Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 28.01.07 13:54

Bezeichnung: Command Shiraz
Winzer/Produzent: Elderton
Land / Region: Australien - Barossa Valley
Jahrgang: 1997
Typ: Rotwein
Rebsorte: Shiraz
Alkohol (Vol.%): 14,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben:
Preis: 35 Euro je 0,75 l (im Handel) - Februar 2003
Bewertung: (95/100 Punkte)
Preis / Genuss: gut
Autor/Verkoster: eike
Verkostungsdatum: 11.11.2006
Eingetragen von: eike ... geändert von eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail: Das heutige Elderton wurde Anfang letzten Jahrhunderts von Samuel Elderton Tolley gegründet. Seine Weinflächen liegen am Ufer des North Para River inmitten des Barossa Valley. Der fruchtbare Boden besteht aus angeschwemmtem Treibsand über Kalkstein. 1979 kaufte die Familie Ashmead das Anwesen von Tolleys Nachkommen. Die meisten der Lagen waren jener Zeit seit Jahren in desolatem Zustand. Von den wieder hergerichteten Parzellen wiesen aus den Jahren 1910-15 datierende drei besondere Quailtät auf. Aus deren Frucht wird der Command vinifizert, der seine Erstausgabe 1984 hatte. Durch Weinpublikationen geistert, der Command sei der beste Shiraz der Welt. Wer am höchsten Springen kann und schnellstens Laufen, das lässt sich messen. Aber wie, was bester aller Shiraz ist? Zu den Spitzenshiraz ist der Command aber zweifellos zu zählen.

Bekannt ist des von Halliday mit vier von fünf Sternen versehene 32000-12erKisten-Gutes für den Command betriebener Aufwand. Sommerschnitt findet, wenn notwendig, statt, ebenso punktgenau Tropfbewässerung und Düngung. Bei gewöhnlich 14 bis 14,5 Beaume wird in kühler Morgenfrühe geerntet und der eingebrachte Ertrag binnen zwei Stunden zu verarbeiten begonnen. Sechs bis sieben Tage fermentiert der nach Parzellen getrennt gehaltene Most mit Reinzuchthefen. Kleine Partien werden letzter Tage von den Hülsen genommen und beenden weiterhin getrennt die Erstfermentation bereits in US- und französischen Eichenfässern von 330 bis 550 Litern Fassungsvermögen.

Umgefüllt von dort für zwölf bis sechszehn Stunden in Stahltanks wird der Trubsatz abgezogen. Fortgesetzt wird die Reife in neuer Eiche, um dann im Laufe von zwölf bis vierzehn Monaten je nach Partie in zwei bis drei Jahre alte gebrauche Eiche weiter zu wandern. Nach drei Jahren werden die Partien zusammengeführt auf die Flasche gebracht. Weitere zwölf Monate darauf wird der Wein in jeweils cirka 1500 Kisten als bereits vier Jahre alter auf den Markt gegeben. Das klingt nach sorgfältigst polierender Kellerarbeit. Wie rigid Eldertons Ansprüche an den durchweg als hoch gelungenen Standard ihres Flagschiffes Command sind, mag damit belegt sein, dass zwei der vergangenen 12 Ernten wegen dem Hause unzureichender Qualität nicht unter dem Command-Label veröffentlicht wurden.

Und was gibt es für derlei Mühe an Meriten für den 97ger? Parker machte zu frühem Zeitpunkt 92 Punkte locker. (Den 92ger zählte er zu den 80 Top-Weinen der Welt). WineSpector rang sich für den 97ger auch mal grad 93 ab.( Für den 2000er satte 97). Dagegen Mondo-Eichelmann in 2004, gewiss nicht als Punkteverstreuer verrufen, für den 97ger:96. Auf der Höhe über der 90-Klassengrenze eine mächtig klaffende Kluft, zumal Oliver, ist es kein Druckfehler,
nur 83 Punkte gab.

97 war ein gutes Rotjahr im Barossa. Der Command gilt - wie viele Große - nie als fix trinkfertig, dieser Jahrgang jedoch als früher zugänglich. Undurchsichtig granatdicht steht der Wein undekantiert im großen Glas und lässt nach einigen gedrehten Ehrenrunden bei 20 Grad die Nase nicht nur ahnen, dass großer Stoff ansteht. Feinster Rumtopf-Duft. Da braucht nicht gezüngelt werden, um Schokoladiges zu schmecken, erdige Süsse vollreifer, dunkler Steinobstfrucht, etwas Tabak, Echtlakritz - großartiges Mundgefühl obendrein. Dieser, so voll nicht überalkoholische Körper ist des Beissens und am Gaumen allen Umwendens wert. Seidige Tannine, fein hinreichende Säure, weiches, auch in der Länge bemerkenswertes Finish. Anregender Wandel des Weines über Stunden. In denen treten Nuancen im Wechsel hervor. Aber - auch nicht zu müde wird man, derweil drum zu flehen: nicht chronisch so dick Eiche draufsetzen. 95 Punkte mit Vanille-Minus.

Essensempfehlung: Wildbret. Und erst danach den Command sich einverleiben.

Trinken oder lagern? Beides, wer noch genügend Flaschen hat. Durchhalten wird er mit dieser Struktur als bis 2010 lagerfähig angegeben.

PL-Verhältnis zu Kaufdatum: exzellent. Die Preise sind allerdings gestiegen. Der 2000er zum Beispiel ist bestenfalls für 49 Euro zu erwerben, und nur darum, weil gegenwärtig von 55 Euro herabgesetzte Sonderofferte. Neuere Jahrgänge dieses Jahrhunderts liegen in der Spitze bereits bei 58 Euro im deutschsprachigen Raum. Da klingt für den Command nun nicht nach der grassierenden Verkaufskrise von der seit einiger Zeit Premium-Aussies hierzulande angenagt sind.
Trinkreife: trinken oder lagern
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