Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 16.12.07 10:15

Bezeichnung: Shiraz
Winzer/Produzent: Hentley Farm
Land / Region: Australien - Barossa Valley
Jahrgang: 2005
Typ: Rotwein
Rebsorte: Shiraz
Alkohol (Vol.%): 14,5
Verschluss: Schraubverschluss
Weitere Angaben:
Preis: 19,9 Euro je 0,75 l (im Handel) bei riesling@co - November 2007
Bewertung: (94/100 Punkte)
Preis / Genuss: gut
Autor/Verkoster: eike
Verkostungsdatum: 5.11.2007
Eingetragen von: eike ... geändert von eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail: Hat da jemand einen Piraten aus dem Pomerol eingeschmuggelt, und zwar einen der schon schön abgehangenen Sorte, kam die Frage auf bei der Verkostung
einer Reihe neustens nun auch in Deutschland erhältlicher Charakter-Shiraz aus dem Barossa. Überhaupt gibt es bei Hentley Farms Barossa Shiraz aus dem superben Jahr 2005 zu rätseln, denn über das von Halliday mit fünf Sternen versehene, erst 1999 gegründete 2000- 12erKisten-Gut verrät die Homepage mit nichts als der Adresse absolut nichts selbst über nur den in den auf Kalk gelegenen Terra-Rossa-Hügeln Greenock Creeks gelegenen Betrieb, 1997 von Keitsch Henschke gekauft, Absolvent eines Landwirtschaftsstudiums am Roseworthy, der bei Orlanda und Nepenthe tätig war.

Für so wenig Kisten stellt Hentley einiges an Sorten und auch mehrere Shiraz her. Für die sind bis zu 100 Aussie-Dollar zu berappen. Dieser Barossa- Shiraz ist unterhalb der Preismitte des Portfolios angesiedelt, kostet selbst im US-Handel nur um die 20 Dollar. Von Halliday erhielt der Jahrgang im Januar 2007 (>gute Balance, Eiche und Länge<) glatt 95 Punkte. Bei so hoher Wertung vergleichsweise kleine 19,90 Euro? Ist ja, als fände man auf dem Fußweg einen größeren Schein – wenn der Wein schmeckt. Und wie er das tut. Kontrakt-Weinmacher Reid Bosward von Kaesler ist etwas gelungen;wohl nicht zum ersten Male.Parker meint mit der Wertung 90-92 über den Vorjahrgang,
er sage Europhilen noch mehr zu. Oui, aber oui.

Wie Bosward vinifizierte, darüber lässt sich spekulieren. Bekannt ist lediglich: 14 Monate in US- und französischem Barrique, 20 Prozent davon neu.

Tiefschwarz mit Magentarand gibt bei 18 Grad im großen Glas selbst undekantiert der Wein auf der Stelle ein seidenes Wölkchen schwarzer Beeren ab mit Pflaumenton und Herbstlaubfeuers abgekühlt feinem Rauch eingewoben. Was so gar nicht übereinkommen will mit der Aussage, dies sei ein großer „traditioneller Barossa-Shiraz“, abgedruckt auf dem Rücketikett, das noch aus der 2003er Druckauflage übernommen sein mag, folgt man Parker, der von dem Wein jenen Jahres als „bigger than life“ sprach. Als traditioneller Barossa-Stil gilt mir beispielsweise der zur selben Verkostung angestellte Gibson Barossavale Shiraz 2003. VKN, siehe zum Vergleich dort.

Für einen noch relativ jungen Schiraz gleitet mit substantiellem Körper der Wein elegant wie ein stattlicher Delphin über die Zunge. Auf den Punkt reife Schwarzbeeren, besagte Pflaume und Rauchnote, pudrige Tannine, feinporigere, gut integrierte Eiche. Feinwein mit Mundgefühl und dosierter Kraft, dessen dezent vibrierende Edelsäure bis in den langen, ebenen Abgang die Zunge interessiert hält. 14,5 Vollprozente trägt mit dieser Frucht und Struktur der Wein als nahezu spielerisch zu nennen. Und noch mal: Wunderbares Weinparfüm schwebt im Glas.

Mit Dekantieren gewinnt der Wein hinzu auf 94 Punkte.
Einer mehr wäre nicht nachgeschmissen.
Kultivierter Wein, der mit diesem Preis, falls er gehalten wird, zum sich öfter zu leistenden avancieren könnte, dienlich der Einleitung erinnerenswerter Wochenenden. Bei solcher Eleganz verbietet sich fast der ansonsten voll zutreffende Begriff Preisbrecher als zu brachial. Im australischen Einzelhandel
kostet der Wein umgerechnet 18 Euro.

Weil der Wein auf erstaunlich zeitigen Trinkgenuss justiert zu sein scheint, wage ich die Dauer des Lagerpotentials nicht im Kaffeesatz zu lesen. Obwohl er Tag Zwei Stand hatte, sogar durch offenbarer werdenden Dunkelschoko-Anklang eine Nuance fester sich bot.
Halliday meint bis zu 2025 sei möglich. Darauf mag einer Oma Häuschen verwetten, die keines oder zu viele hat.

Essensempfehlung: Denkbar zu Thai-Speisen. Aber solo auf jeden Fall.
Trinkreife: jetzt trinken
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