Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 04.01.07 17:33

Bezeichnung: The Bonsai Vine
Winzer/Produzent: d´Arenberg
Land / Region: Australien - Mc Laren Vale
Jahrgang: 2001
Typ: Rotwein
Rebsorte: Cuvée
Alkohol (Vol.%): 14,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben:
Preis: 15,99 Euro je 0,75 l (im Handel) - Juni 2006
Bewertung: (90/100 Punkte)
Preis / Genuss: gut
Autor/Verkoster: eike
Verkostungsdatum: 14.07. 2006
Eingetragen von: eike ... geändert von eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail: D´Arenberg ist James Halliday alle fünf Sterne wert. Stärke des Großbetriebes (180 000 12er-Kisten) mit nahezu 30 Weinen im Programm sind Shiraz-Produkte, voran der Dead Arm Shiraz als konstanter Medaillen-Magnet. Gründer des Familienunternehmens war Joseph Osborn. 1912 kaufte er im McLaren Valen einen kleinen Weinberg mit Rebbestand aus dem Jahr 1890. Flaschenweine produzierte das Gut seit 1958. Das Unternehmen verfügt heute über Böden von quarzhaltig bis zu kalkigem und eisenrotem Lehm.

Für die Vinifizierung ist als Vertreter vierter Familiengeneration Chester Osborn zuständig. Nach Önologen-Abschluß und Reisen durch europäische Weinzonen sammelte er Erfahrungen unter anderem bei Hardys Chateau Reynella.

2001 bezeichnet das Gut als für seine Ernte exzellent, vor allem für den Shiraz, von dem d´Arenberg sagt, "wahrscheinlich seit Jahren die reichhaltigsten Trauben". The Bonsai ist benannt nach für ihn verwendeten Reben eigenen Bestandes, die auf magersten Böden ohne Bewässerung jeglichem Wetter ausgesetzt, auffallend klein- beerige, dickschalige Trauben produzieren. Der Blend besteht aus 70 Anteilen Grenache, 25 Shiraz und fünf Mourvedre. Handgepflückt und der Tradition verpflichtet korbgepresst verbrachten nach offener Fermentation die getrennt gehaltenen Komponenten zehn Monate in französischen und US-Barriques - überwiegend neuen. Doch aufdringlicher Eichenknutsch ist ihm damit nicht aufgeschmatzt.

Dunkelrot geht der kaum gefilterte Wein bei 19 Grad ins große Glas und lädt, obwohl dekantiert wie vom Hausönologen empfohlen, die Nase noch nicht ausdefiniert ein. Am Gaumen überrascht der Wein insofern, da seine Geschmacksdichte für diesen Preis nicht selbstverständlich ist, schon gar nicht bei einem Wein, der im allerdings schwergewichtsverwöhnten Australien als mit mittlerem Körper eingestuft ist. Dunkle Früchte, echte Lakritz, Kräuter, frische Säure und noch nicht gerundete Tannine bleiben auch im längeren Finish present. Im Nachtrunk trat zunehmend Schwarzkirschiges in den Vordergrund. Der Wein ist so gut komponiert, daß 14,5 Prozent nicht brandig auf die Zunge einwirken, sondern als intensivierende Geschmacksträger.

Ric Einstein meint, mit dem 2001er Bonsai zufrieden, 2004 verkostet: "Nichts für schwache Herzen (...), braucht seine Zeit". D`Arenberg sagt ohne Zeitfenster voraus, längere Lagerung werden zur Komplexität beitragen. Ein, den Wein verkaufender, in Deutschland beheimateter Aussie-Fachhändler wirkt von dem Bonsai 2001 so angetan, daß er ihn enthusiastisch "waffenscheinpflichtig" nennt. Hantiert er sonst eher nur mit Schreckschußpistolen? Könnte man fragen, enthielte sein Katalog-Depot nicht tatsächliche "Granaten"-Kaliber. In der Mischung Rhone-Rezept, ist der Bonsai im Geschmacksergebnis das, was einen eigenständigen Aussie-Typ auszeichnet, der mit 15,99 Euro haarschärfstens kalkuliert anmutend, auch 16 Euro wert wäre.

90 Punkte mit einem spekulativem + für aufgrund der Struktur vermuteter Entwicklungsmöglichkeit. Auf der Sydney International Wine Competition erhielt der Bonsai Gold in der Klasse "Rote, trockene Essensweine mittleren Körpers". Zu solcher Verwendung muß dann auf dem Teller kräftiges Kaumaterial liegen.
Trinkreife: trinken oder lagern
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