Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 21.02.24 22:08

Bezeichnung: [Alvarinho] - Monção e Melgaço - Expressões - Vinho Verde DOC
Winzer/Produzent: Anselmo Mendes
Land / Region: Portugal - Minho
Jahrgang: 2014
Typ: Weißwein
Rebsorte: Albariño
Alkohol (Vol.%): 12,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: L-15163EXP
Preis: 23,44 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Vinus - 05.05.16
Bewertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 21.02.2024
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 14.05.2016:

Ein Goldgelb mit leicht bernsteinfarbigen Reflexen findet man im Glas. Geruchlich erst etwas grüner wirkend, entwickelt sich innerhalb einer halben Stunde aber hin zu Pfirsich, Mirabelle, auch Karambole. Die Holzaromatik hält sich ganz dezent im Form von Nelken im Hintergrund. Am Gaumen gelbe Äpfel, eher reife Pfirsiche, etwas schwarzer Pfeffer, weiters Limette, aus dem Faß Nelke und etwas Nadelholzrinde, das Ganze auf einer Unterlage aus herben Steinen, die sind jedoch keineswegs dominierend. Der Alvarinho bietet eine ausgeprägte Säure, die gut mit dem Extrakt auskommt. Der lange Nachhall ist fruchtig mit deutlicher Holzaromatik, die hier am intensivsten wahrzunehmen ist.

Der Expressões ist eher kernig und vielschichtig denn elegant und feingliedrig. Er ist aber auch kein Macho, wenn überhaupt, dann einer in feiner Garderobe. Hat mir sehr gut gefallen, ich bin gespannt, wie sich das Ganze über die Jahre entwickelt!

Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: In der Nase wurde die Karambole durch Aprikosen ersetzt, was hier einen kleinen Frischeverlust bedeutet. Dagegen ist die Zitrusseite am Gaumen nun etwas ausgeprägter, Orangenszesten und Grapefruit zeigen sich hier, die Frische eher betonend. Der Nachhall ist jetzt etwas weniger holzbetont. Insgesamt eine schöne und auch etwas ungewöhnliche, weil uneinheitliche Entwicklung.

Wertung vom 14.05.2016: Nachkauf 2 von 3

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Verkostung vom 21.09.2022:

Farblich sind wir hier bei einem fast schreiend grellem Altgold, fürs Näschen gibt's einen trocken-klaren Mix aus Physalis und Kaki, gepaart mit etwas Ugli, dazu zuckerfreier Rosmarinhonig, ganz leicht Wachs und helle Schuhcreme. Geschmacklich geht das so weiter, dem gefühlt nicht geringen Extrakt steht eine Säure gegenüber, die den Expressões ziemlich niederviskos macht, steinseitig sind wir am ehesten bei Beton-Kellertreppe der angenehmen Art, auch hier ein paar rieslingeske Reifenoten. Der Abgang ist ziemlich lang und ebenfalls höchst flüssig, dennoch tut sich kein geschmackliches Loch auf, der Extrakt baut auch hier Druck ohne jegliche Adipositas auf.

Ich habe schon mehrfach gelesen, daß Alvarinho aka Albarinho der Riesling der Iberer sei, das kann ich hier ohne Wenn und Aber unterschreiben. Faszinierend vor allem diese Gegensätzlichkeit der eigentlich präsenten Fülle einerseits und diese gnadenlose Leichtigkeit andererseits, das Ganze spielt sich übrigens bei smarten zwölfeinhalb Umdrehungen ab. Ich kann allerdings nicht einschätzen, ob's hier nun schon bergab oder noch eine gute Zeit lang geradeaus weiter geht, störende Altersflecken gibt's bisher jedenfalls nicht.

Nachtrag nach 5 Tagen mit Luft: mal wieder so ein Wein, der mit Luft eher frischer wird, die Einzelaromen sind nach wie vor dieselben, insbesondere Wachs & Co. haben sich jedoch signifikant reduziert, was zu einem leicht frischeren Eindruck führt. Schöne Entwicklung auf gleichbleibendem Niveau.

Wertung vom 21.09.2022: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25

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Verkostung vom 21.02.2024:

Im Glas ein sehr deutliches Goldgelb, es riecht nach reifer, frischer (sic!) Sekundärfrucht aus dem Steinobstbereich, ergänzt um Kaki und Physalis, leichte Honiganflüge, auch einige viskositätssenkende Fetzen von Ugli und Yuzu, ganz dezent Pastinake. Am Gaumen dann trotz der leichten Honigspur äußerst frisch und fast leicht wirkend, die knackige Säure hält die Frucht ein bißchen von der gerochenen Reife zurück, relativ kühle Bachbettmineralik. Auch der etwas weniger komplexe Abgang ist ziemlich jugendlich unterwegs, blind hätte ich dem Wein eher 5 statt 10 Jahre zugestanden.

Ich hatte beim letzten mal ja schon den Rieslingvergleich ins Feld geführt, paßt immer noch sehr gut! Es gibt aktuell noch keine wirklichen Altersnoten, selbst das Wort "gereift" kommt mir nur gebremst über die Tastatur. Allerdings denke ich nicht, daß der Alvarinho noch zulegen kann, denn ihm scheint so langsam die Frucht auszugehen ohne daß was anderes nachkommt, was sich mit Lufteinwirkung offenbart, deshalb m.E. eher zeitnah austrinken, aktuell aber noch die gleiche Wertung wie bei der Zweitbegegnung...
Trinkreife: jetzt trinken
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2024/02/21/kein-leichter-gruener/
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