Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 10.05.23 18:38

Bezeichnung: Müller Thurgau - Feldmarschall von Fenner zu Fennberg - Südtirol DOC
Winzer/Produzent: Tiefenbrunner
Land / Region: Italien - Südtirol
Lage: Feldmarschall (Margreid - Südtirol - Alto Adige) (in weinlagen.info)
Jahrgang: 2012
Typ: Weißwein
Rebsorte: Müller-Thurgau
Alkohol (Vol.%): 13
Verschluss: Schraubverschluss
Weitere Angaben: L3231
Preis: 21 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 18.08.2014
Bewertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25
Preis / Genuss: gut
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 09.05.2023
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 06.05.2015:

Während "normaler" Müller-Thurgau nach meinem Empfinden häufig recht nah an der Belanglosigkeit herumkrebst (auch wenn man in letzter Zeit durchaus schöne MT's finden kann), erkennt man gleich mit dem ersten Reinriechen ein sehr breit gefächertes Duftspektrum nach gelbem Steinobst wie Mango (ich meine eine richtig reife Mango, wie man sie auf dem Markt in Dar-es-Salaam kaufen kann, nicht den LEH-Schrott von hier), Pfirsich, Aprikose, dazu viele blumige Noten und der würzige Duft nach Saltimbocca alla Romana. Am Gaumen auch eine schöne leichte Salzigkeit, nicht dominant, eher moderierend zwischen den komplexen Fruchtnoten und der schönen Säure, die die 13 PS souverän im Zaum hält. Die Komplexizität des Weins kommt aber nicht mit einer Opulenz daher, wie man sie von anderen Südtiroler Weißweinen der oberen Liga her schon mal kennt, der Feldmarschall ist schon sehr feingliedrig und elegant und macht dabei viel Freude beim Erkennen der vielen Aromanuancen. Und man hat auch ziemlich lange was von jedem Schluck.

Wertung vom 06.05.2015: Nachkauf 3 von 3

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Verkostung vom 01.08.2017:

Im Glas ein dunkleres Strohgelb, das Bukett definiert sich durch Zitrone und Stachelbeere, Salbei und Estragon, ein paar blumige Extras, später auch etwas Mirabelle. Am Gaumen dann eher mit etwas Luft reifer werdende Jostabeere (ich habe bis dato fälschlicherweise immer "Yosterbeere" geschrieben, so steht's nach wie vor auf den Preisschildern beim Obst- und Gemüsestand auf unserem Wochenmarkt) sowie Pampelmuse mit kleinem Bitterchen, wieder Salbei und leicht Koriandersaat, nach gut einer halben Stunde auch Kaktusfeige. Knackige, aber schön runde Säure, die für ordentlich Frische bei fortgeschrittenem Extrakt sorgt, ein dezentes Steinbett bildet eine schöne Unterlage, ohne sich nach vorne zu drängen. Der Nachhall währt im Mehrminutenbereich und präsentiert die Zitrusfrucht in recht konzentrierter (aber nicht säuerlicher) Form, ohne auch nur annähernd ins Fette abzugleiten.

Der wesentliche Unterschied zur letzten Verkostung ist aus meiner Sicht der, daß die gelbfruchtige Seite sich etwas auf dem Rückzug befindet. Es ist aber nach wie vor ordentlich Frucht vorhanden, vor allem wirkt diese nun nochmal deutlich frischer als zuletzt. Dabei weist der "Feld" keinerlei Alterungsnoten im klassischen Sinne auf. Auch in diesem Zustand ein "Feld", wie ich ihn kenne und liebe, gehaltvoll und filigran zugleich, die Aromen schön differenziert und doch nicht nur nebeneinander. Eine Klasse für sich...

Wertung vom 01.08.2017: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25

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Verkostung vom 01.05.2020:

Farblich ein recht sattes Gold- bis Cadmiumgelb im Glas, riecht vom Fleck weg sehr intensiv nach konzentrierten, (gar nicht mal reifen oder überreifen) Kaktusfeigen, Tamarinden, Mirabellen, Jostabeeren und Zitronat sowie mit Luft auch Pampelmusenzesten, dazu ein Hauch Firn und eine gewisse Großholzanmutung nebst einer leicht sauvignonesken Kräuterfahne. Am Gaumen setzt sich der Fruchtkonzentratmix fort, hier kommen aber noch Pomeloschale, Kumquat und ganz leicht Maracuja dazu, mit Luft wieder ansteigend Pampelmuse incl. leichtem Bitterchen; die potente Säure hält alles auf der niederviskosen Seite, dazu gibt's recht satt Kräuter von Rosmarin über Thymian bis zu einer Spur Salbei, das Ganze auf einem leicht erdigen Steinbett. Auch der mehrminütige Abgang bietet ein sehr komplexes und opulentes, aber nie überforderndes Fruchtaromenpotpurri an, im Finale dann ein agrumenbitteres, ausleseequivalentes Fruchtextraktspektakel mit sehr hohem Spaßfaktor.

Wow, dieser Feld war vor knapp 3 Jahren ja schon außergewöhnlich gut, aber jetzt bin ich echt geplättet, in welche Höhen er sich nunmehr gehangelt hat. Jeder Schluck ist ein bißchen anders, einzelne Aromen kommen und gehen vollständig, bei den meisten verschiebt sich einfach ständig deren Gewichtung, was mich stets neu in den Bann zieht. Ohne im Detail nachzusehen, dürfte das mein bester "Feld" ever gewesen sein! :D

Wertung vom 01.05.2020: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 24 von 25

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Verkostung vom 09.05.2023:

Es zeigt sich ein leuchtendes Goldgelb, fürs Näschen gibt's dominant Weinbergspfirsich und Salbei. Schmeckmäßig dann eine recht extraktreiche Frucht mit Mirabellen und Kaktusfeigen, auch etwas Physalis, die Kräuterseite geht da fast unter, wirkt aber recht komplex, wenn man danach sucht; eine schön austarierte Säure hält das Ganze gut flüssig, relativ erdige, aber nicht breit wirkende Basis, Altersnoten gibt's überhaupt keine. Auch der sehr lange Abgang zelebriert vor allem den oben aufgezählten Fruchtmix.

Leider hat sich die einst recht vielfältige und lebendige Zitrusseite fast komplett verabschiedet, deshalb wirkt der 12er "Feld" nun eher untypisch; ich hatte ja schon einige reifere Vertreter dieses Höhenweins auch in deutlich gereiftem Zustand im Glas, aber solch eine Entwicklung ist mir noch nicht untergekommen. War zwar dennoch sehr schön zu trinken, aber der einstige (Hoch-) Glanz ist leider leider verblaßt...
Trinkreife: schon abbauend
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2023/05/10/muller-vom-berg/
Link 2: -
Link 3: -
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