Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 19.06.11 15:40

Bezeichnung: Chateau Lynch-Bages 5e GGC
Winzer/Produzent: A. Cazes
Land / Region: Frankreich - Bordeaux-Pauillac
Jahrgang: 1989
Typ: Rotwein
Rebsorte: Cuvée
Alkohol (Vol.%): 12,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben:
Preis: 28 Euro je 0,75 l (Subskription) bei Hawesko - Juli 1990
Bewertung: (90/100 Punkte)
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: weinaffe
Verkostungsdatum: 18.06.2011
Eingetragen von: weinaffe
VKN im Detail: Optik:
Durchscheinendes Kirschrot mit dezenten Ziegelrottönen im Aussenbereich, relativ jugendliche Farbe für knapp 22 J. Alterung, zieht kräftige "Kirchenfenster".

Geruch:
"warmer", vollreifer Naseneindruck nach gekochten Früchten (Pflaume, Amarenakirsche, Cassis und deutlich Himbeere) und würzigen/balsamischen Noten (Teer, etwas Eukalyptus, schwarzer Tee, etwas Vanille), sehr konzentriert und intensiv in der Linie eines sehr warmen, fast New-World-Style abbildenden Bordeaux-Jahrgangs liegend.

Geschmack:
absolut trocken mit gerade dem richtigen Mass an Säure zur Strukturierung, fast vollständig abgeschmolzenes Tannin, sehr körperreich mit viel Schmalz und Grip, enorme Extraktsüsse, vollreife, fast getrocknete Dunkelfrucht, die aber noch an der Marmeladigkeit vorbeischrammt, viel Power und Würze, langer, aber leider auch deutlich alkoholischer, fast etwas schnapsiger Abgang.

Fazit:
Dieser Lynch-Bages liess mich etwas ratlos zurück, da er sich vor ein paar Jahren als ganz grosser und durchaus typischer Pauillac präsentiert hatte.
Der Wein wurde 1 Stunde vorher geöffnet und nicht dekantiert, was sich im nachhinein als richtige Entscheidung entpuppte. Der Wein veränderte sich nicht wesentlich über den Abend und ist absolut trinkreif. Der letzte Rest in der heutigen Nachprobe weist schon deutliche Oxidationsnoten auf.
Am meisten irritiert der sehr präsente Alkohol, der im Hinblick auf Extrakt und Säure nie und nimmer nur 12,5 Vol % betragen kann. Blind hätte ich wohl auf 14 und mehr Vol% geschätzt. Da ich nicht allein probiert habe und die Alkohollastigkeit unumstritten war, lag es wohl auch nicht an meiner persönlichen "Tagesform". Gibt es vielleicht unterschiedliche Abfüllungen (hier Lot-Nr: L 548 89 157)?
Diese Flasche jedenfalls stammte direkt aus der damaligen Subskription (Hawesko) und hat seitdem meinen wohltemperierten Keller nicht verlassen.
In einer Blindprobe hätte ich diesen Wein wohl auch eher ins Priorat oder nach Chateauneuf, eventuell in die neue Welt oder in die Toskana (Super-Tuscan) verfrachtet.
Dieser Lynch-Bages ist aber trotzdem unbestritten ein sehr guter Wein, der von Power-Liebhabern wahrscheinlich wesentlich höher bepunktet worden wäre.
Meinem vielleicht etwas antiquierten Bild eines typischen Bordeaux entspricht dieser Wein aber nur bedingt und lässt erahnen, wie sich vielleicht in 15 oder 20 Jahren die 2005er, 2009er und 2010er aus Bordeaux präsentieren werden.

aus der 1989er Subskription, damals umgerechnet ca. 28 EURO
Trinkreife: jetzt trinken
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