Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 06.03.23 18:23

Bezeichnung: Riesling - Kremser Weinzierlberg - trocken - Kremstal DAC Reserve
Winzer/Produzent: Thiery-Weber
Land / Region: Österreich - Kremstal
Lage: Weinzierlberg (Krems - Niederösterreich) (in weinlagen.info)
Jahrgang: 2010
Typ: Weißwein
Rebsorte: Riesling
Alkohol (Vol.%): 13,5
Verschluss: Schraubverschluss
Weitere Angaben: DAC L-N 5162/11
Preis: 9,9 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 08.08.2019
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
Preis / Genuss: grandios
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 05.03.2023
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 23.08.2019:

Farblich ein mittleres, leuchtendes Goldgelb, fürs Näschen gibt's herb-frische, anfangs vorwiegend gelbe, später auch orange Zitrusaromen mit einem Hauch Bienenwachs, das mit der Zeit nachläßt, dafür taucht nach gut eineinhalb Stunden ein klein bißchen Naphtalin auf. Am Gaumen zeigt sich gleich von Beginn an ein zwar dezentes, aber dennoch ungemein prägendes Bitterchen, welches an ein Gemisch aus Chinin und 600er Naßschleifpapier, mit dem man gerade was aus einer Aluminium-Magnesium-Knetlegierung bearbeitet hat, erinnert. Dann leicht sekundäre Zitronen, Limetten und Pampelmusen, die mit etwas Luft deutliche Verstärkung von Bitterorangen und einer Kumquat bekommen; die dazugehörige Säure ist richtig knackig und sehr erfrischend, läßt die Gesichtsmuskulatur aber unbeeindruckt. Der Nachhall hallt ordentlich lang, ist durch die sehr potente und perfekt ausbalancierte Säure entsprechend frisch und bleibt hier auch mit etwas mehr Luft eher gelbzitrisch, im Finale dann wieder das schon oben beschriebene, animierende Bitterchen.

Campari- oder Schweppes Tonic-Liebhaber könnten auch mit diesem Riesling was anfangen, dachte ich mir. Legt im Glas über zwei Stunden eine fesselnde Reise hin, ist dank optimaler Säurestruktur super frisch und vor allem auch mit sehr eigenständiger Mineralik ausgestattet; zeigt auch nach 9 Jahren so gut wie keine der typischen Riesling-Alterungsnoten, sondern dürfte gerade in Top-Form sein und noch einiges an Potential aufweisen. Ich kenne durchaus Smaragde oder GG's, die für deutlich mehr als doppelt so viel Geld weniger bieten. Großer Spaß!

Wertung vom 23.08.2019: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25

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Verkostung vom 05.03.2023:

Visuell ein dichtes Goldgelb, nasal ein gut gefüllter Zitruskorb mit vorwiegend Minneloa, dann Kumquat und Blutorange, weiters leicht bläuliche Mineralikanküdigung. Schmeckt dann etwas gelber als das Odor, hier auch Ugli und Pampelmuse, alles zusammen führt zu einer straffen, aber nicht (zu) kantigen Säurekonzentration, ein paar angenehme Bitterchen von Pampelmuse und Campari schwingen mit, die Basis wirkt fast schieferig, vielleicht ein Hauch von Bohnerwachs. Der ziemlich lange Nachhall hallt dann wieder mehr auf der orangen Seite, wobei hier das Ranking Orange, Kumquat, Mandarine lautet, im Finale schiebt sich jedoch zweitgenannte Agrume nach vorne.

Dieser Riesling zeigt auch im 13. Jahr praktisch keine der rieslingtypischen Alterungsnoten, sondern wirkt auch dreieinhalb Jahre nach der Erstbegegnung allenfalls erwachsen, die Schätzungen am Tisch gingen in Richtung 2016 / 2017. Meine erste VKN zu diesem Wein liest sich zwar noch ein bißchen spannender, letztlich bin ich aber doch wieder bei der gleichen Bewertung rausgekommen. Unerhört viel Quasi-GG-Spaß für unerhört wenig Geld!
Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2023/03/06/quasi-gg-niveau-fuer-10-euronen/
Link 2: -
Link 3: -
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