Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 20.08.23 21:31

Bezeichnung: [Cuvée] - Ex Vero II - trocken - Wein aus Österreich
Winzer/Produzent: Werlitsch
Land / Region: Österreich - Südsteiermark
Jahrgang: 2011
Typ: Weißwein
Rebsorte: Cuvée
Alkohol (Vol.%): 13,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: Cuvée aus 90% Sauvignon Blanc und 10% Chardonnay, L28042013
Preis: 16,95 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Vinus - 05.04.2017
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 24 von 25
Preis / Genuss: grandios
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 20.08.2023
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 15.02.2019:

Die Farbe ist ein leicht trübes und etwas ins Apricot gehende Goldgelb, in der Nase deutlich reduktiv und schießpulverig, daneben Quittenmost, Earl Grey-Tee, Haribo-Colaflaschen, in der weiteren Zeit kommen und gehen auch Maracuja, Lakritzschnecken, Armagnac, Korund und Tamarinde. Geschmacklich ist das ähnlich komplex, vor allem setzen hier Malz und Zitronensäure die Kontrapunkte, dazwischen tauchen neben den Bukettaromen auch nasser Tabak, altes Leder, diverse Magnesium- und Kaliumsalze sowie Akazienhonig auf. Der Abgang ist sehr lang und dabei würzig-salzig mit einer super Säurestruktur.

Ein ganz typischer Werlitsch, freakig, aber nicht verschreckend, verändert sich von Schluck zu Schluck beständig, ist dabei fordernd ohne -für mich- anstrengend zu wirken. Nicht ganz so perfekt wie der Ex Vero III, aber auch nicht so wahnsinnig weit davon entfernt.

Verkostung vom 15.02.2019: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25

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Verkostung vom 07.05.2022:

Fürs Auge ein leicht trübes Orangegelb, riecht nach flintig-basaltischen Agrumen, diverse Tees, grüner Kümmel, etwas Bitterorange, Salzkaramell, mit Luft auch Quitte, zwischendurch kommen und gehen Sherry, Maracuja, Schleifscheibe und Tamarinde. Am Gaumen auf dem Salzkaramell aufbauend reduktive Orangen und Papaya, Roiboos, trockener Distelhonig, Kräutersalz, schluckweise auch ein bißchen Leder. Sehr langer, fast kantig-salziger Abgang mit hochanimierender Säurebalance.

Ich hatte ehrlich gesagt nichts anderes erwartet, als daß mich der Wein aufgrund seiner ständig changierenden Aromenbestandteile triggert bis zum Umfallen...

Wertung vom 07.05.2022: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25

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Verkostung vom 20.08.2023:

Fürs Äuglein ein minimal angetrübtes Messing, nasal anfangs als SB-haltig erkennbar, das ändert sich jedoch recht schnell, dann kommt mehr und mehr Holz der subtilen wie prägenden Art mit grünem wie hellem Tabak, Kardamom und etwas Zeder, zeitweise auch Zimt ins Spiel, fruchtseits gibt's nur Sprengsel von Orangenzesten, Physalis und Reneclaude. Gschmackig kommt das Ganze relativ ölig daher, ohne daß es belastend wird, denn die klar-fluffige (sic!) Säure hält alles gut niederviskos, das Holz ist hier deutlich grüner unterwegs, hält aber auch braunwürzige Anteile bis zum Lakritz parat, ansatzweise gibt's auch teeige Noten wie z.B. Roiboos, unauffällige, aber durchaus effektive Kalkbasis. Auch der minutenlange Nachhall lebt von diesem superfein zieselierten Holz, Frucht und Säure sind zwar eher dienend, verhindern aber dennoch erfolgreich, daß hier irgendwas dominant wird.

Der Ex Vero ist in seiner aktuellen Verfassung wie eine Mischung aus einem superschön gereiften Loire-SB und einem ebensolchen, etwas innovativeren Chardonnay aus dem Burgund, die wild-kantigen Aromen der Jugend sind passé, viele Weine verlieren dadurch deutlich an Spannung, hier ist es genau umgekehrt. Der Wein hat auch überhaupt nichts Naturweiniges bzw. Freakiges mehr an sich, sondern spielt filigran-druckvoll und absolut fehlerfrei die französische Klaviatur, nur eben regionsübergreifend. Herrlich untypisch, ein wahrer "Wein aus Österreich" im allerbesten Sinne.
Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2023/08/20/millenium-mit-landwein/
Link 2: https://ec1962.wordpress.com/2022/05/31/natur-geburtstag/
Link 3: -
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