Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 08.03.08 11:56

Bezeichnung: McLaren Vale Shiraz
Winzer/Produzent: Shirvington
Land / Region: Australien - Mc Laren Vale
Jahrgang: 2005
Typ: Rotwein
Rebsorte: Shiraz
Alkohol (Vol.%): 16
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben:
Preis: 59 Euro je 0,75 l (im Handel) bei riesling&co - März 2008
Bewertung: (96/100 Punkte)
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: eike
Verkostungsdatum: 8.3.2008
Eingetragen von: eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail: Shirvington ist ein Familienbetrieb unter Leitung des Familienoberhaupts Paul. 1996 startet man mit der Erstbepflanzung von 14 Hektar im Willunga-Distrikt. Heute sind 40 unter Reben in verschiedenen Lagen des McLaren Vale. Die meiste Frucht wird immer noch verkauft. Die beste ist seit 2001 reserviert zur Herstellung eigenen Weines in der Gesamtauflage von nur rund 5000 12erKisten. Das Portfolio ist ausschließlich konzentriert auf zwei Weine, einen CabSauv und diesen Shiraz, der als 2005er in der Auflage von 2200 Kisten auf den Markt kam.

Vom Fleck weg hatte das Gut einen Bilderbuch-Start durch 94 Punkte für den Erstling-CabSauv und 98 den Shiraz. Damals war noch Weinzauberer Sparky Marquis im Rahmen des Beratungsservice Vinifizierer. Seit dem 2004er Jahrgang zeichnet die Roseworthy-Absolventin mit US- und Frankreich-Erfahrung Kim Johnston allein verantwortlich; damals Mitarbeiterin von Marquis, die heute auch für die Weine von Henrys Drive (VKNs siehe dort) zuständig ist, auch für Fox Creek (VKNs siehe dort) arbeitete. Weitere Schlüsselfigur des kleinen Unternehmens ist Peter Bolte als von Beginn an Organisator der Rebpflege.

2005 gilt als gutes Jahr im McLaren Vale. Paul berichtet, dass die Reifebedingungen für seine Frucht alles andere als normal war, unter anderem durch unpassenden Frühjahrsregen. Aber durch ausbleibende Hitzewellen wiederum schließlich doch gute Ernte eingefahren werden konnte.

Dieser 100prozentige Shiraz ist zu ebenfalls 100 Prozent fassfermentiert.
14 Monate ruhte er in 85 Anteilen neuer, Rest einjähriger Eiche. Alles mittlere Röstung. 90 Prozent US-, Rest französische Barriques.

Nachdem der auffallend gute Korken gezogen ist, signalisiert der Wein bei 18 Grad undekantiert bereits mit seiner dichten Wolke von Dunkelfrucht:
Champion-Liga steht an.
Nur einmal geschwenkt, ist das große Glas ausgekleidet mit nahezu viskosem Stoff wie dann auch der Gaumen.
Wer noch nie australisch Grosses getrunken hat, wird in Verwirrung geraten, wie
dicht Wein sein kann in einer Geschmacksintensität von purem Fruchtmark.
Nach sechs Stunden Belüftung bietet der Rotdunkelste Frucht von selten fleischiger Tiefe, frisch gebrochenen Schwarzpfeffer, Echtlakritz, Mokka. Ein Bolide von Wein. Aber nicht vanillebehäbig von Eiche, die nur als leichter, angenehm rundender Rauchton zu bemerken ist. Wein im Marquis-Stil. Jedoch nicht befrachtet.
Dafür sorgt schon superbe Säure. Und ein Schauer von Spitzentanninen, der die Geschmacksknospen in wohliger Spannung hält, bringt Focus und Kern.
Zum Reinbeißen excellent.
Zarttrinkern wird es das Zäpfchen ins Zittern bringen, nicht schon wegen der 16 Prozent Alkohol. Die sind in bester Balance.
Wein ist gewiss keine Stoppuhr-Angelegenheit. Aber nach mehr als zwei Minuten klingt der Stoff noch nach.
Hyperaktiven könnte dieser Abgang einen Abgang verschaffen.

Solo-Wein selbstverständlich. Lagerhaltbarkeit ebenso.

96 Punkte mit zwei ++, die in Hinblick auf Flaschenentwicklung in Fettdruck zu lesen sind.
Kein Jahrgang dieses Shiraz erhielt bei Parker weniger als 95 Punkte - außer diesem.
Ihm erteilte er im Oktober 2007 nur 93 mit dem Hinweis, der CabSauv des Jahres sei aufregender. Steimann rückt im WineSpec Juni 2007 gar magere 92 nur heraus.
Shirvington gibt stets zu bedenken, erst mit einiger Zeit schließe sich die Komplexität seines Weines zu ganzer Fülle auf. 96 Punkte gab Parkers Miller dem nachfolgenden 2006er. Australische Kritiken liegen nicht vor.

Paul Shirvington beliefert keine Kritiker mit Mustern selbst. Der Mann ist von selbstgewisser Zurückhaltung bis ins Marketing hin, und sei es die Aufmachung seiner Flaschen. Kann er sich leisten. Seine Mini-Auflagen verdunsten im Abverkauf flugs.
Wobei wir beim Preis sind:
34,60 Euro kostet umgerechnet der Shiraz ab Gut. Für einen Wein von weltweit Status ist derart moderat bleibendes Geld selten. Und das, zumal er umgehend in den Zweitmarkt der Auktionsspekulation auch seiner Heimat gerät. Im Export treibt ihn die Preis-Thermik in den USA bis Höhen von 100 Dollar. Für den in wenigen Exemplaren nach Deutschland gelangten Wein werden vom Allein-Händler 59 Euro verlangt. Holländer würde es freuen. Denn in den Niederlanden gibt der Importeur in seinem Einzelhandel den Wein für weniger als rund 65 Euro nicht her. Angesichts - selbst der Ab-Gut-Preise – in der Güte vergleichbarer Weine auch dann noch kein Überteuerst-Tropfen.













Trinkreife: trinken oder lagern
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