Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 15.05.23 18:46

Bezeichnung: Pinot grigio - Turmhof - Südtirol DOC
Winzer/Produzent: Tiefenbrunner
Land / Region: Italien - Südtirol
Jahrgang: 2013
Typ: Weißwein
Rebsorte: Grauburgunder
Alkohol (Vol.%): 13,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: L4117
Preis: 10,8 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 18.08.2014
Bewertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25
Preis / Genuss: gut
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 15.05.2023
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 19.02.2015:

Die durchaus kräftige Farbe gibt bereits den ersten Hinweis auf die Fülle, die einen erwartet. Schon in der Nase präsente Quitte, Birne, Pfirsich, am Gaumen gesellt sich noch ein Geschmack nach Walnuß dazu. Trotz der Fülle wirkt der Wein aufgrund der schönen Säurestruktur sehr elegant, sehr trocken, auch das Holz ist trotz seiner eigentlich deutlichen Präsenz in keinster Weise störend oder aufdringlich, es übertüncht die fruchtigen Aromen nicht. Die 13,5 Umdrehungen sind ebenfalls kein spürbares Hindernis beim Trinken. Ein wunderbarer Grauburgunder, der dem Gaumen lange Freude bereitet.

Vor allem diese Paarung von Säure und Fülle habe ich so bei einem Grauburgunder / Pinot grigio noch nicht oft erlebt.

Wertung vom 19.02.2015: Nachkauf 2 von 3

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Verkostung vom 17.06.2018:

Das Gelb im Glas ist sehr dicht und leuchtend messingfarben, geruchlich geht's vom Fleck weg gleich recht fett zur Sache, allerlei reife Gelbfrucht wie Pfirsich, Mirabelle, Quitte und Marula erreicht einen, das Ganze wird von einer deutlichen, vanille- und frischlederlastigen Holzaromatik sowie einer kleinen Walnuß begleitet, dies läßt den Früchten aber genügend Raum. Geschmacklich ist der Wein ebenso mit deutlicher Fruchtopulenz ausgestattet, der Holzeinfluß ist hier etwas geringer, aber immer noch signifikant. Ein Säuremonster ist dieser Grauburgunder erwartungsgemäß nicht, der pH-Wert ist aber doch gering genug, um trinkflußhemmende Anstrengungen zu vermeiden; ein bißchen Cremigkeit (oder Schmelzigkeit?) bleibt bestehen, jedoch im angenehmen Bereich. Steinemäßig findet man hier was eher lehmig-basisches, leicht herbes vor, der Abgang zieht sich über einige Zeit hin und hält die dichte Frucht auf recht hohem Niveau, die Holzunterstützung ist hier wieder etwas moderater.

Das ist nun ein "Dickwein" im besten Sinne; erinnert mich -abgesehen von der Mineralik- etwas an ein spezielles nordbadisches Grauburgunder-GG. Macht mich trotz der Aromendichte nicht vorzeitig satt und taugt nach Abschluß des Essens sogar ganz gut als Solist zum Ausklang. Ich kann mir aber vorstellen, daß der Wein so manchem dann doch zu viskos ist, denn ein Leichtgewicht ist dies definitiv nicht.

Verkostung vom 17.06.2018: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25

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Verkostung vom 14.01.2022:

Ein leicht zum Ocker zeigendes Altgold, riecht herb und sekundär orangefruchtig mit ganz leichtem Honigtouch. Schmeckt dann auch nach dieser trockenen Honigfrucht, gehauchtes braunes Kräuterbitterchen, gut strukturierte Säure, die den Wein einerseits niederviskos hält, andererseits aber auch Raum für eine gewisse Öligkeit läßt, untendrunter was eher Lehmiges. Abgangsmäßig setzt sich diese flutschige Öligkeit fort, das kaum abflauende Finale zelebriert eine Art Aprikosen- / Pfirsichcreme.

Hier ist schon faszinierend, wie sich dieser sehr schön gereifte Grauburgunder aka Ruländer aka Pinot grigio hoch- und niederviskos zugleich zeigt, er profitiert derzeit davon, daß durch leichtes Schwinden der Frucht (zumindest der Primärseite davon) der Säure etwas mehr Raum gegeben wird. Flutscht jedenfalls völlig hemmungslos, obwohl hier mehrheitlich eigentlich eher dickliche Einzelkomponenten am Start sind.

Wertung vom 14.01.2022: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25

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Verkostung vom 15.05.2023:

Deutlich Goldgelb im Glas, nasal gibt's sekundäre, reife, aber nicht überreife Aprikosen und Kakis, dazu etwas zuckerfreier Distelhonig. Schmeckt dann auch nach dieser einerseits dichten, aber nicht mastigen Honigfrucht, die Säure ist schön austariert und moderiert die aus der Frucht resultierende Cremig- bzw. ansatzweise auch Öligkeit recht gut, mineralischerseits fällt mit sowas wie Lehm und Schluff ein. Nachhallseitig dann einiges an Pfirsich- / Aprikosen-Creme mit leichter Weißpfefferdotierung, hier zeigt sich die Säure am prägnantesten.

Der wesentliche Unterschied zur letzten Begegnung ist das Fehlen der Bitteraromen, was einerseits die Spannung etwas rausnimmt, andererseits den Wein stimmiger wirken läßt. Es wäre tatsächlich noch nicht unbedingt nötig gewesen, den PG jetzt schon aufzumachen, zur Unzeit war's aber auch nicht. Wie nahe wir hier nun am Zenit sind, weiß ich nicht genau einzuschätzen, aber ich rede mir jetzt mal ein, daß es ziemlich nah dran war.
Trinkreife: jetzt trinken
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2023/05/15/modewein-mal-anders/
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