Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 09.12.17 19:34

Bezeichnung: La Corte del Pozzo - Amarone DOC
Winzer/Produzent: Fasoli Gino
Land / Region: Italien - Venetien
Jahrgang: 2000
Typ: Rotwein
Rebsorte: Cuvée
Alkohol (Vol.%): 16
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: Cuvée aus 70% Corvina und 30% Rondinella
Preis: 33 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 01.09.2005
Bewertung: Nachkauf 1/3, Gesamt 20/25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 08.12.2017
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Im Glas zeigt sich der Amarone erst mal relativ unscheinbar mit einem dunkleren Granatrot mittlerer Transparenz und nur ganz dezenter Braunfärbung. Das Bukett ist standesgemäß ziemlich opulent auf der pflaumig-schwarzkirschigen Seite unterwegs, dazu einige getrocknete Feigen und der Allohol zeigt sich auch ein bißchen. Die Holzaromatik ist relativ dezent vorhanden und zwar hauptsächlich in Form von 45er Schokolade und Lebkuchen. Am Gaumen zeigen sich die Tannine zwar noch deutlich, aber sie sind den Schleimhäuten gegenüber recht freundlich gesinnt; Adstringenz gibt's gar nicht. Pflaumen, Schwarzkirschen, Datteln und Feigen sind hier ebenfalls recht konzentriert, ein Marmeladen- oder gar Rumtopfgefühl kommt aber dennoch nicht auf; hier ist auch der Alk deutlich besser integriert. Säure ist nicht so viel da, dennoch kommt das beim Amarone wohl unvermeidliche Völlegefühl erst relativ spät, anfangs kann ich dem Wein durchaus eine gewisse "verhaltene Frische" attestieren. Irgendwann wird's dann aber doch zusehends schwieriger, auch die mit der Säure aufblitzenden Limetten bewirken nicht, daß die Flasche zu zweit ganz leer wird. Der Abgang ist lang und warm, hier zeigt sich das Holz am deutlichsten und differenziertesten, die verbleibende Frucht ist hier leicht herb, beim Finale blitzt etwas Bakelit auf.

Kein absoluter Spitzen-Amarone, aber doch einer, der durchaus mit Spaß zu trinken ist, wenn man sich darüber im klaren ist, auf was man sich da einläßt. Kaminfeuerwein halt. Im Gegensatz zu anderen Relikten aus dem Hause Fasoli mit ähnlichen Alloholgehalten (hauptsächlich Merlot) tritt dieser Amarone gar nicht mal so machohaft auf, sondern bringt bei aller Opulenz und Dichte auch noch eine gewisse Beschwingtheit mit; trotz des Alters von nunmehr 17 Jahren. Schwer zu sagen, ob der Wein sich schon auf dem absteigenden Ast befindet, Frucht ist jedenfalls noch einiges da und irgendwelche unangenehmen Komponenten fehlen zum Glück gänzlich. Dennoch für mich kein Nachkaufkandidat, da ich mich von den roten Dickweinen in den letzten Jahren generell entfernt habe.

Wertung am ersten Tag: Nachkauf 1/3, Gesamt 18/25

Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: Wie oben schon beschrieben, haben wir die Flasche gestern nicht ganz leer bekommen. Eigentlich bin ich davon ausgegangen, daß der Amarone aufgrund seines Alters dann relativ schnell in sich zusammenfällt. Aber weit gefehlt: der Wein hat sich in jeder Hinsicht schön fortentwickelt. Der Allohol fällt in der Nase fast nicht mehr auf, das Ganze ist viel saftiger geworden und flutscht viel besser. Die Frucht ist differenzierter, das Holz "dient" noch ein bißchen mehr als gestern. Auch der Nachhall ist stimmiger geworden. Lauter kleine Kleinigkeiten, die den Amarone insgesamt doch deutlich aufwerten. Es reicht aber nicht, daß ich nun doch gleich den nächsten Amarone-Shop aufsuche...
Trinkreife: jetzt trinken
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2017/12/08/ausgefallener-amarone/
Link 2: -
Link 3: -
  Diese Verkostungsnotiz wurde bisher 415 mal abgerufen

Codes zur Veröffentlichung in Internet-Foren

Als Bilddatei für Internet-Foren (z.B. dasweinforum.de oder weinfreaks.de):


Einbindung als Text (forenunabhängig):


Veröffentlichung in facebook

Bitte einfach den Link aus der Adresszeile oder diesem Feld kopieren:





Kommentar zu dieser VKN schreiben:

Kommentare können nur von angemeldeten Benutzern erstellt werden !
Du kannst dich auf der Startseite anmelden bzw. kostenlos neu registrieren.
RSS      2004 - 2012 von Gerald Schuster, Advanced Technical Software :: e-mail: webmaster@verkostungsnotizen.net :: Datenschutzerklärung