Verkostungsnotiz: El Principal 1999, El Principal

Details zur Verkostungsnotiz

Eintrag erstellt/geändert am 02.10.06 10:40

Bezeichnung:	El Principal
Winzer/Produzent:	El Principal
Land / Region:	Chile - Maipo
Jahrgang:	1999
Typ:	Rotwein
Rebsorte:	Cuvée
Alkohol (Vol.%):	13,5
Verschluss:	Naturkork
Weitere Angaben:
Preis:	39,95 Euro je 0,75 l (im Handel) - Dezember 2003
Bewertung:	(94/100 Punkte)
Preis / Genuss:	gut
Autor/Verkoster:	eike
Verkostungsdatum:	1.08.2006
Eingetragen von:	eike ... geändert von eike ... [Rückfrage zur VKN an eike]
VKN im Detail:	Das direkt am Fuß der Anden im besten Terroir des Maipotales Chiles gelegene Gut El Principal steht auf dem Grund einer ehemaligen Hacienda, die zusammen mit dem Landbesitzer Jorge Fontaine von Jean Paul Valette gekauft wurde, dem Ex-Betreiber von Chateau Pavie im St. Emilion. 54 Hektar in der Nähe des renommierten Alma- Viva-Gutes wurden 1994 mit dem erklärten Ziel bepflanzt einen Grand Vin zu produ- zieren. Während der 2000er-Ernte starb Jean Paul Vallet. Die Führung übernahm sein in Chile geborener Sohn Patrick, im Weinberg wie Keller versierter Önologe mit Bordeaux-Praxis. In seines Vaters Sinne bilden weiterhin auschließlich zwei Weine das Programm. Der El Principal ist eine Auswahl der besten Fässer rigide klein gehaltener Ernten. Das Cuvée besteht aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Carmenere. Der 99ger noch aus nur Cabernet zu 85 Prozent, der Rest Merlot, die 16 Monate in neuen Demptos-Fässern von Barrique-Format ausgebaut wurden. Das seinerzeit noch junge Produkt El Prinicipal erwies sich als Volltreffer. Dem tiefroten 99ger-Wein entströmte laut früher Fachjournal-Kritiken aus dem Jahr 2002 schon sehr bald diese aromatische Duftfülle schwarzer, vollreifer Frucht mit Tabakton und Veilchensüsse. Diese sechste und letzte der innerhalb der vergangenen zwei Jahre verkosteten Flaschen zeigt im Glas am Rand den Ziegelton von Altersreife. Die Tanninmassen haben sich perfekt gerundet und immer noch erfreut eine Fülle dunkler Frucht den Gaumen in einer Melange mit Mokka. Ein makellos voller Wein mit langem, bruchlosem Abgang. Dieser geschliffene Principal verführt geradezu zum Schlürfen und dürfte seinen Höhepunkt ereicht haben. 95 Punkte. Mittrinker vermißten eine Spur mehr Säure, ohne das als grundsätzliches Bemängeln verstanden wissen zu wollen. Der zweite Wein des Hauses ist der mit seinerzeit 17,50 Euro um mehr als das Halbe preiswerter zu erstehen gewesene Memorias, ebenfalls von Cabernet Sauvignon und Merlot, dazu aber auch 40 Prozent Carmenere hergestellt. Der des selben 99ger-Jahrgangs war so gut, daß sich der Begriff Zweitwein verbietet. 92 Punkte aus der Erinnerung. Dazu hervorragendes P/L-Verhältnis. Auch, aber weniger fruchtgeladen als der Principal, war er straffer ein Top-Essensbegleiter, der jedoch durchaus für sich allein getrunken sein konnte. Der Principal fordert dagegen in Ausschließlichkeit die ganze Zunge nur für sich. Laut der von beiden Weinen des Jahrgangs überaus angetanenen Jancis Robinson sind die Jahrgänge 2000 und 2001 sogar noch besser. Trotz deutschen Importeurs sind die Principal-Weine im deutschsprachigen Raum bei nur wenigen Anbietern zu erwerben. Ein Händler trennte sich, vom Umsatz, aber keineswegs vom Wein enttäuscht, von beiden Produkten vor zwei Jahren mit der Abgabe zum halbierten Preis. Wer sich dieser Verzweiflungsofferte bedienend rechtzeitig reichlich eindeckte, ist zu beneiden. Und kann angesichts der Preise für andere Chile-Grössen wie Casa Real, Almaviva, Lapastolle und Sena noch länger, Haltbarkeit vorausgesetzt, doppelt zufrieden schmunzeln.
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El Principal 1999 - Cuvée (El Principal) 

