

Wertung vom 26.09.2020: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25

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Verkostung vom 23.04.2021:

Im Glas zeigt sich ein mittleres Strohgelb, nasal gibt's sehr sekundären Weinbergspfirsich gepaart mit ordentlich gerebelten Kräutern zwischen braun und grün, so die Oregano- / Basilikum- / Koriandersaatecke. Am Gaumen resultiert aus den Rebelkräutern eine leichte, dabei aber auch prägende, herbe Bitterkeit, die Säure zeigt sich recht agil, auch von der Steinseite her eine dezent bittere Grundstimmung. Auch der Abgang folgt dieser angebitterten, dabei aber immer animierenden Stilistik, das Finale erinnert ganz leicht an Fernet branca.

Diese Flasche des De Silva-Pinot bianco äußert ihr relatives Alter in erster Linie durch die Kräuterbitterstilistik; sowas kann auch recht kantig sein, hier bewegt sich das für mich zwar (noch) auf der sehr angenehmen Seite, mehrheitsfähig ist der Wein in dieser Verfassung aber wahrscheinlich nicht mehr. Ich selbst würde ihn auch nicht mehr allzu lange liegen lassen, wenn das ein isolierter Eindruck von mir wäre. Denn noch letzten September zeigte sich eine Schwesterflasche in deutlich jugendlicherer Form (s.u.). Der Verschluß ist hier ein DIAM-Kork, zu dem es ja immer wieder Diskussionen gibt, er würde bei den Weinen mit der Zeit zu untypischen Bittertönen führen. Es spricht schon Einiges dafür, daß diese Verschlußart der Grund für die aktuelle Kondition des Weins ist, das würde aus meiner Sicht aber auch bedeuten, daß dieses Phänomen nicht den Verschluß per se betrifft, sondern auf Einzelfehler (welcher Art auch immer) bei den DIAM's zurückzuführen ist. Denn daß sich in dieser eher kurzen Zeit solch ein Unterschied zwischen den Flaschen ergibt, läßt sich m.E. nicht auf identische Wirkmechanismen zurückführen. Wie dem auch sei, diese Flasche bekommt von mir in der aktuellen Verfassung:

Wertung vom 23.04.2021: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 18 von 25

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Verkostung vom 03.11.2022:

Der Pinot bianco präsentiert sich mit einem leuchtenden Goldgelb, zum Schwefel hin schauend. Geruchlich zeigen sich erwachsene, aber nicht übermäßig gereifte Nektarinen und gelbe Kaktusfeigen, ein Hauch Bohnerwachs mit Kräuterspur. Geschmacklich dann ebenfalls diese sowohl noch jugendlich primäre wie entwickelt sekundäre Frucht im 50-50-Mix, schön austarierte Säure, die einer gewissen Geschmeidigkeit Raum läßt, mineralischerseits assoziiere ich Kreide mit ein paar Rebelkräutern. Beim schön langen Abgang und insbesondere im Finale dann eine deutliche Salzspur, verfeinert mit etwas weißem Pfeffer.

Die bei der letzten Flasche angemäkelte Kräuterbitterstilistik finde ich hier gar nicht, die Flasche ist aromatisch deutlich näher an der vorletzten, welche ich vor gut zwei Jahren geöffnet habe. Insofern bin ich mit diesem Ergebnis geneigt, einen systematischen Fehler durch den DIAM-Verschluß wieder näher in die Unwahrscheinlichkeit zu rücken und mich eher der Einzelfehlerthese zu nähern. Diese Flasche jedenfalls ist ihrer Preisklasse richtig "lekker"...
Trinkreife: jetzt trinken
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2022/11/03/kalterner-highlight/
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