Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 27.01.08 17:29

Bezeichnung: Lloyd Reserve Shiraz
Winzer/Produzent: Coriole
Land / Region: Australien - Mc Laren Vale
Jahrgang: 2004
Typ: Rotwein
Rebsorte: Shiraz
Alkohol (Vol.%): 14,86
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben:
Preis: 36 Euro je 0,75 l (im Handel) - August 2007
Bewertung:
Preis / Genuss: keine Angabe
Autor/Verkoster: eike
Verkostungsdatum: 4.09.2007
Eingetragen von: eike ... geändert von eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail: Coriole wurde 1967 vom Ehepaar Lloyd gegründet. Das von Halliday mit allen fünf
Sternen versehene 35 000 Zwölfer-Kisten produzierende Gut der Seaview-Subregion verfügt über von Shiraz dominierten 33 Hektar Weinberge, die meisten davon um 1977 gepflanzt. Für die 22 Weine des Portfolios, die vom Weißen, über Rose und Rote bis zum Gespriteten reichen, wird Frucht größtenteils eigenen Anbaus, dazu 40 Prozent von benachbarten Zulieferern verwendet, deren Weinfelder Corioles Kontrolle unterliegen.

Dieser erst mal 1989 vinifizierte Reserve ist Aushängeschild des Hauses, dass Coriole so poliert hält, das man mit den Weinmachern Simon White und Matt Broomhead, sowie der für die Rebenpflege zuständigen Rachel Steer übereinkam, den 2003er-Jahrgang ausfallen zu lassen, weil man die Ernte für nicht gut genug befand. 2004 dagegen war ein Traumjahr für Corioles Lloyds, dessen Trauben von einem 1,6 Hektar kleinen 1919 gepflanzten Lage mit eisenroten Böden über Kalkstein stammen, die nur rund 1200 Kilo pro Hektar erbringt. Wenn notwendig, werden die Reben gering gewässert.

Die Maische der handgelesenen Frucht gärte offen, kam zu weiterer Fermentierung in US- und französische Hogsheads. Ein Drittel des Weins reifte 15 bis 18 Monate in neuen französischen Barriques, die anderen zwei in französischen dritter Nutzung. Mit 14,86 Alkohol, 6,58 Säure, PH 3.52 und einem Restzuckergehalt von 1,9 kam der Wein auf die Flasche.

Auf Messen stattfindende Verkostungen unterliegen per se Beschränkungen. Der Besucher kann die Entwicklung des geöffneten Weines nicht über Stunden hin, schon gar nicht bis zu Tag Zwei verfolgen. Dieses unvermeidliche Handicap
außer Acht gelassen, sind die Degustationsumstände aber zu selten wenigstens möglichst hinreichend organisiert.
Diese Verkostungsnotiz ist unter noch weiterem Vorbehalt zu lesen, denn, erstmals entkorkt, wurde der Wein ins für Sherrys angemessene Glaselchen geflutscht, mit einer indiskutabel überwärmten Temperatur als stünde die Zubereitung einer Feuerzangbowle bevor. Der Lloyds ist bekannt dafür sich erst in Jahren aufzuschließen und lange im Keller zu halten. Die darum an den eingeflogenen Gutsrepräsentanten gerichtete Frage, wie lange der Wein eigentlich des Dekantierens bedarf, wurde ungewiss beantwortet mit: „So eine Stunde?“. Jeder große Wein - selbst schlichtester - verdient angemessener angestellt werden.

Derart in Hannover präsentiert gab der nahezu Schwarzrote nahezu keinen Duft her und war am Gaumen ein Gerbstoffbrocken, der nur ahnen lassen kann, wie gute, dichtgewebte McLaren-Vale-Exemplare über die Jahre auf der Flasche zu purem Samt entwickeln können. In einen extraktreichen Schwerkörper mit straffem Rückgrat war sich hineinzukauen, dessen Tannine noch das eine oder andere Jahr zu benötigen scheinen, um sich integrieren zu können.
Beerenaromen, Bitterschokolade und fast teeriger Ton beeindruckten, auch das gut justierte Holz und schon feine Säure.

Zweifellos Wein der gewiss nicht kleinen Mc-Laren-Vale-Championsliga, in der er um die 95 Punkte einspielen mag. In seiner 2007er-Annual verleiht diesem 2004er Oliver 96 (solche Punktfülle hatte bei ihm bisher nur der 98ger Lloyds erreicht) mit dem Hinweis, es handele sich um einen exemplarischen Shiraz und Superlativ-Lloyds Reserve. Halliday überreichte im Mai 06 verkostet ebenfalls 96.
WineStar gibt alle fünf Sterne mit der Bemerkung, der Wein sei noch nicht fertig und habe großes Lagerpotential.

Viele, viele Stunden zu dekantieren versuchen, oder besser noch die Lagergeduld aufbringen. Oliver gibt ihm gar ein Trinkfenster, das sich erst 2016 öffnet und bis 2024 offen steht.

Vom Importeur empfohlener EVP: 44.90 Euro. Dieser Jahrgang ist im Handel mehrfach um die 36 Euro erhältlich. Das nicht als Sonderofferte. 65 Aussie-Dollar kostet er im Ursprungsland. 70 nimmt Coriole für den 2005er, den Rick Einstein
im September 2007 als exzellent bewertete mit bester Trinkzeit zwischen 2012-18.
Trinkreife: noch lagern
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