Das direkt am Fuß der Anden im besten Terroir des Maipotales Chiles gelegene Gut El Principal steht auf dem Grund einer ehemaligen Hacienda, die zusammen mit dem Landbesitzer Jorge Fontaine von Jean Paul Valette gekauft wurde, dem Ex-Betreiber von Chateau Pavie im St. Emilion. 54 Hektar in der Nähe des renommierten Alma- Viva-Gutes wurden 1994 mit dem erklärten Ziel bepflanzt einen Grand Vin zu produ- zieren.

Während der 2000er-Ernte starb Jean Paul Vallet. Die Führung übernahm sein in Chile geborener Sohn Patrick, im Weinberg wie Keller versierter Önologe mit Bordeaux-Praxis. In seines Vaters Sinne bilden  weiterhin auschließlich zwei Weine das Programm.

Der El Principal ist eine Auswahl der besten Fässer rigide  klein gehaltener Ernten. Das Cuvée besteht aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Carmenere. Der 99ger noch aus nur Cabernet zu 85 Prozent, der Rest Merlot, die 16 Monate in neuen Demptos-Fässern von Barrique-Format ausgebaut wurden.

Das seinerzeit noch junge Produkt El Prinicipal erwies sich als Volltreffer. Dem tiefroten 99ger-Wein entströmte laut früher Fachjournal-Kritiken aus dem Jahr 2002 schon sehr bald diese aromatische Duftfülle schwarzer, vollreifer Frucht mit Tabakton und Veilchensüsse. Diese sechste  und letzte der innerhalb der vergangenen zwei Jahre verkosteten Flaschen zeigt im Glas am Rand den Ziegelton von Altersreife. Die Tanninmassen haben sich perfekt gerundet und immer noch erfreut eine Fülle dunkler Frucht den Gaumen in einer Melange mit Mokka. Ein makellos voller Wein mit langem, bruchlosem Abgang. Dieser geschliffene Principal verführt geradezu zum Schlürfen und dürfte seinen Höhepunkt ereicht haben. 95 Punkte. Mittrinker vermißten eine Spur mehr Säure, ohne das als grundsätzliches Bemängeln verstanden wissen zu wollen.

Der zweite Wein des Hauses ist der mit seinerzeit 17,50 Euro um mehr als das Halbe preiswerter zu erstehen gewesene  Memorias, ebenfalls von Cabernet Sauvignon und Merlot, dazu aber auch 40 Prozent Carmenere hergestellt. Der des selben 99ger-Jahrgangs war so gut, daß sich der Begriff Zweitwein verbietet. 92 Punkte aus der Erinnerung. Dazu hervorragendes P/L-Verhältnis. Auch, aber weniger fruchtgeladen als der Principal, war er straffer ein Top-Essensbegleiter, der jedoch durchaus  für sich allein getrunken sein konnte. Der Principal fordert dagegen in Ausschließlichkeit die ganze Zunge nur für sich.

Laut der von beiden Weinen des Jahrgangs überaus angetanenen Jancis Robinson sind die Jahrgänge 2000 und 2001 sogar noch besser. Trotz deutschen Importeurs sind die Principal-Weine im deutschsprachigen Raum bei nur wenigen Anbietern zu erwerben. Ein Händler trennte sich, vom Umsatz, aber keineswegs vom Wein enttäuscht, von beiden Produkten vor zwei Jahren mit der Abgabe zum halbierten Preis. Wer sich  dieser Verzweiflungsofferte bedienend   rechtzeitig reichlich  eindeckte,  ist zu beneiden. Und kann angesichts der Preise  für andere Chile-Grössen wie Casa Real, Almaviva, Lapastolle und Sena noch länger, Haltbarkeit vorausgesetzt, doppelt zufrieden schmunzeln.

 (94 Punkte)

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